Samstag, 28. November 2020

Erosion statt Konsolidierung

Am Montag, 30. November 2020 tagt der Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters und wird die angekündigte Trennung von Intendant Peter Spuhler beschließen. Ob es sogar zu einer sofortigen Freistellung kommt oder erst zum Spielzeitende der Abschied vollzogen wird, scheint noch in der Diskussion. OB Mentrup hat sich nun ausführlich gegenüber dem VAN Magazin (das bereits im Juli vorbildlich berichtete - mehr hier) im Interview geäußert und noch mal seine Sicht der Situation dargestellt. Mentrup bestätigt, daß es in den vergangenen Monaten nicht zu einer Konsolidierung, sondern zu einer fortschreitenden Erosion am Staatstheater gekommen ist. Das ganze Interview findet sich hier: https://van.atavist.com/interview-mentrup

Donnerstag, 19. November 2020

Abrücken aus politischem Kalkül?

Beim SWR kommentiert Marie-Dominique Wetzel kritisch den langen Weg bis zur politischen Einsicht von Ministerin und Oberbürgermeister in die Realität und der Vertragsauflösung mit Peter Spuhler:

Mittwoch, 18. November 2020

Patriarchendämmerung (30)

Vorzeitige Vertragsauflösung mit Generalintendant Peter Spuhler 
Kunstministerin Theresia Bauer und OB Frank Mentrup empfehlen dem Verwaltungsrat, den Vertrag mit Generalintendant Peter Spuhler im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen. Der Intendant soll bereits Zustimmung signalisiert haben. Zum Beginn der Spielzeit 2021/2022 gibt es also den von vielen erhofften Neustart.

Mittwoch, 4. November 2020

Patriarchendämmerung (29)

"Hängepartie muß beendet werden"
Oberbürgermeister Mentrup hat in der Angelegenheit um das Fehlverhalten von Intendant Peter Spuhler nicht nur eine schlechte Figur gemacht, sein Verhalten wurden von vielen als arrogant, von oben herab und unverschämt wahrgenommen - eher ein Anti-Sozialdemokrat, nicht wirklich wie ein SPD-Vertreter. Im Vorfeld der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl im Dezember 2020 hat er dadurch Boden verloren, denn niemand, dem das Badische Staatstheater und seine Mitarbeiter am Herzen liegen, kann guten Gewissens seine Stimme für ihn abgeben. Man kann eine Wahl zweifellos auch ohne Theatermitarbeiter, Theaterfreunde, deren Angehörige und Freunde gewinnen, allerdings scheint es um Mentrups Leumund schlechter zu stehen, als vor der letzten Wahl. Eine offene Flanke, in die auch andere OB-Kandidaten stoßen und sich gegen Mentrup und die weitere Herunterspuhlerung des Badischen Staatstheaters positionieren. "Nach den vielen Gesprächen, die ich geführt habe, bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß eine Lösung mit einer oder einem neuen Generalintendanten her muß", erklärt OB-Kandidatin  Petra Lorenz, "die jetzige Situation auch nach der Sommerpause ist untragbar". OB-Kandidat Sven Weigt positioniert sich ebenfalls für einen Neustart: "Nach den intensiven Gesprächen, die ich geführt habe und die mich eine große Verbundenheit aller Beteiligten mit dem Badischen Staatstheater spüren ließen, kann ich mir nicht vorstellen, wie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der jetzigen Generalintendanz in der Zukunft möglich sein soll." Wenn das Triumvirat aus Ministerin Bauer, OB Mentrup und Intendant Spuhler als rückständige Hoheiten eine Entscheidung gegen einen Neustart dem Theater aufzwingen wollen und damit das Wohl einzelner über das vieler stellt, wäre das eine demokratische Farce, die spalten statt versöhnen will.

Montag, 2. November 2020

1. Sonderkonzert, 01.11.2020

Grandioser Beethovenscher Klavierkonzertmarathon zwischen Grazie und Jubel
Es gibt Bühnenerlebnisse, die unvergeßlich sind. Das gestrige 1. Sonderkonzert wird bei manchen Besuchern in solch dauerhafter Erinnerung bleiben. Alle fünf Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens in einem Konzert!?! Was für eine wagemutige Ausdauervirtuosenleistung des Pianisten Gerhard Oppitz und was für eine wunderbare Konzertidee (dafür bereits ein herzliches Bravo! und Danke! an Solist und Dirigent). Am Vorabend verschärfter Corona-Maßnahmen wurde den Besuchern (die den Mund-/Nasenschutz auch während des Konzerts tragen mußten) mit 2 Pausen über 4,5 Stunden ein kultureller Zehrvorrat für die kommenden Wochen mitgegeben, der als außergewöhnliches Konzerterlebnis länger nachwirken sollte.