Am Montag, 30. November 2020 tagt der Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters und wird die angekündigte Trennung von Intendant Peter Spuhler beschließen. Ob es sogar zu einer sofortigen Freistellung kommt oder erst zum Spielzeitende der Abschied vollzogen wird, scheint noch in der Diskussion. OB Mentrup hat sich nun ausführlich gegenüber dem VAN Magazin (das bereits im Juli vorbildlich berichtete - mehr hier) im Interview geäußert und noch mal seine Sicht der Situation dargestellt. Mentrup bestätigt, daß es in den vergangenen Monaten nicht zu einer Konsolidierung, sondern zu einer fortschreitenden Erosion am Staatstheater gekommen ist. Das ganze Interview findet sich hier: https://van.atavist.com/interview-mentrup
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Samstag, 28. November 2020
Donnerstag, 19. November 2020
Abrücken aus politischem Kalkül?
Beim SWR kommentiert Marie-Dominique Wetzel kritisch den langen Weg bis zur politischen Einsicht von Ministerin und Oberbürgermeister in die Realität und der Vertragsauflösung mit Peter Spuhler:
Mittwoch, 18. November 2020
Patriarchendämmerung (30)
Vorzeitige Vertragsauflösung mit Generalintendant Peter Spuhler
Kunstministerin Theresia Bauer und OB Frank Mentrup empfehlen dem Verwaltungsrat, den Vertrag mit Generalintendant Peter Spuhler im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen. Der Intendant soll bereits Zustimmung signalisiert haben. Zum Beginn der Spielzeit 2021/2022 gibt es also den von vielen erhofften Neustart.
Mittwoch, 4. November 2020
Patriarchendämmerung (29)
"Hängepartie muß beendet werden"
Oberbürgermeister Mentrup hat in der Angelegenheit um das Fehlverhalten von Intendant Peter Spuhler nicht nur eine schlechte Figur gemacht, sein Verhalten wurden von vielen als arrogant, von oben herab und unverschämt wahrgenommen - eher ein Anti-Sozialdemokrat, nicht wirklich wie ein SPD-Vertreter. Im Vorfeld der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl im Dezember 2020 hat er dadurch Boden verloren, denn niemand, dem das Badische Staatstheater und seine Mitarbeiter am Herzen liegen, kann guten Gewissens seine Stimme für ihn abgeben. Man kann eine Wahl zweifellos auch ohne Theatermitarbeiter, Theaterfreunde, deren Angehörige und Freunde gewinnen, allerdings scheint es um Mentrups Leumund schlechter zu stehen, als vor der letzten Wahl. Eine offene Flanke, in die auch andere OB-Kandidaten stoßen und sich gegen Mentrup und die weitere Herunterspuhlerung des Badischen Staatstheaters positionieren. "Nach den vielen Gesprächen, die ich geführt habe, bin ich zu der
Überzeugung gelangt, daß eine Lösung mit einer oder einem neuen
Generalintendanten her muß", erklärt OB-Kandidatin Petra Lorenz, "die
jetzige Situation auch nach der Sommerpause ist untragbar". OB-Kandidat Sven Weigt positioniert sich ebenfalls für einen Neustart: "Nach den intensiven Gesprächen, die ich geführt habe und die mich eine
große Verbundenheit aller Beteiligten mit dem Badischen Staatstheater
spüren ließen, kann ich mir nicht vorstellen, wie eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit der jetzigen Generalintendanz in der Zukunft möglich
sein soll." Wenn das Triumvirat aus Ministerin Bauer, OB Mentrup und Intendant Spuhler als rückständige Hoheiten eine Entscheidung gegen einen Neustart dem Theater aufzwingen wollen und damit das Wohl einzelner über das vieler stellt, wäre das eine demokratische Farce, die spalten statt versöhnen will.
Montag, 2. November 2020
1. Sonderkonzert, 01.11.2020
Es gibt Bühnenerlebnisse, die unvergeßlich sind. Das gestrige 1. Sonderkonzert wird bei manchen Besuchern in solch dauerhafter Erinnerung bleiben. Alle fünf Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens in einem Konzert!?! Was für eine wagemutige Ausdauervirtuosenleistung des Pianisten Gerhard Oppitz und was für eine wunderbare Konzertidee (dafür bereits ein herzliches Bravo! und Danke! an Solist und Dirigent). Am Vorabend verschärfter Corona-Maßnahmen wurde den Besuchern (die den Mund-/Nasenschutz auch während des Konzerts tragen mußten) mit 2 Pausen über 4,5 Stunden ein kultureller Zehrvorrat für die kommenden Wochen mitgegeben, der als außergewöhnliches Konzerterlebnis länger nachwirken sollte.
Dienstag, 27. Oktober 2020
Patriarchendämmerung (28)
"Karlsruher Zustände kein Einzelfall: Intendant Peter Spuhlers Zeit in Heidelberg"
oder
Ein "neodfeudaler Machthaber" als Wiederholungstäter?
Der SWR berichtete letzte Woche (mehr hier), was bereits bekannt war (mehr hier): Intendant Spuhler scheint Wiederholungstäter, "Wutanfälle" und Schikane gab es bereits in Heidelberg.
2. Symphoniekonzert, 26.10.2020
Das 2. Symphoniekonzert der Pandemie-Spielzeit begann unruhig und erregt, wurde dann gelassen erhaben und klang zärtlich aus.
Sonntag, 18. Oktober 2020
Lehár - Die lustige Witwe, 17.10.2020
Krisen brauchen Komödien
Die erste Premiere im Musiktheater seit Februar konnte gestern stattfinden. In Baden-Württenberg wird ab Montag die Corona-Alarmstufe erhöht, das Robert-Koch-Institut meldete den dritten Tag in Folge ein neues Allzeithoch an Corona-Neuinfektionen und deutlich steigende Reproduktionszahlen. Wie im März, als die Politik das öffentliche Leben bei geringeren Zahlen zum Erliegen brachte, drohen neue harte Maßnahmen. Was bietet sich quasi am Vorabend einer stark aufflammenden Pandemie besser an, als sich zu amüsieren? Wer weiß, ob die Theater nicht bald wieder schließen müssen? Wer gestern Die Lustige Witwe in Karlsruhe erlebte, wird wohl besser temperiert und gelassener in die nächsten Tage gehen, die Freude, endlich mal wieder zu singen, zu spielen und zu musizieren war deutlich bemerkbar und übertrug sich aufs Publikum, das dann auch deshalb lange applaudierte, um Künstlern, Musikern und sich selber Zuversicht zuzuklatschen.
Patriarchendämmerung (27)
Führungskrise durch Politikversagen
Langsam aber deutlich rücken die künstlerisch Verantwortlichen von einem Verbleib des Intendanten ab. Die Karlsruher Ballettdirektorin Bridget Breiner hat sich im Interview mit den BNN (und zwar hier) auch zur Krise um Intendant Peter Spuhler geäußert und relativiert dabei auch die Aussage von OB Mentrup, daß sich die Spartenleiter angeblich nicht gegen eine Zusammenarbeit mit dem Intendanten ausgesprochen hätten: "Daß man nicht gegen
etwas ist, bedeutet nicht automatisch, daß man dafür ist. ... Aber was von den
Theaterträgern bei der Vollversammlung der Belegschaft über die Aussagen
der Spartenleiter verkündet wurde, hat mich schon überrascht. Denn es
war – zumindest was mein Gespräch betrifft – großzügig interpretiert. Die
Frage, ob ich persönlich mit Peter Spuhler arbeiten kann, könnte ich
zwar bejahen. Aber das ist gar nicht die Frage, um die es hier geht.
Sicher: Wir sind die nächste Ebene, und wenn wir Dinge übernehmen
sollen, müssen wir dazu bereit sein. Letztlich aber geht es um das Haus
mit allen seinen Mitarbeitern. Und da ist mein persönliches Gefühl, daß
wir mit der Situation etwas allein gelassen werden."
Sonntag, 11. Oktober 2020
Virusbedingte Programmänderungen
Das Badische Staatstheater muß nun einräumen, was seit dem Sommer erwartet wurde: manche Programmpunkte der Spielzeit können nicht wie geplant auf die Bühne kommen. Zu großes Orchester, zu viel Chor, zu viel Nähe - es wird eine Spielzeit der kleinen Ansätze. Folgende erste Änderungen sind nun bekannt:
Donnerstag, 8. Oktober 2020
Der späte Strauss, 08.10.2020
Die Stimmung zur Intendanz
Die Karlsruher Oper hat als Sparte am stärksten gelitten unter der Herunterspuhlerung durch den Intendanten. Daß die Händel Festspiele ihren Status halten konnten, erklären manche mit deren internationalen Reputation, in deren Licht der Intendant sich sonnen konnte. Doch ansonsten dominiert eine ambitionslose und magere Hausmannskost. Insbesondere Richard Strauss kommt seit Jahren zu kurz, die Pflege seines Werkes findet in Mannheim statt (mehr hier), wo es zuletzt im Januar die zehntägigen Richard Strauss Tage gab. Karlsruhe hingegen scheint bis auf die Händel Festspiele inzwischen abgehängt. Doch auch hier ist mit dem neuen GMD Georg Fritzsch ein Hoffnungsschimmer am Horizont, auch wenn das Covid-19 Virus im 1. Symphoniekonzert Strauss' Alpensymphonie verhinderte und die geplante Opernpremiere der schweigsamen Strauss sinnvollerweise auf einen Zeitpunkt verschoben werden könnte, an dem das ganze Orchester Strauss zelebrieren kann. Man muß Fritzsch dankbar sein, daß er als kleines Lebenszeichen der Strauss-Pflege in Karlsruhe ein kurzes 75minütiges Programm unter dem Titel Der späte Strauss ins Programm genommen hat. Ein Konzert einerseits als Hoffnungsschimmer für eine Wiederbelebung der Karlsruher Oper nach dem Abgang des Intendanten. Ein Konzert andererseits, das in Betracht der Vorfälle um Intendant Spuhler zur Stimmung paßt.
Mittwoch, 7. Oktober 2020
Neuer Operndirektor gesucht
Bei den Stellenanzeigen des Deutschen Bühnenvereins finden sich auch Offerten des Badischen Staatstheaters (und zwar aktuell hier). Dort wird ab der Spielzeit 2021/22 ("früherer Einstieg erwünscht") ein neuer Operndirektor gesucht. Nicole Braunger wird also das Badische Staatstheater verlassen. Intendant Spuhler benötigt den vierten Operndirektor innerhalb eines Jahrzehnts, die Ursache kann man nach dem Abgang aller Operndramaturgen unschwer identifizieren. Braunger scheint kein Vertrauen in die eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung von Intendant Spuhler zu haben.
Man sucht auch eine Assistenz des Generalintendanten in
Elternzeitvertretung, eine kuriose Anforderungen scheint in Hinblick auf
den Intendanten formuliert: "Besondere Sensibilität im Umgang mit dem künstlerischen Personal und deren Belangen."
Sonntag, 4. Oktober 2020
Die neuen Todsünden, 03.10.2020
Vieles paßt nicht zusammen und will nicht funktionieren bei der ersten großen Produktion der Spielzeit. Die sieben "Kurzdramen" zum altertümlich und sogar reaktionär anmutendem Thema Todsünde, die gestern im Karlsruher Schauspiel Premiere hatten, sind heterogen und leiden unter fehlender Qualität und Haltungsschäden vieler Texte, die teilweise peinlich plakative Geschichten erzählen. Die Geschichten rangieren zwischen Etikettenschwindel (es geht gar nicht um Sünde) und moralischem Pfaffentum (denn erneut sieht man vorgekautes und vorgegaukeltee Relotius-Theater: man konstruiert sich eine plumpe schwarz-weiße Handlung, um künstlich den Zeigefinger heben zu können und sich als selbsternannte Moralwächter aufzuspielen). Das fast vierstündige spartenübergreifende Potpourri mit Schauspielern, Sängern und Tänzern erwies sich als Pseudo-Spektakel, das fast eine Totalpleite geworden wäre, wenn nicht nach der Pause Timo Tank durch große Schauspielkunst aufgetrumpft hätte.
Donnerstag, 1. Oktober 2020
Despentes - Apokalypse Baby, 30.09.2020
Affektierte Leere
Romane sind keine Theaterstücke. Um erzählte Geschichten auf die Bühne zu bringen, braucht man einen Autor, der Epik in Dramatik überführen kann - und das scheitert regelmäßig. Im März, kurz bevor die Corona-Maßnahmen zur Schließung der Theater führten, versuchte sich das Karlsruher Schauspiel mit mäßigem Erfolg am Susan-Effekt (mehr hier). Neun Monate später scheint man weder weiter noch überzeugender. Die Inszenierung von Apokalypse Baby wirkt unbeholfen und überfordert.
Mittwoch, 30. September 2020
Patriarchendämmerung (26)
Vorgerstern hat die BNN ein Interview mit Georg Fritzsch gebracht (online nach Registrierung aktuell hier), indem der neue GMD den schlechten Ruf von Intendant Peter Spuhler bestätigt. Angesprochen auf die durch dessen Führungsstil ausgelöste Krise berichtet Fritzsch: "Die Diskussion an sich überrascht mich nicht, denn unter Theaterleuten
ist die Situation in Karlsruhe schon länger bekannt." Tja, nur der Verwaltungsrat zeigte sich überrascht von der Eskalation und will von nichts gewußt haben.
Zweifel an einer Zukunft mit Peter Spuhler, der irgendwie an seinem Posten kleben will, äußert der GMD indirekt: "Daher kann ich nur hoffen, daß die nun in Gang gesetzten Entwicklungen
wirklich zukunftsorientiert ablaufen und es ermöglichen, daß wir uns
wieder auf das Wesentliche konzentrieren können, nämlich Kunst zu
machen." "Wirklich zukunftsorientiert" ist weder das Generalintendantenmodell noch eine Leugnung der Realität: nur noch wenige Politiker halten an Spuhler fest, doch mehrheitlich ist ihm das Vertrauen entzogen.
Fritzsch selber konnte übrigens für seinen Verantwortungsbereich offenkundig eine Einflußnahme durch den Intendanten verhindern: "In den
Vertragsverhandlungen habe ich immer offen und ehrlich klargemacht, daß
Handlungsfreiheit für mich eine Grundvoraussetzung ist. Insofern habe
ich selbst kein Problem. Aber die Situation im gesamten Haus macht mir
Sorgen."
Dienstag, 29. September 2020
1. Symphoniekonzert, 28.09.2020
Kultur ist Glücksversprechen
Nach 204 Tagen ohne Theaterbesuch endete für den Verfasser dieses Blogs gestern die längste staatstheaterfreie Periode seit über drei Jahrzehnten und die Vorfreude auf das Orchester, den neuen GMD und Beethoven hatte sich gebirgig aufgetürmt. Das Glücksversprechen wurde eingelöst. Georg Fritzsch ist aktuell der Hoffnungsträger am Badischen Staatstheater, er steht für das, was Intendant Spuhler dem Publikum und den Mitarbeitern des Badischen Staatstheaters verweigert: einen unbelasteten Neuanfang. Fritzsch ist nicht wie andere Spartenleiter in den letzten Jahren gezwungen, wegzuschauen, zu ignorieren oder zu relativieren oder lieber zu gehen, als den Windmühlenkampf gegen ahnungslose Politiker und selbstherrliches Führungspersonal aufzunehmen. Fritzsch kann sagen, was ist, er muß sich nicht in die Schweigespirale einfügen. Er wird auch daran gemessen werden.
Dienstag, 22. September 2020
Patriarchendämmerung (25)
Saisonstart im Stimmungstief (3)
Der SWR bleibt dran an der Intendantenkrise, das Auftreten von Intendant Peter Spuhler zum Saisonauftakt beim Theatertag wird deshalb auch deutlich kritisiert: "Wenn jemand im Saal gewesen wäre, der nichts wüßte von der heftigen Kritik seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an seinem Führungsstil, von dem Vertrauensverlust und der tiefen Krise, in die Peter Spuhler das Theater gestürzt hat, man hätte nach dieser kurzen Ansprache den Eindruck haben können, diese Krise hätte nichts mit ihm zu tun. Persönliche Betroffenheit und Verantwortungsübernahme sieht anders aus."
Der ganze Beitrag findet sich hier: https://www.swr.de/swr2/buehne/auftakt-der-spielzeit-am-badischen-staatstheater-corona-und-andere-krisen-100.html
Samstag, 19. September 2020
Patriarchendämmerung (24)
"Deckel drauf und weiter so?" fragt der SWR (und zwar hier). "Der Personalrat hat mir von großer Skepsis unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berichtet“, sagt Marie-Dominique Wetzel. Man habe die Befürchtung, daß man von Seiten der Theaterleitung, aber auch von Seiten der Politik auf Zeit spiele."
Montag, 14. September 2020
Vorschau auf die Spielzeit 2020/21 des Badischen Staatstheaters
Nach den Skandalen um Intendant Spuhler ist der Kollateralschaden groß und aus Überdruß am Intendanten wird manchem die Freude auf die kommende Saison fehlen. Peter Spuhler ist als Intendant untragbar und eine Belastung für das Badische Staatstheater geworden. Die Sommerpause brachte ihm hoffentlich etwas Frischluft und Einsicht in seine Situation, die es angesichts der Proteste von allen Seiten gegen seine Intendanz aus demokratischem Anstand gebietet, den Weg frei zu machen für einen Neustart.
Was kann man von der bevorstehenden Spielzeit erwarten? Andere Theater haben frühzeitig erkannt, daß das Covid19-Virus nicht einfach verschwinden wird und ein Impfstoff frühestens 2021 zur Verfügung steht und einen entsprechenden Spielplan entwickelt. Die Pandemie wird voraussichtlich auch den Großteil der kommenden Spielzeit beeinträchtigen, wie sehen also die Pläne des Badischen Staatstheaters aus? Wenige Tage vor Saisonbeginn tappt man auch als Abonnent teilweise noch im Dunkeln, doch es zeichnen sich Konturen ab. Der Intendant hat es anscheinend auch hier verpaßt, rechtzeitig die Realität anzuerkennen.
Freitag, 4. September 2020
Patriarchendämmerung (23)
Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup hat bei den Enthüllungen über die Intendanz von Peter Spuhler eine schlechte Figur gemacht und auch weiterhin scheint er Probleme damit zu haben, Ursachen und Symptome auseinander zu halten. Im Sommerinterview des SWR (mehr hier) bezeichnet Mentrup die Krise zwar als "eine der zwei schwierigsten Herausforderungen" in seiner zurückliegenden Amtszeit, allerdings sieht er weiterhin die Vorfälle als minderschwer und nicht ausreichend, um den Intendanten freizustellen oder zu beurlauben. Das dürfte viele überraschen, bedeutet es doch im auf die Allgemeinheit übertragenen Sinne, daß seines Erachtens jahrelange, wiederholte und schwere Fälle der Schikane und damit deren Abkömmlinge wie Drangsalierung und Diskriminierungen, Mobbing, Rassismus und Repressalien, auch dann vorkommen dürfen, wenn sie nicht auf Augenhöhe begangen werden und aus der Position eines Vorgesetzten keine besondere Schwere haben. Weiterhin geht Mentrup auf Konfrontation mit Mitarbeitern und Kritikern, die er anscheinend als Nestbeschmutzer sieht.
Mittwoch, 2. September 2020
Patriarchendämmerung (22)
Dienstag, 1. September 2020
Bayreuth Baroque
In Bayreuth gibt es nicht nur Wagners Festspielhaus. Das wunderschöne Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist prädestiniert für ein Barockfestival. Vom 3. bis zum 13. September findet nun zum ersten Mal Bayreuth Baroque (mehr hier: https://www.bayreuthbaroque.de/) statt. In den kommenden Jahren soll es jährlich stattfinden, künstlerischer Leiter ist Max E. Cencic. Der frühere Karlsruher Dramaturg Dr. Boris Kehrmann (mehr hier) ist auch dabei und betreut die Operninszenierung von Porporas Carlo Il Calvo, bei der unter anderem auch Franco Fagioli, Max E. Cencic, Julia Lezhneva, Dirigent George Petrou mit seinem Armonia Atenea mitwirken. Die aktuelle Viruskrise hat auch hier ihre Auswirkungen, doch es gibt Videostreams und Radio-Übertragungen.
Mittwoch, 26. August 2020
Patriarchendämmerung (21)
Wie man es auch wendet, die Ursache für die toxische Arbeitsatmosphäre und die Schieflage des Badischen Staatstheaters liegt in der Person des Generalintendanten. Wenn die Politik konstruktiv die Mißstände aufarbeiten wollte, sollte man das Verhalten des Intendanten und seine Methode des Mikromanagements (arbeits-)psychologisch durchleuchten und die Ursachen dafür analysieren. Die Symptome seiner Methode sind verheerend. Mikromanagement ist einerseits bekanntermaßen ein Motivationszerstörer und Arbeitsmoralvernichter, ein Ausbremser von Talent und Potential und Ursache von innerer oder tatsächlicher Kündigung, Depressionen und eines erhöhten Krankenstand, anderseits hat es Spuhlers Methode des Mißtrauens, des an allem beteiligt zu sein, alles zu überwachen und alles zu entscheiden, nicht verhindert, daß es offensichtlich übergriffiges Verhalten seines direkten Untergebenem im Kinder-/Jugendtheater gab, das durch ein Instagram-Konto (https://www.instagram.com/bustedupstaatstheater/) aufgedeckt wurde.
Dienstag, 25. August 2020
Patriarchendämmerung (20)
Montag, 10. August 2020
Patriarchendämmerung (19)
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Intendant Peter Spuhler wegen des Verdachts auf Untreue, unschöne Enthüllungen und Skandale in diverser Hinsicht stellen seine Intendanz lautstark in Frage, doch nicht nur in Karlsruhe ist der Intendant inzwischen eine Belastung, auch in Gremien und Verbänden kann man die Skandale um die Karlsruher Intendanz nicht ignorieren. Der Landesverband Baden-Württenberg beim Deutschen Bühnenverein hat anstelle von Peter Spuhler den Intendanten des Theaters Ulm Kay Metzger als Stellvertreter der Intendanten in den Vorstand des Landesverbands gewählt.