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Sonntag, 6. Februar 2022

Donizetti - Don Pasquale, 05.02.2022

Gekünstelt statt kunstvoll
Was sich bei der Premiere vor zwei Wochen abzeichnete, bestätigte auch die gestrige Matinee-Vorstellung des Don Pasquale. So eine schöne Oper, so engagiert gesungen und musiziert, und doch gab es lahmen Applaus. Der szenische Funke springt nicht über, der Regisseur hat nicht nur keinen Sinn für Komik, er kriegt aus keine Steigerungen zuwege, es wird nie wirklich turbulent oder rasant, und nicht einmal Klamauk und Slapstick sind originell oder witzig. Die Regie will pseudo-moderne Aspekte einfließen lassen, das Ergebnis wirkt allerdings verstaubt und langweilig. Es gibt Kissenbezüge, die komischer sind. Wer unbewußt auf Vorstellungen körperlich reagiert, der kann Nackenschmerzen bei diese Inszenierung bekommen vom ständigen Kopfschütteln und seufzen über vertane Szenen. So eine schöne Oper, doch so lieblos und reizlos in Szene gesetzt.
Es sang die Premierenbesetzung, aus einem so homogenen und starken Quartett kann man kaum jemand hervorheben, doch neben Tiziano Bracci, Armin Kolarczyk und Eleazar Rodriguez zeigte gestern Uliana Alexyuk noch eine Steigerung, sie sang nuancenreicher mit sehr schönen Stimmfarben.

Sonntag, 23. Januar 2022

Donizetti - Don Pasquale, 22.01.2022

Steril und humorfrei
Wie kann man eine so schöne Oper wie Don Pasquale nur so uninspiriert, so ganz ohne Komik, ohne Tempo, ohne Pointen und ohne Charme inszenieren? Die gestrige Premiere zeigte, daß für die heruntergewirtschaftete Karlsruher Oper das letzte Jahrzehnt bedauerlicherweise immer noch nicht beendet ist, noch immer spuken die Gespenster des Intendanten umher, dessen Namen hier nicht mehr genannt werden soll. Dabei hat das vergangene Jahrzehnt am Badischen Staatstheater einige schöne Produktionen von Donizetti-Opern hervorgebracht, die dramatischen Werke Roberto Devereux (der ja auch am Ende der Spielzeit berechtigterweise wieder aufgenommen werden soll) und Anna Bolena, zuvor auch die fröhlichen Opern Der Liebestrank und die Die Regimentstochter. Dieser Erfolg Donizettis auf der Karlsruher Bühne ist auch mit Künstlern eng verbunden, insbesondere Ina Schlingensiepen und Eleazar Rodriguez sowie Armin Kolarczyk sind die Stars dieser geglückten Reihe. Nun also endlich mal wieder Donizettis heiteres Meisterwerk Don Pasquale in einer Übernahme aus Montpellier. Doch obwohl es ein auftrumpfendes Sängerquartett und dazu agile Musizierfreude aus dem Orchestergraben zu hören gab, wollte der Funke szenisch nicht überspringen.