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Donnerstag, 14. Januar 2021

Sanierung oder Neubau?

Die BNN berichten aktuell hier, daß eine weitere Kostensteigerung für die umfangreiche Sanierung des Badischen Staatstheaters möglich ist. Von einst 125 Millionen Euro (2015), dann 325 Millionen (2017) und 500 Millionen (2020) vermuten  manche Lokalpolitiker inzwischen 700 Millionen Euro und regen eine Wirtschaftlichkeitsprüfung an, ob ein Neubau nicht sinnvoller ist. Dabei wird allerdings etwas übersehen und es droht ein Fehler, der bereits vor 50 Jahren stattfand. Nachdem die alte Oper von Heinrich Hübsch am Standort des heutigen Bundesverfassungsgerichts bei dem  Bombenangriff in der Nacht zum 27.09.1944 zerstört wurde, dauerte es trotz Wirtschaftswunder 30 Jahre bis Karlsruhe wieder ein Theater bekam und sein Provisorium verlassen konnte. Doch auch der aktuelle Bau von Helmut Bätzner war eine schwäbische Sparversion, die nicht optimiert auf die Ansprüche des Theaters war und schnell Defizite zeigte. Ein erneuter Neubau sollte den Anspruch haben, langfristig bestehen zu können und architektonisch etwas zu bieten zu haben. Ein attraktives Theatergebäude zieht Publikum an, der Wohlfühl- und Repräsentationscharakter ist Grundlage für guten Inhalt und Karlsruhe als badische Residenzstadt hat ein Anrecht auf einen kulturellen Leuchtturm. Ein günstigerer Neubau bringt Karlsruhe nicht weiter, das Ergebnis muß attraktiv und nachhaltig sein. Das aktuelle Modell scheint dafür die richtigen Voraussetzungen zu haben. Die Frage sollte also lauten, ob es günstiger ist, das aktuell geplante Endergebnis neu zu bauen oder die bestehende Substanz zu sanieren und zu erweitern. Kurzfristig zu sparen und erneut günstig zu bauen und damit ein Provisorium durch das nächste Provisorium abzulösen, verschiebt die Fragestellung nur um wenige Jahrzehnte. Die Verwaltung eines Problems ist aber nicht gleichbedeutend mit der Lösung dieses Problems, auch wenn die politischen Parteien gerne diesen Eindruck erwecken möchten. Karlsruhe braucht endlich einen zukunftsfähigen Theaterbau und keinen weiteren faulen Kompromiß.

Samstag, 18. Juli 2020

Abreißen und neu bauen?

325 Millionen Euro und zehn Jahre Bauzeit - das war mal geplant. Die Sanierung und Erweiterung soll nun deutlich teurer werden, eine Kostenexplosion auf mindestens 500 Millionen € teilte der Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters am Freitag nach seiner Sitzung in Karlsruhe mit.

Donnerstag, 20. Juli 2017

Entsteht die zweite Elbphilharmonie in Karlsruhe?

Man kann es wohl als medialen GAU bezeichnen, als größten anzunehmenden Unfall, was nun vor der geplanten Erweiterung und Sanierung des Badischen Staatstheaters ab 2019 bekannt wurde - eine drastische Kostensteigerung. 125 Millionen Euro wollte man ausgeben. Nun schätzt man für den Umbau gemäß den Planungen des Architekturbüros Delugan Meissl Associated Architects (Wien) zusammen mit Wenzel + Wenzel Architekten (Karlsruhe) Gesamtkosten von 270 bis 325 Millionen Euro. Ein Blick nach Stuttgart, die dortige Oper muß auch saniert werden. 2015 ging man von bis zu 400 Millionen Euro aus, 2016 schwirrten schon bis zu 600 Millionen Euro im Raum. Die Sanierung der Kölner Oper soll inzwischen bei 565 Millionen Euro liegen. Man sieht, die neue Größenordnung in Karlsruhe stimmt. Es gibt keinen Marmorboden, es gibt keine goldene Wasserhähne - was man für das neue Staatstheater schätzt, liegt im normalen Rahmen.

Montag, 20. April 2015

Europas Opern-Boom

Journalist Ralph Bollmann hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen interessanten Artikel geschrieben:

"Renaissance der Musiktheater
Der große Opern-Boom
Kein Geld für Kultur? Von wegen! Überall in Europa eröffnen neue Musiktheater. Sie stehen für wirtschaftlichen Aufschwung und Selbstbewusstsein der Regionen.

............."
         
Der ganze Artikel findet sich hier:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/opern-boom-europaweit-eroeffnen-neue-musiktheater-13511569.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Mittwoch, 22. Januar 2014

Sanierung und Neubau beschlossen!

Der 21. Januar 2014 ist ein gutes Datum für Stadt und Land! Der Karlsruher Gemeinderat hat heute ohne Gegenstimme bei nur drei Enthaltungen eine Generalsanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters mit einem Kostenvolumen von 125 Millionen Euro beschlossen. Diese Kosten werden von der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Würtemberg jeweils zu 50% getragen und der künftigen Baupreisentwicklung angepasst.
Ein Architektenwettbewerb wird bald ausgeschrieben. Zuerst wird das neue Schauspielhauses mit integriertem Kindertheater gebaut, dann neue Probenräume und Werkstatträume verwirklicht. Die Sanierung des Haupthauses in der Baumeisterstraße erfolgt zum Abschluß.

Zum Neubau des Schauspielhauses
Wo und wie? -  erste vage Gerüchte und Spekulationen kursieren bereits. Man könnte erwarten, daß Intendant Spuhler im Rahmen seiner Vision "Theater für alle" besondere Ansprüche an die Architektur des Hauses stellen wird.
Es könnte also kein reines Sitzplatztheater werden, sondern eine im Innenraum variable Anordnung entstehen, um den Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden. Barocke Verhaltens-Vorbilder können mit heutigen Technologien verschmolzen werden. Um das Theater allen Besuchergruppen zu öffnen, könnte also der Vorrang des Bühnengeschehens gebrochen werden und die Möglichkeit zur geselligen Kommunikation auch während der Vorstellung ermöglicht werden, also bspw. Tische an jedem Platz, um Getränke und Essen abstellen zu können, kostenloses W-LAN bzw. Anschlußmöglichkeiten für mobile Geräte, um E-Mails lesen zu können und im Internet zu surfen. Auch virtuelle und echte Chat-Räume für Zuschauer, um während der Vorstellung bereits zu diskutieren oder Kontakte zu knüpfen, könnten diskutiert werden. Eine Mediathek könnte ebenfalls sinnvoll erscheinen, um außerhalb der üblichen Vorstellungszeiten ein Angebot zu haben.
Ergänzen könnte man dieses Konzept durch Séparées und Videokabinen, die die Live-Vorstellung (oder Aufzeichnungen) auf Bildschirmen übertragen. Im Rahmen der Vision eines 24 Stunden/Tag geöffneten Theaters könnten diese Räumlichkeiten und Kabinen auch nach den Vorstellungen einem nächtlichen Publikum zur Verfügung gestellt werden und das Haus nach Vorstellungsende umdisponiert werden. Zusätzlich ein 24-Stunden-Schnellimbiss, großflächige Toilettenanlagen für die Karlsruher Nachtschwärmer sowie ein Ladenkonzept zur weiteren Durchökonomisierung könnten Peter Spuhlers Vision "Ich träume von einen Haus, das rund um die Uhr offen ist" sinnvoll ergänzen.
Man kann gespannt sein, welche Konzepte man mit dem gegebenen Budget in Karlsruhe umsetzen wird. Doch eines steht jetzt schon fest: einfach nur ein Raum mit Sitzreihen vor einer Bühne wäre eine Enttäuschung.