Dienstag, 28. November 2017

Und neuer Operndirektor wird.....

....anscheinend wie im Schauspiel eine Frau!

3. Symphoniekonzert, 27.11.2017

Sowjetische Filmmusik, Konzertmusik eines amerikanischen Filmkomponisten und sowjetische Propagandamusik - die Musik im 3. Symphoniekonzert stammte exemplarisch aus dem 20. Jahrhundert. Die Badische Staatskapelle präsentierte sich in großartiger Form, nur der Dirigent war viel zu jung, um bereits so lahm zu sein.

Freitag, 24. November 2017

ETA Hoffmann - Der goldene Topf, 21./23.11.2017

Bekloppte Handlung in bravouröser Inszenierung
Der Mensch ist täglich von Wundern umgeben, die deutsche Romantik wollte den Sinn für das Wunderbare wiederbeleben und so das Leben romantisieren. ETA Hoffmanns Prosamärchen Der Goldene Topf aus dem Jahr 1814 ist eine Novelle der Romantik und kein Theaterstück. Daß es nun auf der Bühne des Karlsruher Schauspiels gelandet ist, hat einen einfachen Grund: wie auch Goethes Faust wird es zum Abiturthema, die Adaption soll es Schülern näher bringen. In diesem Fall bedeutet das glücklicherweise nicht, das phantasievoll-skurille und in gewisser Weise surreal-komische Märchen irgendwie exzentrisch auf diskutable Weise psychologisch umzudeuten, sondern vielmehr eine anschauliche Romantik-Erfahrung zu vermitteln, "die Vielschichtigkeit des Kunstmärchens beizubehalten und eine Vielfalt an Deutungsmöglichkeiten zuzulassen". Und das gelingt beeindruckend gut! Man bleibt nah am Stoff und setzt ihn sehr einfallsreich, inspiriert, liebe- und humorvoll gestaltet in Szene. Daß Der Goldene Topf nun mal kein Theaterstück, sondern ein etwas abstrus hinkonstruiertes und zusammenfabuliertes Märchen mit manchen Willkürlichkeiten ist, bleibt die einzige Einschränkung dieser schönen Produktion.

Donnerstag, 23. November 2017

Thorpe - Bestätigung, 22.11.2017

Bereits in der vergangenen Spielzeit gab es am Karlsruher Schauspiel ein Werk des britischen Autors Chris Thorpe zu sehen: Möglicherweise gab es einen Zwischenfall  erwies sich als belanglos, unergiebig und ziemlich langweilig und verschwand schnell vom Spielplan. Nun folgt Bestätigung und dieses Werk ist definitiv nicht belanglos, doch schlicht und schlecht konstruiert, unverständlich vordergründig und sprachlich nicht auf den Punkt formuliert. Mit knapp einer kurzen Stunde Spieldauer geht es zumindest schnell vorbei. Und wieder mal gilt: wer's nicht sieht, hat nichts verpaßt.

Sonntag, 12. November 2017

Regie oder Unregie?

Sich über Opernregisseure aufregen zu können, ist ein Luxusproblem glücklicher Menschen, die mehr oder weniger hohe Ansprüche an die Qualität ihrer Lieblingsunterhaltung stellen. Der SWR hat dem Thema Opernregie eine Sendung gewidmet, vier intelligente Experten diskutieren:
Christian Gerhaher, Bariton, Lied- und Opernsänger
Prof. Dr. Laurenz Lütteken, Musikwissenschaftler, Universität Zürich
Prof. Dr. Stephan Mösch, Musik- und Theaterwissenschaftler, Hochschule für Musik Karlsruhe
Gesprächsleitung: Ursula Nusser

Die Sendung zum Nachhören findet sich aktuell hier: https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/swr2-forum-willkuerlich-und-respektlos/-/id=660214/did=20382634/nid=660214/1s2vsny/index.html

PS: @Kalliope - Herzlichen Dank für den Hinweis!

Festspielhaus Baden-Baden: Händelkonzert mit Philippe Jaroussky, 11.11.2017

Im Baden-Badener Festspielhaus gab es gestern stehende Ovationen für den französischen Countertenor Philippe Jaroussky, der mit zwölf Arien von Händel in einem bemerkenswert schönen Konzert das Publikum verzauberte.

Donnerstag, 2. November 2017

Anna Bergmann wird neuer Schauspieldirektor ab 2018/19

Nach Jan Linders (2011-2016) und Axel Preuß (2016-2018) hat Intendant Spuhler ab der Saison 2018/19 Anna Bergmann als dritten Schauspieldirektor ans Badische Staatstheater berufen. Bergmann ist in Karlsruhe als Regisseurin keine Unbekannte: in der Oper inszenierte sie eine umstrittene La Bohème (mehr hier), im Schauspiel stammen Tschechows Drei Schwestern (mehr hier) und Sophokles' Antigone (mehr hier) von ihr, im Juni 2018 kommt Molnars Liliom hinzu. Bergmann hat zuvor nicht als Spartenleiterin eines Theaters gearbeitet, als zukünftige Leiterin mit starkem Praxisbezug kann sie durchaus eine sehr gute Wahl sein. Zwei Inszenierungen will Bergmann pro Spielzeit selber beisteuern. Es wird spannend, wie sie einerseits den Spagat zwischen Administration und Inspiration bewältigen und andererseits sich vom Intendanten emanzipieren und eine eigene Linie und Handschrift durchsetzen und auf die Bühne bringen wird. Eine spannende und starke Wahl und untypisch für Intendant Spuhler, der bisher eher Gefolgsleute ohne künstlerische Individualität engagierte. Not scheint erfinderisch zu machen ....