"So fährt unsre Zeit von hinnen"
Das Silvesterfest 2023 scheint in der Bundesrepublik einer der bisher feuerwerksintensivsten Jahreswechsel zu werden. Wie das statistische Landesamt im Südwesten mitteilte, hat die Importmenge an Feuerwerkskörpern im Land einen neuen Rekordwert erreicht und auch im Bund legte der Import deutlich zu. Wer sich bei der gestrigen Vorstellung von Reinhard Keisers Nebucadnezar mit einem Barockfeuerwerk auf den Jahreswechsel einstimmen wollte, wurde stattdessen Zeuge eines Zweikampfs: eine sehr gute Sängerriege kämpfte oft und vor allem gegen Ende vergebens gegen eine sich dahinziehende, ungewöhnlich langweilige Inszenierung.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Freitag, 29. Dezember 2023
Rokokotheater Schwetzingen: Keiser - Nebucadnezar, 28.12.2023
Dienstag, 19. Dezember 2023
3. Symphoniekonzert, 18.12.2023
Russische Musik, die zu Beginn klingt, als ob man den Zaren begrüßen wollte, und polnische Musik, die einst die DDR-Diktatur in Schrecken versetzte, bildeten das 3. Symphoniekonzert der Saison, das mit knapp 65 Minuten reiner Spieldauer wieder einmal etwas zu klein dimensioniert, wenn nicht sogar knausrig wirkte. Doch dafür wurde dem Publikum mit den beiden Gästen -Pianistin und Dirigent- einiges geboten.
Freitag, 15. Dezember 2023
Jazz Night: Swinging Christmas
Ausverkauftes Haus bei der gestrigen Jazz Night, an deren Ende sich das Publikum erhob, um seine Ovationen stehend zu erbringen, die insbesondere Jazz-Legende Sandy Patton galten.
Samstag, 9. Dezember 2023
Strauss - Die schweigsame Frau, 09.12.2023
Die Karlsruher Rückkehr von Richard Strauss
Händel, Mozart, Wagner und Richard Strauss sind die Hausgötter des Badischen Staatstheaters, und spätestens als es 2014 zum 150. Geburtstag von Strauss keine einzige Neuinszenierung gab, mußte man sich Sorgen über die Karlsruher Oper machen. 2019 gab es dann eine wenig spannende Elektra, 2022 eine halbherzige Salome, zwei großartige Opern wurden so inszeniert, daß man kaum Freude daran hatte, die Vorstellungen öfters zu besuchen. Doch mit der gestern bejubelten Premiere scheint man nun das Tal der Enttäuschungen verlassen zu haben. Die schweigsame Frau ist eine hochengagiert musizierte, gespielte und gesungene Buffa-Oper mit vielen Höhepunkten.