Sonntag, 28. April 2024

Saiten/Sprünge (Ballett), 27.04.2024

Nach fünf Spielzeiten verläßt Bridget Breiner am Ende der Saison Karlsruhe. Daß ihre Zeit als Ballettdirektorin wenig Spuren hinterlassen wird, ist der Covid-Pandemie zuzuschreiben, die bereits in Breiners erstem Jahr alles veränderte. Das mitgebrachte Ballett Ruß sollte ihre nachdrücklichste eigene  Choreographie bleiben, keines der anderen Handlungsballette, ob selber choreographiert oder beauftragt, erwies sich als Volltreffer. Insbesondere zwei Klassiker der mehrteiligen Ballettabende bleiben in Erinnerung: Glen Tetleys 1973 uraufgeführtes Voluntaries (20212/22) und der Höhepunkt des gestrigen Abends: Hans van Manens Große Fuge von 1971. Die gestrige letzte Ballettpremiere besteht aus drei Choreographien (darunter eine Uraufführung) und zwei Pausen. Musikalisch setzen alle drei Stücke als verbindendes Element auf kammermusikalische Streichmusik, live gespielt von Musikern der Badischen Staatskapelle.

Donnerstag, 25. April 2024

Strauss - Die schweigsame Frau, 24.04.2024

Es ist GMD Georg Fritzsch zu verdanken, daß man nach über 30 Jahren in Karlsruhe endlich wieder diese grandiose Oper erleben konnte - denn das war auch  anscheinend gestern leider schon wieder die Dernière. Man kann allen an dieser Produktion Beteiligten vor, auf und hinter der Bühne nur herzlich für diese engagiert präsentierte Produktion danken. Man könnte behaupten, die Qualität eines Opernpublikums erkennt man an dem Maße, wie es diese zu selten gespielte Oper zu schätzen weiß, vor allem wenn sie so beseelt gesungen, gespielt und musiziert wird wie am Badischen Staatstheater. BRAVO!

Montag, 1. April 2024

Wagner - Tannhäuser, 31.03.2024

Nach der enttäuschenden Premiere des Fliegenden Holländers vor 16 Monaten (mehr hier) ließ es sich die zum Spielzeitende scheidende Operndirektion gestern nicht nehmen, einen dramaturgisch ungewöhnlich dürftigen Tannhäuser in einer ambitionslosen, visionslosen und funkenlosen Inszenierung hinterher zu knebeln. Dennoch gab es mehr Lichtblicke als zuvor, insbesondere Armin Kolarczyk und Pauliina Linnosaari wurden mit tosendem Jubel belohnt und Staatskapelle und Staatsopernchor trugen wie gewohnt zum Publikumsglück bei.