Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Sonntag, 7. Mai 2017
Cilea - Adriana Lecouvreur, 06.05.2017
Als Adriana Lecouvreur hatte man gestern Barbara Frittoli engagiert, deren feiner, müheloser Sopran irgendwie nicht richtig leuchten wollte und auch nicht ganz den Ausdruck erreichte, den Barbara Dobrzanska bei der Premiere (mehr dazu hier) der Figur verlieh. Massimo Giordano als Maurizio zeigte hingegen mit Schmelz und Hingabe und einer offenen Stimme eine tadellose Leistung. (Im Publikum saßen übrigens die beiden Haus-Maurizios Rodrigo Porras Garulo und James Edgar Knight sowie die zweite Adriana-Besetzung Katherine Broderick und hörten sich die Gäste an). Fredrika Brillembourg konnte sich als Herzogin von Bouillon gegenüber der Premiere steigern, so ganz und gar überzeugend ist sie stimmlich nicht, es fehlt ihr die Unbedingtheit und das vulkanisch Eruptive (als Gegenbeispiel sei Sabina Willeit als Laura 2011 in Ponchiellis La Gioconda genannt). Johannes Willig und die Badische Staatskapelle betonten das Intime, das Vorspiel zum vierten Akt war delikat und nicht pastos plakativ - und das liegt auch in der Intention der Regie, die nichts auf die Spitze treibt, sondern das Seelenleben der Figuren und deren Tragik betont. In der Summe eine sehr gute Leistung mit Abzügen in der B-Note.
2 Kommentare:
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Stimme völlig überein - es war aber der 06.05. ...
AntwortenLöschenVielen Dank Herr Bühler für den Hinweis. Bei dem mauen Frühling hab ich mich wohl nach vorne gewünscht ....
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