Die Karlsruher Adriana ist eine stimmige und kurzweilige Produktion mit einer überraschenden Erscheinung: die Nebenrolle des unglücklich verliebten Michonnet wird durch die engagierte Interpretation des Baritons Seung-Gi Jung zum Sympathieträger und vierten Hauptfigur.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
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Sonntag, 7. Mai 2017
Sonntag, 2. April 2017
Cilea - Adriana Lecouvreur, 01.04.2017
Adriana Lecouvreur ist in den stärksten Momenten eine Oper zum Dahinschmelzen. Sänger schwelgen schokoladig in Schönklang, etwas bittersüß Genußvolles, lieblich und liebend, aber vergeblich und vergänglich, erklingt in den Melodien. Es geht um Elementares in deutlicher Ausprägung: es wird geliebt oder gehaßt, begehrt und intrigiert. Die Oper von Francesco Cilea (*1866 †1950) wurde am 6. November 1902 in Mailand uraufgeführt und gilt als Paradestück für Primadonnen und bedeutende Tenöre, Enrico Caruso sang 1902 die Premiere, Anna Netrebko wird bspw. die Titelrolle im Sommer 2018 in Baden-Baden interpretieren. Ein Fest der Stimmen und Stimmungen! Und genau das gelang bei der gestrigen Premiere durch eine ordentliche Regie und starke Sänger. Und für Barbara Dobrzanska in der Titelrolle wurde die Premiere zum Triumph.
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