Dienstag, 27. November 2012

3. Symphoniekonzert, 26.11.2012

Auch das 3. Symphoniekonzert war historisch: Béla Bartók war 1929 Gast in Karlsruhe und spielte in deutscher Erstaufführung seine Rhapsodie für Klavier und Orchester. Das damalige Konzert wurde von Josef Krips (*1902 †1974) dirigiert, der von 1926 bis 1933 die Badische Hofkapelle als damals jüngster GMD Deutschlands leitete.  

Da das 1929 zu Beginn erklungene zeitgenössische Konzert verschollen ist, wurde gestern das 2007 uraufgeführte Orchesterwerk La tomba di Paganini von Manfred Trojahn (*1949) gespielt, der auch persönlich anwesend war. Das Stück überraschte insofern, als daß man seine Musik, würde sie in einem Klassikradiosender gespielt, nicht unweigerlich ausschalten würde. Für zeitgenössische Klassik könnte das als ultimatives Lob gelten. La tomba di Paganini hatte das Potential, Neugierde auf weitere Werke Trojahns zu wecken. Der Komponist und seine Meisterklasse werden im März 2013 auch in einem NachtKlänge-Konzert vorgestellt.   

Es folgte die Rhapsodie für Klavier und Orchester von Béla Bartók. Das Werk aus dem Jahr 1904 entsprang dem Wunsch Bartóks, an Liszt und die ungarische Rhapsodie anzuknüpfen und ein großes virtuoses Konzert zu komponieren, in dem er selber als Pianist auftreten konnte. Obwohl es nicht seine erste Komposition war, vergab Bartók an die Rhapsodie die Opusnummer 1, um es als sein erstes reifes Werk hervorzuheben. Bartók klingt hier noch nicht wie der Bartók, den man heute kennt und der drei Klavierkonzerte komponiert hat, die mehr im Mittelpunkt stehen. Eine lange, ernste Introduktion eröffnet das kompliziert geformte Werk, in dem Bartók vielfältige Stile und Mittel zeigt und überraschende Stimmungsänderungen vollzieht.
Als Pianist hat man Benjamin Moser engagiert, der beim Tschaikowsky-Wettbewerb 2007 drei mal ausgezeichnet wurde. In Karlsruhe bewies er eindrucksvoll, daß er eine große Karriere vor sich hat. Er formte das unbekannte Stück durch sein mitreißendes und klangreiches Spiel zu einem umjubelten Erfolg. Nach den vielen Ausgrabungen der vergangenen Konzerte, ist die Rhapsodie endlich eine lohnende Wiederentdeckung. Schade, daß man davon keinen Mitschnitt angefertigt hat. Nach der deutschen Erstaufführung 1929 erfolgte gestern die uneingeschränkte Rehabilitierung als virtuoses Konzert. Spätestens nach der packenden Zugabe (der dritte Satz -Precipitato- aus Prokofjews 7. Klaviersonate B-Dur op.83) war es offensichtlich, daß man diesen Pianisten bald wieder nach Karlsruhe einladen sollte. 

Nach der Pause dann etwas Bekanntes und Beliebtes: Tschaikowskys sechste Symphonie h-Moll, die Pathétique. Allerdings stimmte die Konzeption des Dirigenten für die Symphonie nicht ganz. Das Adagio stockte gelegentlich, als ob der Dirigent mit angezogener Handbremse dirigierte. Man musste einmal fast befürchten, daß die Musik gleich stehen bliebe. Das folgende Allegro con grazia war zwar Allegro, aber nicht wirklich con grazia. Der dritte Satz gelang hingegen so überzeugend, daß einige Zuhörer die plakative Gute-Laune-Geste unweigerlich als Symphonieende betrachteten und anfingen zu klatschen. Ob das abschließende Adagio lamentoso wirklich diese Satzbezeichnung verdiente, war in Hinsicht auf das Adagio des Eingangssatzes  ebenfalls diskutabel.

Der junge Gastdirigent Francesco Angelico -aktueller Träger des Deutschen Dirigentenpreises- hinterließ einen souveränen und sympathischen Eindruck und wurde zusammen mit dem gestern großartigen Orchester mit starkem Applaus bedacht. Auffällig war die Neugruppierung der Streicher: die zweiten Violinen saßen dort, wo sonst die Cellisten sitzen, die wiederum die Bratschenplätze inne hatten. Die Violagruppe saß neben den ersten Geigern.

Insgesamt ein sehr schönes Konzert, daß viele zufriedene Besucher hatte.

Sonntag, 25. November 2012

Peter Stamm - Agnes, 24.11.2012

Soviel vorab: Agnes ist Theaterglück! Die Inszenierung im Studio glänzt mit großartigen Schauspieler: die fabelhaften Cornelia Gröschel und André Wagner, ergänzt von Stephanie Biesolt in einer Nebenrolle, bieten 100 Minuten dichte und spannende Theaterkunst, wie man sie in Karlsruhe schon seit einiger Zeit vermisst hat.

Warum Agnes?

Es ist nicht ohne weiteres ersichtlich, wieso das 1998 erschienene schmale Buch von Peter Stamm für die Bühne dramatisiert wird. Die Antwort ist dann auch einfacher als vermutet: das Premierenpublikum bestand überwiegend aus Schülern, denn Stamms Agnes wird (wie Dantons Tod im Büchner-Gedenkjahr und Max Frischs Homo Faber, das im Sandkorn-Theater gezeigt wird) zur Pflichtlektüre an Gymnasien für die aktuelle Oberstufe. Die Bestimmung zur Schullektüre verdankt Agnes seiner perfekt konstruierten Architektur: der Autor verteilt seine Informationen puzzleartig geschickt über das ganze Buch; jede Szene hat eine Bedeutung, die man zur Interpretation und Vertiefung heranziehen kann. Stamm erzählt dabei nie um des fabulierenden Erzählens Willen, sondern schrieb eine sehr gut durchdachte und ökonomisch aufgebaute Geschichte, bei der nichts dem Zufall überlassen ist und die auch zeitdiagnostisch einigen Interpretationsspielraum bietet.

Worum geht es?
Es ist die Geschichte einer Beziehung zwischen zwei Personen, die sozial nur gering vernetzt sind und bei der beide ihrem Leben eine Form gegeben haben, bei der sie ihre zwischenmenschliche Defizite durch ihre Arbeit kompensieren. Beide scheinen ihre Einzelgänger-Position als Möglichkeit zu sehen, keine fremden Erwartungen zu enttäuschen, sich von der Erwartungshaltung anderer zu befreien und Konflikte aus dem Weg zu gehen. Agnes -eine an ihrer Dissertation schreibende Physikerin- lernt den namenlosen Ich-Erzähler -einen schweizer Sachbuchautor, der ein Werk über Luxuseisenbahnwagen schreiben will- in einer Bibliothek in Chicago kennen. Durch Zufall kommen sie sich näher, trennen sich in einer Krise, kommen wieder zusammen und erleben doch kein Happy End. Das Ende ist im Buch von Anfang an bekannt, trotzdem ist das Warum bis zum Schluß unklar und hält die Spannung im Buch aufrecht. In dem ruhigen, unspektakulären und beziehungsreichen Text erschließen sich die Verknüpfungen nicht unbedingt sofort beim ersten Lesen, sondern sind erst rückblickend richtig einzuordnen.

Nur eine Liebesgeschichte?
Trotz der vielen Schüler bei der Premiere sollte nicht daß Mißverständnis aufkommen, daß Peter Stamm einen Jugendroman geschrieben hat. Agnes ist nicht nur einfach eine unglücklich endende Liebesgeschichte, sondern auch eine seelische Kostümstudie. Wie sich die Bekleidungsmode ändert, Stil und Geschmack einem stetigen Wandel unterzogen sind (man denke nur an freizügige Zeiten, in denen das offene Cabrio der bevorzugte PKW war und vergleiche die schutzbietenden, bullig-überbreiten Allradautos, die der heutigen, sich abschottenden und rücksichtsloseren Krisen-Mentalität entsprechen), so folgt auch die Liebe den Mustern ihrer Epoche. Gerade die Literaturgattung des Romans war lange Lern- und Orientierungsmedium in Liebesangelegenheiten: bei Goethes Werther wird Liebe erleidet,  bei Jane Austen ist die Ehe noch vernunftgesteuerte Versorgungsgemeinschaft. Die Liebe wurde später romantisch überfrachtet und der Partner zum einzigartigen Individuum und Traumprinzen, wahre Liebe wurde spontan und schicksalsträchtig, die Ehebegründung änderte sich zum Liebesbeweis. Die Paarbildung ist inzwischen autonom, ihre Voraussetzungen liegen nicht mehr außerhalb der Partnerschaft, sondern werden in der Regel durch sexuelle Beziehungen erzeugt. Ob also damals  Madame Bovary oder Effi Briest oder heute Monika Marons Animal triste, Dieter Wellershoffs Der Liebeswunsch oder Peter Stamms Agnes: diese Bücher zeigen auch, wie sich die Semantik der Liebe durch gesellschaftlichen Wandel ändert.
 
In Agnes werden Individualismus und Subjektivität zu Schlüsselphänomenen der Jahrtausendwende. Der Roman  zeigt Figuren, die nur noch marginal in ein soziales Ganzes eingefügt sind oder Anschluß daran suchen. Ihr Leben ist kein Teilhaben und Teilnehmen, sondern eher eine Form der Teilnahmeverweigerung: die Mitwelt wird zum bedeutungslosen Hintergrund.  Die Partnerbeziehung ist der Ort eines Zusammenstehens gegen die Welt: Agnes und der Ich-Erzähler schaffen sich diese Zweierwelt, bei der keiner am sozialen Leben des anderen aktiv teilnimmt und keine gemeinschaftlichen Kontakte mit Freunden oder Familien bestehen. Ihre Liebesbeziehung ist losgelöst und zweipolig, andere Personen erscheinen darin als Störung. Die Figuren können bei unterschiedlichsten Aktivitäten in Beruf und Freizeit keinen inneren Zusammenhang mehr herstellen: ihr Leben ist fragmentarisiert.  

Der Beziehungsversuch scheitert und auch darin ist Agnes exemplarisch auf der soziologischen Höhe der Zeit. Eine funktionierende Beziehung fordert heute in der Regel wechselseitige Komplettanerkennung, uneingeschränktes Verständnis und eine sehr hohe Aufmerksamkeit zweiter Ordnung: man muß situationsbedingt erahnen, was der Partner erwartet. Beziehungen scheitern an Überanspruchung oder am Nichtertragenkönnen von Routine und an fehlender Relevanz und Anerkennung. Die Krisen in der Beziehung zwischen Agnes und dem  Ich-Erzähler entstehen durch nicht erfüllte Erwartungen an den Partner, da beide nicht direkt miteinander über ihre Wünsche und Vorstellungen sprechen können. Das Ende des Buchs wird zum Kommentar: Der Ich-Erzähler entscheidet sich für die Fortführung der Folgenlosigkeit seines Lebens (dazu passt seine Namenslosigkeit im Buch), Agnes resigniert angesichts seiner Liebesunfähigkeit und der unterbliebenen Sinnstiftung eines gemeinsamen Kindes. 

Was passiert auf der Bühne? 

Regisseur Christian Papke kopiert nicht buchstabengetreu Stamms Roman, sondern entwickelt seine eigene Vorstellungen, die aber den Absichten des Autors nicht widersprechen. Wer das Buch kennt, erkennt die Szenen wieder, auch wenn sie nicht in der Reihenfolge des Buches erzählt werden. Papke hat dabei seine Zielgruppe stets im Blick und einige Einfälle zielen klar auf die zukünftigen Abiturienten. Dennoch ist seine Inszenierung kein Schülertheater, sondern junges und zeitgemäßes Schauspiel, das sich auf die Liebesgeschichte konzentriert. Man kann nur hoffen, daß Agnes von vielen Zuschauergruppen den Zuspruch bekommt, den es verdient. Die komplette Produktion ist sehr gut gemacht - die anfangs leere Bühne füllt sich schnell im Verlauf der Liebesbeziehung und leert sich wieder gegen Ende und wird ergänzt durch Videoeinspielungen, Lichteffekte und Musik sowie wechselnde Kostüme - kurz: alles ist einfallsreich, variabel und stimmig.

Endlich stehen mal wieder die Schauspieler im Mittelpunkt - sie sind die Stars des Abends.
Für Cornelia Gröschel ist Agnes eine Hauptrolle, mit der sie sich in die Herzen des Publikums spielen wird.
Frisch verliebt oder in tiefer Depression, voller Energie oder in lähmender Angst - sie spielt ihre Entwicklung glaubhaft und mit großer Intensität. André Wagner ist in Karlsruhe etablierter Hauptrollendarsteller und bewies auch gestern sehr eindrucksvoll seine Vielseitigkeit beim Spagat zwischen Liebeswunsch und Unabhängigkeitsdrang. Dazu die junge Stephanie Biesolt mit einem starken und überraschenden Auftritt in der kleinen Rolle als Louise. An alle drei: BRAVO!

Fazit: Agnes wäre auch zu besten Zeiten des letzten Schauspieldirektors Knut Weber ein Erfolg gewesen, wenn  -ja ,wenn es damals eine so tolle Schauspielerin wie Cornelia Gröschel im Ensemble gegeben hätte! Sie ist das Herzstück dieser sehenswerten Bühnenfassung.

PS(1): Für welchen Zuschauer taugt Agnes? Es handelt sich um eine unglückliche Liebesgeschichte, die für ein Publikum inszeniert ist, das im Durchschnitt ca 17 Jahre alt ist. Es ist eine persönliche Genre-Entscheidung, ob man sich in diesem Zielgruppenumfeld wohl fühlt. Mehr dazu bei untenstehendem Kommentar.

Team & Besetzung
Agnes: Cornelia Gröschel
Schriftsteller: André Wagner
Louise: Stephanie Biesolt
Regie: Christian Papke
Bühne & Kostüme: Alois Gallé
Ausstattungsmitarbeit: Viktoria Strikić
Musik: Georg Luksch

Freitag, 23. November 2012

Büchner - Dantons Tod, 22.11.2012

Um der gestrigen Premiere von Büchners Dantons Tod gerecht zu werden, muß man zweierlei Maß anlegen. Als regelmäßiger Schauspielbesucher wird man die Inszenierung dürftig, einfallslos und belanglos finden, ABER: die Zielgruppe dieser Produktion ist auch speziell - Büchners Text ist aktuell Pflichtlektüre für die gymnasiale Oberstufe. Die Inszenierung richtet sich an Schüler und will den Text verständlich aufbereiten. "Dabei wird" -laut Staatstheater- "ein Schwerpunkt auf die originale Sprache Büchners und seine Auseinandersetzung mit der Rhetorik der Revolution gelegt". Ob Dantons Tod also gelungen ist, müssen Schüler und Pädagogen beurteilen. Für ein kundiges Publikum ist der Abend zwar auf harmlose Art unterhaltend, allerdings nur mit ziemlich schwacher Aussage.

Montag, 19. November 2012

Karlsruher Ballett wird STAATSBALLETT

Eine sehr schöne Auszeichnung für Birgit Keil, Vladimir Klos und ihre Tänzer: Die Ballettcompagnie des Badischen Staatstheaters darf sich jetzt BADISCHES STAATSBALLETT KARLSRUHE nennen.
Welche Folgen die Auszeichnung hat, wird nicht beschrieben, aber mehr Geld für die Sparte wäre sicherlich verdient.

Mehr dazu hier:
http://www.staatstheater.karlsruhe.de/aktuell/news_id/98/

Freitag, 16. November 2012

Giselle (Ballett), Generalprobe am 15.11.2012

Da ich bei der Wiederaufnahmen-Premiere von Giselle am 17.11.2012 verhindert bin, war ich umso dankbarer für das Angebot, die Generalprobe zu besuchen. Vielen Dank an den Verantwortlichen und die Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters!

Die gestrige Generalprobe zeigte, daß man sich Giselle  in neuer Besetzung nicht entgehen lassen sollte! Die Choreographie von Peter Wright stammt aus dem Jahr 1965 und hatte ihre Uraufführung durch das Stuttgarter Ballett (im gleichen Jahr war dort auch Onegin von John Cranko zu sehen). Birgit Keil war 21 Jahre alt, als sie 1966 in Giselle debütierte. Sie tanzte zuerst die Königin der Wilis im März 1966 (bei der Generalprobe hatte sie sich schmerzhaft am Steißbein verletzt und tanzte dennoch), im Juni 1966 erfolgte dann auch ihr Debut als Giselle. 

2013 ist Birgit Keil 10 Jahre als  Ballettdirektorin am Badischen Staatstheater. In ihrem zweiten Jahr war Giselle im Dezember 2004 ihr abendfüllendes Handlungsballett für Karlsruhe - damals mit Anaïs Chalendard als Giselle, Emmanuelle Heyer als Königin der Wilis und Flavio Salamanka als Graf Albrecht. Salamanka ist bekanntermaßen seit langer Zeit Publikumsliebling und erster Solist und tanzt auch diese Spielzeit als Albrecht.

Die Kontinuität des Karlsruher Ballettcorps erkennt man, wenn man liest, wer 2004 als Gruppentänzer und als Studenten der Akademie des Tanzes dabei waren: Blythe Newman (die als Momo begeisterte) und Bruna Andrade (diese Spielzeit als Königin der Wilis) - beide sind seit dieser Spielzeit erste Solistinnen. Barbara Blanche, Elisiane Büchele (die Giselle dieser Wiederaufnahme), Patricia Namba, Sabrina Velloso und Arman Aslizadyan (alle fünf inzwischen Solisten) sowie bspw. Jussara FonsecaXue Dong und Ronaldo dos Santos. Also lauter Tänzer, die heute noch in Karlsruhe sind und die durch Birgit Keil ihre Tänzerkarriere hier erfolgreich weiterentwickelt haben. Die Wiederaufnahme von Giselle ist in diesem Jahr also einerseits ein Beweis der eigenen Stärke und auch ein Schaulaufen für möglicherweise nachrückende Tänzer der Mannheimer Akademie des Tanzes.

Giselle -die Geschichte einer Liebe, die größer ist als der Tod- besteht aus zwei atmosphärisch unterschiedlichen Akten. Besonders der zweite (Geister-)Akt, in dem die Wilis auf Befehl ihrer Königin Rache an Albrecht nehmen sollen und er von Giselle bis zum Morgengrauen verteidigt wird, erinnert an Schwanensee und steht ihm an Spannung und Dramatik in nichts nach. Hervorzuheben ist, daß man im zweiten Akt 30 Tänzer auf der Bühne hat: 2 männliche (F. Salamanka, B. Bejleri) und 28(!) Tänzerinnen, davon 24 Gruppentänzerinnen. Diese schiere Vielzahl ist nur durch die Kooperation mit Keils Akademie des Tanzes möglich und kann so nur von sehr wenigen Bühnen gezeigt werden.

Christoph Gedschold dirigierte die Partitur von Adolphe Adam und gestern konnte man bereits erahnen, daß Giselle wieder beides ist: Ballettklassiker und Konzerterlebnis.

Hervorheben muß man auch Ausstatter Michael Scott. Was hat er nicht für zeitlose, schöne und in Erinnerung bleibende Bühnenbilder und Kostüme in Karlsruhe geschaffen: beispielsweise La Bohème, Madama Butterfly und Lucia di Lammermoor für die Oper, Anna Karenina, Romeo und Julia und Der Nussknacker im Ballett.

Mittwoch, 7. November 2012

Zu den Ergebnissen der Publikumsumfrage

Der gute Stil der Intendanz des Badischen Staatstheaters zeigt sich beispielsweise daran, daß stärker als früher der Dialog mit den Zuschauern gesucht wird. Die Besucherstudie, die von Juni 2011 bis Juli 2012 in insgesamt drei Erhebungen mit knapp über 2500 Teilnehmern vom Institut für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin durchgeführt wurde, ist nun veröffentlicht worden. Die komplette 91-seitige Studie als pdf-Datei befindet sich zur Zeit hier auf den Seiten den Badischen Staatstheaters.  

Sonntag, 4. November 2012

Bizet - Carmen, 03.11.2012

Diese Carmen war vor 10 Jahren im November 2002 die erste Opernpremiere des damaligen neuen Intendanten Achim Thorwald bei der er in Karlsruhe auch selber Regie führte. Die Produktion zeigte bereits alles, was den Regisseur Thorwald in den folgenden Jahren kennzeichnen sollte: verlässliche Inszenierungen, die sich nie in den Vordergrund drängen. Nun wurde die beliebte und oft gezeigte Carmen  wieder auf den Spielplan genommen: in fast durchgängig neuer Besetzung - und auch bei der 40. Aufführung wurde sie vor ausverkauftem Haus zum Erfolg und vom Publikum dankbar beklatscht. Der anwesende Achim Thorwald kam beim Schlußapplaus ebenfalls auf die Bühne.