oder
"So foul a sky clears not without a storm"
Wer Theaterkrisen mit Theaterweisheiten analysieren wollte, kann sich stets bei Shakespeare umsehen. Es ist etwas faul am Badischen Staatstheater und ein Sturm hat die Sicht aufgeklärt. Doch nun? War der Sturm ausreichend oder ziehen sich die trüb-fauligen Verhältnisse erneut zu? Die Sommerpause im August verschleppt die Krise nach den Enthüllung über Intendant Spuhler und den Mißständen am Badischen Staatstheater in den Herbst. Nun legt das Berliner VAN Magazin nach (und zwar ausführlich und lesenswert hier) und deckt neue Einzelheiten auf: "Gegen ein Mitglied des Ensembles wurde wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung, die im Januar 2019 am Rande einer Premierenfeier begangen worden sein soll, von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Anklage erhoben. Nach einer Anzeige des ehemaligen Verwaltungsdirektors Michael Obermeier läuft gegen Generalintendant Peter Spuhler ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue."
Das VAN-Magazin hat selber mit über 20 ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern des Karlsruher Theaters gesprochen und resümiert: "Das Bild, das dabei entstand, zeigt ein Haus, das aus den Fugen geraten ist."
Zu der Affäre um den gefeuerten Spartenleiter des Jungen Staatstheater, der bei seinen Aktivitäten anscheinend nicht bemerkte, "daß er aus einer Machtposition heraus agiert" erfährt man: "Die Theaterleitung möchte sich mit Verweis auf interne Personalangelegenheiten und Arbeitsverträge weder zur Kündigung äußern noch zu der Frage, seit wann die Vorwürfe bekannt sind." Es scheint also weiterhin nicht dementiert zu werden, daß der Intendant von den Vorwürfen schon zuvor gewußt haben könnte. Bei einem Intendanten, dem man "Kontrollzwang" vorwirft, ist dies ein heikles Schweigen. VAN erklärt weiter, es "wird auch geklärt werden müssen, ab wann die Theaterleitung von den Belästigungsvorwürfen wußte und wie aktiv sie dazu beigetragen hat, diese aufzuklären. Dies gilt auch für den Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung, die im Anschluß an die Premiere von Richard Strauss’ Oper Elektra in der Nacht vom 26. auf den 27. Januar 2019 durch einen weiteren Angestellten begangen worden sein soll. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat gegenüber VAN bestätigt, daß gegen einen Mitarbeiter des Staatstheaters mittlerweile Anklage wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung erhoben wurde. Laut Staatsanwaltschaft soll es zwei Geschädigte geben, die beide an der Elektra-Produktion beteiligt waren."
Das Oberlehrerhafte der Intendanz in der Außenwirkung, auf das in diesem Blog schon seit langem aufmerksam gemacht wird, bestätigt Boris Kehrmann im Innenverhältnis. Boris Kehrmann sieht "im Verhalten des Intendanten ... den Willen zur Macht am Werk. »Er braucht es, uns zu schulmeistern«, sagt Kehrmann"
Auch zur Affäre um den Technischen Direktor Ivica Fulir, der "ohne Stellenausschreibung und Zustimmung des Ministeriums eingestellt" wurde gibt es Neuigkeiten. Gegen dieses Vorgehen hat Michael Obermeier "Anzeige wegen Untreue erstattet, das Verfahren ist bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe anhängig".
Zur Affäre um die Chefdramaturgin L.A. heißt es: "Die Frage nach einer womöglich unterlassenen Fürsorgepflicht stellt sich insbesondere auch im Fall der ehemaligen Chefdramaturgin .... Diese soll sich Ende 2019 im Vertrauen an die Karlsruhe Kulturamtsleiterin Susanne Asche gewandt und von Beschwerden einiger Mitarbeiter gegenüber der Theaterleitung erzählt haben. Asche soll daraufhin umgehend Peter Spuhler angerufen und von dem Gespräch unterrichtet haben. In einer Direktionssitzung sei Spuhler daraufhin in Tränen ausgebrochen, erzählt ein Teilnehmer. »Peter hat großes Theater gespielt und uns angesichts von Lauras ›Verrat‹ vor die Entscheidung gestellt, sich entweder auf seine oder ihre Seite zu stellen. Das war seelische Gewalt der besten Sorte, sowohl Laura als auch uns gegenüber. Das war einer meiner schlimmsten Tage im Haus.« Auf einem anschließenden Treffen der Spartenindanten sei die Künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann [der Chefdramaturgin] gegenüber »ausgerastet«. Für Patric Seibert, der daran ebenfalls teilnahm, war es »eine Art Tribunal«. »Sie mußte sich erklären, warum sie das getan habe, daß es ein theaterschädliches Verhalten gewesen sei ... « ... Susanne Asche bestätigte VAN gegenüber ein vertrauliches Gespräch mit [der Chefdramaturgin], wollte aber die Frage, ob sie Peter Spuhler darüber informiert habe, nicht beantworten. »Es sind alles Interna.« Zur aktuellen Diskussion wolle sie sich nicht äußern. »Dazu kann ich nichts sagen, weil ich nicht am Haus arbeite.« Ob sie denn sagen könne, wann sie das erste Mal von den Vorwürfen erfahren habe? »Das sind Ihre Fragen? Reden wir doch über die Bedeutung des Staatstheaters für die Kulturstadt.«"
Manche Dinge sind tragikomisch: "Pauker Raimund Schmitz, Orchestervorstand der Badischen Staatskapelle, erzählt von Programmheften für Kammerkonzerte, die nicht rechtzeitig fertig wurden, weil Peter Spuhler Fotos noch selbst sichten und absegnen müsse. Wenn man einen Orchesterdirektor und einen Konzertdramaturgen hat, dann verstehe ich nicht, warum das noch über den Intendantenschreibtisch muß«, so Schmitz." Eine andere Mitarbeiterin wird wie folgt zitiert: "Selbst das Aufhängen eines Plakats wird behandelt, als ginge es um Leben und Tod. Wenn das nicht ordnungsgemäß hängt, kriegt man einen Anruf und es hört sich an, als wäre gerade das Allerschlimmste der Welt passiert." Dramaturgin Deborah Maier resümiert: "Ich habe das Gefühl, daß Politikerinnen und Politiker Theater oft noch zusammenbringen mit dem Klischee: Der, der am lautesten schreit, ist der größte Künstler. Dadurch wird viel gerechtfertigt".
Anmerkung 23.05.2023
Die frügere Verlinkung zum Artikel des VAN Magazins (https://van.atavist.com/aus-den-fugen) wurde durch den neuen Link (https://van-magazin.de/mag/badischen-staatstheater-karlsruhe-vorwuerfe-misstrauen-verwerfungen/) ersetzt.
Die frügere Verlinkung zum Artikel des VAN Magazins (https://van.atavist.com/aus-den-fugen) wurde durch den neuen Link (https://van-magazin.de/mag/badischen-staatstheater-karlsruhe-vorwuerfe-misstrauen-verwerfungen/) ersetzt.
Was für ein Sumpf! Und wie widerlich, wie die Politik den Neustart verhindert. Und das obige Verhalten von Susanne Asche ist ebenso widerwärtig. Da wird einem das Vertrauen in die Politik genommen. Welcher Politiker steht auf und sagt laut und deutlich: So nicht! Ich kann nicht so viel essen, wie ich kotzen will. Asche zu Asche, sang einst David Bowie
AntwortenLöschenFrau Asche ist als Kulturamtsleiterin nach meinen Recherchen umstritten. Nun ja, sie geht nächstes Jahr in Rente, darüber scheinen sich auch andere zu freuen. Wenn es in der Karlsruher Politik so etwas wie Anstand geben würde, würden sich einige Leute entschuldigen und vor allem würde man die Schweigeklauseln für ehemalige Mitarbeiter annullieren, um die Vorwürfe aufklären zu können. Solange diese Mitarbeiter schweigen müssen, kann man davon ausgehen, daß etwas von der Politik unter den Teppich gekehrt werden soll.
LöschenMeine Vision von Frau Dr. Asche hat sich in der Tat seit 2011 als Horrorszenario bestätigt ( s. Kommentar 11. Juli Und noch ein Skandal). Sie hat der Arbeit des Theaters mit der Affäre Akerlund sehr geschadet, weil Wichtigtuerei und Schleicherei das am wenigsten Hilfreiche ist, das man in Stress und Konfliktsituationen bei den Spannungsfeldern gebrauchen kann. Sie ist keine Theatermitarbeiterin und hätte nur konstruktiv und neutral helfen können. Durch den Berliner Artikel wird vieles aufgedeckt. Ich kann nur ergänzen, dass die Stellvertreterin des Intendanten, eine Frau ist, die sich mit immer dröhnenderer Stimme
AntwortenLöschenVersucht durchzusetzen. So stellt man sich eine liniengetreue Mitarbeiterin in der ehemaligen DDR vor. Nach dem Radfahrersystem eben, wie auch Herr Fulir, ein Schaumschläger mit vergleichbaren Quantitäten. Qualitäten fehlen bei beiden, besonders Führungsstil. Ich möchte nicht ungefragt interner werden. Um mit Fontane zu sprechen: Manche Hähne glauben, dass die Sonne nur ihretwegen aufgeht.
Frau Bergmann hat zwar deutlich mehr Qualitäten, aber leider narzisstisch bis zur Halskrause und alle drei nicht im geringsten stressresistent.
Die übrigen Mitarbeiter, die hilfreich sein könnten, werden gar nicht erst ernst genommen, sondern sind Erfüllungsgehilfen im System zur Profilierung, hauptsächlich der Herren Spuhler und Fulir.
Viele innere Kündigungen,Krankmeldungen, trotz der schönen, interessanten Arbeitsplätze, verursachen einen großen wirtschaftlichen Schaden, die herrschaftlichen Gehälter ganz oben und sinkende Besucherzahlen eingerechnet, der unverantwortbar ist. Wir hatten ein tolles Theater von hoher Qualität und da sollten wir auch wieder anknüpfen, dass die Leute wieder gerne kommen und die Arbeit auch mit Freude verbunden ist.
Vielen Dank für Ihre Innenansichten und persönlichen Einschätzungen aus dem Theater. Ich glaube, ein Hilfsmittel für die Politik befindet sich in dem Motto: "Mehr Demokratie wagen". Die Mitarbeiter sollten über Führungspersonal wie Spuhler, Fulir und Deppermann abstimmen. Die relative Mehrheit entscheidet, ob eine weitere Zusammenarbeit mit diesen Kollegen noch sinnvoll ist. Ansonsten löst man Verträge auf und zahlt Abfindungen oder man verlängert nicht über 2021 hinaus. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
LöschenEinen hochinteressanten Artikel hat VAN da veröffentlicht. Mehr noch als in der BNN redeten hier offenbar viele Mitarbeiter Klartext. Am entlarvendsten allerdings sind die Kommentare derjenigen, die den Intendanten zu verteidigen versuchen.
AntwortenLöschenPeter Spuhler haben wir es also zu verdanken, dass Karlsruhe heute in den internationalen Schlagzeilen ist. Vielleicht ist dem zitierten Regisseur gar nicht klar welch visionäre Aussage er da getroffen hat, allerdings in anderem Sinn wohl als gemeint.
Besonders die Kommentare von Jan Linders folgen ganz dem gewohnten Stil Peter Spuhlers, Behauptungen in den Raum zu stellen, die Belege dafür aber großzügig zu unterschlagen. Ausgerechnet Linders, der gescheiterte Schauspieldirektor (2011-2016), unterstellt, unter Thorwald sei alles konservativ und provinziell gewesen. Erst unter Spuhler hätte es internationale Koproduktionen gegeben, sei man überegional in den Feuilletons gewesen und hätte das Theater mit theaterreformatorischen Ansätzen vorangebracht. Man mag ihm einen Tunnelblick zugutehalten, schließlich war er an vielen dieser pseudomodernistischen Mätzchen beteiligt; das Publikum indessen spricht eine andere Sprache. Dieses belohnte die einzige Sparte in die Spuhler und seine Entourage nicht hineinredeten, das Ballett, mit grandiosen Auslastungszahlen, strafte Spuhlers (angeblich so innovatives) Opernprogramm durch deutlich sinkende Zuschauerzahlen ab und ließ das Schauspiel, das unter Knut Weber gerade wieder Fuß gefasst hatte, weitgehend links liegen. Und die von Spuhler so sehr geförderte „Bürgerbühne” ist für den Großteil der Theaterbesucher nichts als rausgeworfenes Geld. Besonders seltsam mutet es an, dass alle wieder und wieder aufgenommenen Werke (Carmen, Traviata, Tosca) ausgerechnet aus der „provinziellen” Thorwald-Zeit stammen.
Überhaupt dieses ganze Schlagwortgeschwafel: Strukturfeministischer Programmansatz (welch ein pseudointellektueller Ausdruck), komplett weibliche Schauspieldirektion (macht das ein Theater / ein Programm irgendwie besser oder schlechter?), innovative Opernprojekte (welche denn bitte?), Öffnung in die Stadt (damit sind wohl Programme wie „Spazierengehen mit Tieren” gemeint), Entwicklung künstlerischer Formen von Digitalität (ich kann nur hoffen, dass Formen wie die katastrophale „Turandot” nicht weiterentwickelt werden).
Doch zumindest der Verwaltungsrat ließ sich von solchen Schlagworten einlullen, die eine oder andere Behauptung einmal selbst zu überprüfen kam keinem in den Sinn. Das Publikum dagegen wanderte nach Mannheim, Frankfurt, ja sogar nach Freiburg ab.
Vielen Dank Herr Steiner. Die Spuhler-Relativierer machen das mit peinlich falschen Argumenten oder falschen Wertigkeiten. Das ist alles Geschwafel ohne Substanz, teilweise überheblich und ahnungslos. Zwei Dinge sind doch entlarvend: niemand hat es geschafft, auf Intendant Spuhler positiv einzuwirken (ein Intendant ohne Freunde?) und niemand hat ein Argument für ihn, das belastbar ist. Alle die etwas Freundliches über den Intendanten sagen wollen, machen das mit Worthülsen und hilflosen Relativierungen. Der Vorhang hätte für ihn schon längst fallen müssen, nun hat man die Farce im Schmierentheater.
LöschenLieber Honigsammler, vielen Dank dafür, dass Sie uns weiter auf dem Laufenden halten! Und für die Nachricht, dass Herr Obermeier offenbar die schlimmsten Straftaten zur Anzeige gebracht hat! Mein Highlight dieses Sommers! Vielleicht erscheint die Belegschaft des Theaters nach den Ferien wieder in ihren T-Shirts "Je suis Obermeier".
AntwortenLöschenDie Belegschaft hatte auch ihre Probleme mit Herrn Obermeier,
Löschenaber das ist in der Natur der Sache bedingt.(sparen wo es unten weh tut)
Jedoch war der skandalöse Versuch ihn abzuschieben nicht hinnehmbar!
Somit war und ist die 'pro Obermeier 'Unterstützung wohl eher als ' absolut Contra Spuhler ' zu werten...
Und weh tut das sparen unten seit er weg ist noch mehr!
Dafür wächst der aufgeblasene Kopf oben immer mehr..
Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft erst mal, ob Untreue vorlag. Das kann Jahre dauern, die Klage wurde meines Wissens schon vor über einem Jahr eingereicht.
LöschenZitat: „… erzählt von Programmheften, die nicht rechtzeitig fertig wurden, weil Peter Spuhler Fotos noch selbst sichten und absegnen müsse”
AntwortenLöschenJetzt wissen wir also, wer für die bisweilen beleidigend unvorteilhaften Fotos in Programmheften verantwortlich ist (z.B. von Heidi Melton).
Ich werde nie verstehen, wieso manche Sängerinnen (wie bspw. Melton) so unvorteilhafte Kostüme bekamen
LöschenAuch die Damen Asche und Deppermann sowie Herr Peichl scheinen dem Clan "wir da oben, die da unten" zugehörig zu sein. Nicht etwa dass ein öffentliches Amt Verantwortung für Menschen bedeutet und es eine Fürsorgepflicht beinhaltet die bei fahrlässiger Nichtausübung geahndet werden kann. Es scheint, als gäbe es Menschen, die auch nach Überschreitung des vierzigsten Lebensjahres noch kräftig an ihrer Sozialkompetenz zu arbeiten haben. Eine gute Übung hierfür wäre ein Rundgang hinter den Kulissen des Staatstheaters um einen Eindruck zu erhalten, unter welchen Bedingungen die Mitarbeiter wirklich arbeiten müssen. Aber das würde bedeuten, vom oben beschriebenen Clancredo abzuweichen und sich selbst zu hinterfragen. Ups!
AntwortenLöschenEndlich, Herr Obermeier! Schon lange hoffe ich, dass ein "Eingeweihter" eine Anzeige gegen Spuhler und Co. erstattet. Nun ist diese wegen der Stellenbesetzung mit Herrn I. Fulir ohne Ausschreibung und ohne Zustimmung des Ministeriums erfolgt. Man fragt sich, welche berufliche Befähigung er für diesen Posten hat und warum eigentlich ein Wechsel des Ingenieurbüros stattfinden musste, der 51 Millionen Euro kostet? Nirgendwo wird diese hohe Summe erklärt! Wie lange schon hat Fulir diesen Posten ohne irgendeine Reaktion des zuständigen Ministeriums? Wie viele Skandale sitzt Frau Bauer noch aus: Die wahrscheinliche Absage der wertvollen Schenkung für die Kunsthalle Karlsruhe, das Aufbegehren der Mitarbeiter in Marbach gegen eine nur mit modernistischen Schlagworten glänzende Direktorin, um nur die aktuellsten zu nennen und den schon Jahre währenden verheerenden Zustand hier am Staatstheater. Spürt sie, wie ihr Günstling Spuhler, keinerlei Ehre und Verantwortung?
AntwortenLöschenAber müsste man nicht noch eine Anzeige wegen Betrugs bzw. Erschleichung von Zuschüssen gegen GI Spuhler stellen?
Bei der Demo beim Staatstheater am 24.7.20 erfuhr ich von einem langjährigen (sehr seriös,vertrauenswürdig und an wichtiger Stelle) Theatermitarbeiter den wahren Grund des Verschenkens von Karten an Mitarbeiter und ansonsten theaterferne Personen. Das Theater bekommt seine Zuschüsse, vom Land und von der Stadt, anhand der Auslastung!So konnte man eine hohe prozentuale Auslastung angeben, bei diversen Produktionen im Studio, die trotz geringer Besucherkapazität schlecht besucht waren, wurden schnell 50 Stühle entfern - und schon war diese Aufführung fast zu 100 Prozent ausgelastet. Und das Volkstheater? Läuft auch mit allen Tricks gar nicht, kostet Geld, nimmt den anderen Volkstheatern in Karlsruhe und Umgebung (Badisch Bühne, Ötigheim u.a.)auch noch Zuschauer weg.
Ist das oben geschilderte Vorgehen nicht Betrug? Vielleicht findet sich noch ein "Insider", der dann auch dieses zur Anzeige bringt - ich hoffe es sehr! Beate
Vielen dank Herr Obermeier!
LöschenDas Haus hofft auf einen positiven Ausgang!
Neuer Intendant,neuer TD und ansonsten wieder ein paar mehr Leute die professionell arbeiten wollen,besser gesagt können.
Klüngel Wirtschaft war im Theater(wie sonst auch überall)schon immer verbreitet.
Auch ohne Qualifikation konnte man da was werden...
Nachwuchsförderung ist immens wichtig!
Füllte aber das Haus in Karlsruhe nicht...
Zur Info: Interessant im heutigen Kurier. Mucki geht durch die Stadt. Aussage von Herrn Szadtrat Hoyen zur Abstimmung im Vetwaltungsrat.
AntwortenLöschenMein Dank gilt Ihren u ermüdlichen Infos und Aufdeckungrn aber auch Ihren stets lesenswerten Kritiken zu Aufführungen. Schönes Wochenende
Und dann stellt sich da noch die Frage, warum ein berliner Kulturmagazin in der Lage ist, diese Informationen zu erhalten und in der lokalen Presse sich hierzu nichts findet. Darf Herr Jüttner nicht? Und wenn ja, warum?
AntwortenLöschenDa ich es zu schade fände, wenn der Brief von Herrn Hoyem (FDP) nicht dokumentiert würde, schreib ich mal ab, was im "Kurier" steht. Der Autor "Mucki" habe einen Brief von ihm bekommen.
AntwortenLöschenKurier:
.........................
Er berichtet, was öffentlich nicht berichtet worden sei, dass nämlich er persönlich in der Verwaltungsratssitzung zu Protokoll gegeben habe, dass - falls ein Vertrauen binnen zwölf Monaten nicht etabliert werde - er selbst eine Ablösung des Vertrags mit dem Generalintendanten zur Abstimmung bringen werde. Die berechtigten Sorgen der Mitarbeiter als "Kampagne" abzustempeln, sei zu oberflächlich, aber der Verwaltunsrat sei verpflichtet, ernsthaft, auf Fakten basierend, Entscheidungen zu treffen. Unanfechtbar von Popularität oder Unpopularität. Anklagen müssten konkret sein, schreibt Hoyem.
Mucki findet freilich, es sind genug Namen genannt.
.........................
Hat also Herr Hoyem die Schweigepflicht gebrochen, die sonst bei nichtöffentlichen Sitzungen herrscht. Das ist schon mal löblich. Dennoch sind die schwammigen Formulierungen, mit denen er seinen "Mut" beweist, auch nichts weiter als ... nja, Schwammigkeiten.
Vielen lieben Dank für den Text aus dem Kurier. Ich war ein paar Tage nicht in Karlsruhe und hatte ihn bisher nicht.
LöschenImmerhin, ein Anfang, etwas scheint zu bröckeln im Verwaltungsrat. In der Hinsicht bin ich auch für Schwammigkeiten dankbar. Das Theater hat ca. 800 Mitarbeiter und 1000 treue Zuschauer. Die haben alle Angehörige und Freunde. Wieso sollte Mentrup nicht wenige tausend Stimmen weniger bekommen, wenn man im Theaterumfeld dazu aufruft, nicht Mentrup zu wählen. Wichtig ist vor allem für die Mitarbeiter bzw. dessen Vertreter, zukünftig stärker und effektiver unter den Verwaltungsratsmitgliedern zu netzwerken, um besser und früher gehört zu werden
@anonym: Die Äußerungen im VAN Magazin stammen nicht von Peter Spuhler, sondern von Jan Linders. Man sollte diese Ausreden dem ankreiden, der sie gesagt hat. Linders mag vielleicht die Vorgänger-Intendanz als "konservativ und provinziell" wahrgenommen haben, allerdings konnte diese das Haus professionell leiten, viele große Sänger nach Karlsruhe lotsen, die Händel Festspiele erfolgreich ins Große Haus zurückbringen, Birgit Keil nach Karlsruhe locken und mit Knut Weber einen Schauspieldirektor engagieren, dessen Produktionen origineller und witziger waren als Linders armselig wirkende Versuche, Theater zu machen. Statt "konservativ und provinziell" hat man seit 2011 nun spießiges Oberlehrertheater, bei dem die Bühne nicht mehr Zweck ist, sondern Mittel zur Selbstdarstellung von narzisstischen Wichtigtuern scheint. Die Ablenkungsversuche von Jan Linders und Achim Sieben sind hilflose Versuche, das eigene Wirken unter Spuhler zu verteidigen
AntwortenLöschen@diverse "anonym"
AntwortenLöschenEs gibt für die Presse noch einiges aufzuarbeiten, vor allem die Geschichten, bei denen die Faktenlage klar scheint. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen Peter Spuhler wegen Untreue im Fall Ivica Fulir ist so ein Thema. Selbst wenn es dem Intendanten nicht verboten sein sollte, eigenmächtig einzustellen, wieso hat die Politik gegen diese Mauscheleien nicht Stellung bezogen? Und wenn es eigenmächtig war und Untreue vorliegt, wieso reagiert die Politik nicht selber, sondern wartet ab, was die Gerichte dazu sagen. Das Unter-den-Tisch-kehren stinkt zum Himmel.
Im Falle der Künstlerinnen, die altersbedingt "wegen der Wechseljahre" weniger verdienen, braucht man Gegenbelege. Verdienen auch männliche Künstler weniger, wenn sie um die 50 sind? Gab es eine beweisbare Diskriminierung durch Intendant Spuhler? Ansonsten sind das individuelle Schikanen, die leider im Bereich des Erlaubten liegen könnten.
Mobbing findet durchaus auch zumindest halböffentlich statt. Beispielsweise dann, wenn ein Regiseur aus dem Zuschauerraum heraus Mitarbeiter mit den Worten begrüsst:" da sind ja die Luschen von der Technik" und in diesem Stil fortfährt sich verächtlich zu äußern ohne dass der Bühnenmeister einschreitet, weil er das Wohlwollen der Leitung nicht verlieren will. In einem gesunden Unternehmen gibt es solche Menschen sicher auch. Sie werden aber durch ein gesundes Umfeld und eine anständige Leitung klein gehalten. In einem kranken Umfeld werden sie jedoch hochgespühlt und erleben eine ungeahnte Blüte. Fakt ist, das Staatstheater hat sich seit Jahren "krank gemeldet" und die Ärzte in Form des Verwaltungsrates verschreiben vermehrt Antidepressiva statt der Ursache auf den Grund gehen zu wollen und eine heilende Kur zu verordnen. Wobei wir wieder beim Thema Fisch - Kopf - stinken angelangt wären.
AntwortenLöschenSie haben recht. "In einem gesunden Unternehmen gibt es solche Menschen sicher auch. Sie werden aber durch ein gesundes Umfeld und eine anständige Leitung klein gehalten."
LöschenVon Regisseuren wird ja gerne der Pauschalfeind "Kapitalismus" angegriffen, doch in der freien Wirtschaft hat man inzwischen viel besser erkannt, wie wichtig Betriebsklima und Verhalten sind. Das von Ihnen beschriebene Verhalten wäre in meinem Berufsleben seit den 1990ern so nirgends möglich gewesen, solche Leute werden von jeder guten Geschäftsleitung diszipliniert. Ein "Code of Conduct" und Compliance Regeln haben sich m.E. längst etabliert in Firmen von vergleichbarer Größe des Staatstheaters.
Gibt es eine rechtliche Grundlage, die Schweige-Gelübde in den entsprechenden Auflösungsverträgen zu annullieren?
AntwortenLöschenSo etwas ist nicht unüblich. Ein Vertrag wird zwischen zwei Parteien geschlossen, hier zwischen Mitarbeiter und einem Arbeitsgeber und beide können sich auf so etwas einigen. Wenn der Arbeitgeber nicht verzichten will, muß wohl ein Arbeitsrechtler Auskunft geben, ob das haltbar ist oder unter Druck geschlossen wurde.
LöschenIn einem Punkt findet sich hier eine gefährliche Vermischung zweier ganz getrennter Dinge:
AntwortenLöschenDer Skandal um Peter Spuhler und die unselige Verquickung der Lokal- und Landespolitik ist die eine Sache.
Die andere ist der Vorwurf einer (übrigens VERSUCHTER, nicht vollzogener) Vergewaltigung.
Ich kenne den beschuldigten Kollegen seit vielen Jahren. Die Angelegenheit ist vor Gericht. Den Beteiligten ist für die Dauer des Verfahrens Schweigepflicht auferlegt, insofern ist es dem Beschuldigten nicht erlaubt, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Da die Staatsanwaltschaft aber ja ermittelt, wird also nichts unter den Teppich gekehrt.
Ganz ehrlich... der Kollege mag sexuell interessiert sein, sein Interesse auch allzu deutlich und bisweilen hartnäckig zeigen - mit Gewalt hat er nichts, aber auch gar nichts zu tun. Davon bin ich persönlich zu 100% überzeugt.
In diesem Punkt sollte man also das Ergebnis des Prozesses abwarten und nicht versuchen, eine weitere Baustelle gegen Spuhler, aber zu Lasten eines Theatermitarbeiters aufzumachen, um diesen weiter zu schwächen und zum notwendigen Rücktritt zu bewegen.
Der dritte Punkt, der vermischt wird, wären dann die anonymen Vorwürfe bezüglich angeblicher sexueller Belästigung, die einer medialen Schlammschlacht gleichen. Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es dabei ja ausschließlich um Online-Gespräche/Chats. Auch hier soll die Staatsanwaltschaft dran sein, allerdings ging das ja laut Medienberichten noch nicht mal weiter, als zur Prüfung ob überhaupt ein Anfangsverdacht vorliegt, der das Einleiten von Ermittlungen rechtfertigen würde. Auch hier ein Kollege, der nie negativ aufgefallen ist. Wundert es eigentlich keinen, dass allein Gerüchte für diese angebliche Kündigung ausreichen sollten? Zumindest der Verdacht, dass Bauer und Mentrup hier ein willkommenes Bauernopfer gefunden haben, liegt doch nahe? Bevor die mediale Selbstjustiz einsetzt, sollten doch seriösere Wege gewählt und die Rechtsstaatlichkeit gewährt bleiben?! Warum gehen denn Menschen zuerst zur Presse und danach zur Polizei - merkwürdig ist das schon...
AntwortenLöschen"Wundert es eigentlich keinen, dass allein Gerüchte für diese angebliche Kündigung ausreichen sollten?"
LöschenDie sehr schnelle Kündigung des Staatstheaters wurde nicht aufgrund von "Gerüchten" ausgesprochen, sondern weil die durchweg sehr jungen Opfer der Personalabteilung des Staatstheaters die kompletten Chat-Verläufe zwischen ihnen und dem Beschuldigten vorgelegt haben. Sie lassen an Explizitheit nichts zu wünschen übrig.
Man stelle sich diese "gay Weinstein"-Affäre mit jungen Mädchen vor.
Wenn Meinungen, wie die obige im Ernst geäußert werden können, weiß ich nicht, wozu wir eigentlich die ganzen Metoo-Debatten führen.
"allerdings ging das ja laut Medienberichten noch nicht mal weiter, als zur Prüfung ob überhaupt ein Anfangsverdacht vorliegt, der das Einleiten von Ermittlungen rechtfertigen würde" - das ist genau das vorgeschriebene Prozedere: erst wird geprüft, dann wird ermittelt, dann wird verhandelt.
LöschenIch weiß nicht, wie Sie daraus jetzt konstruieren, dass es nicht geschehen ist.
Vielen lieben Dank Herr Kehrmann für die Klarstellung. Die Faktenlage scheint klar zu sein, mit Gerüchten hat man es nicht zu tun, sondern mit einem dokumentierten Verhalten, das bei einem Spartenleiter, der mit Minderjährigen zu tun hat, nicht tolerierbar ist. Es gab keine Alternative als die Trennung.
LöschenIn einem Punkt liebe/r Vorkommentator/in haben Sie unumwunden Recht. Bis zum Beweis des Gegenteils gilt die Unschuldsvermutung. Klar ist jedoch, dass man nicht mit einem Verfahren rechnen muss, wenn man ein Nein akzeptiert.
AntwortenLöschenDas Öffnen einer neuen Baustelle gegen Herrn Spuhler zu Ungunsten eines Beschuldigten in diesem Blog sehe ich nicht. Wenn ein mutmaßliches Opfer zu Papier bringt dass es gebeten wurde, zum Wohle des Theaters zu schweigen sollte die Frage erlaubt sein, ob die Theaterleitung davon wusste.
Antwort der Staatsanwaltschaft auf meine Anfrage: "In dem von Ihnen angesprochenen Verfahren wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe vor einigen Monaten Anklage erhoben. Das zuständige Gericht hat über die Eröffnung des Hauptverfahrens noch nicht entschieden, so dass auch noch kein Hauptverhandlungstermin feststeht." Hier steht nichts von "versuchter Vergewaltigung".
AntwortenLöschenzum Vorwurf der Untreue: "soweit bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe im Zusammenhang mit der Einstellung eines neuen technischen Direktors beim Badischen Staatstheater ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue geführt wird, so ist dieses Verfahren noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen dauern an."
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AntwortenLöschenBzgl. Vergewaltigung und Belästigung
Wie auch beim Jungen Staatstheater gilt auch hier die Unschuldsvermutung. Ich schreibe hier nicht darüber, nenne keine Namen (auch dann nicht, wenn sie bereits bekannt sind) und berichte nicht über Einzelheiten. Das gehört nicht zum Theatererlebnis. Da das VAN Magazin darüber berichtete, wollte ich es nicht unterschlagen, da aber hier offensichtlich etwas überraschend und ohne Vorwarnung passierte, werde ich das nicht weiter aufgreifen. Beim Jungen Staatstheater ist das etwas anderes, hier ist die Frage, ob man davon hätte wissen können, immerhin ging das seit Jahren so, es fehlt die klare Aussage, wann die Intendanz davon erfuhr - und das macht stutzig, ein Anfangsverdacht darf bestehen, allerdings auch hier greife ich das Thema erst wieder auf, wenn die Presse Fakten liefert.
Bzgl. Untreue
Die Anzeige wegen Untreue wurde m.W. schon letztes Jahr gestellt, es läuft daas Ermittlungsverfahren, ob die Einstellung von Ivica Fulir als technischer Direktor den Tatbestand der Untreue überhaupt erfüllt. Ob und welche Regeln der Intendant gebrochen oder verletzt haben könnte, müssen Experten sagen. Vetternwirtschaft oder legitime Entscheidung? Wie es auch ausgeht, ein unfeines Geschmäckle hat diese Personalentscheidung.
Bzgl. weiterer Vorwürfe
Dafür ist dieser Blog der falsche Ort! Verdachtsmomente können benannt werden, Vorwürfe müssen an die Mitarbeitervertreter. Es besteht kein Zweifel daran, daß der Intendant einges an die Wand gefahren hat. Konkrete Fälle können an die Presse, mir fehlt die redaktionelle Kapazität zur Überprüfung. Deswegen habe ich einen Kommentar rausgenommen, bei dem mir unterschiedliche Aussagen vorlagen.
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Hallo Honigsammler,
AntwortenLöschendanke für Ihre Berichterstattung und die Veröffentlichung der vielen Äußerungen.
Mich beschäftigt auch die Berichterstattung der BNN zu dem Thema. Abgesehen davon, dass man von Seiten der BNN derzeit wenig glaubwürdig versucht, den Chef-Auklärer zu geben, ärgere ich mich über die unvollständige Information durch die einzige Tageszeitung im Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Ich wohne im Landkreis Karlsruhe und beziehe daher eine der Lokalausgaben der BNN. Die in der Karlsruher Ausgabe auf den seiten „Karlsruhe“ und „Kultur“ veröffentlichten Artikel erscheinen nicht immer, manchmal auch stark gekürzt, in den Regionalausgaben. Das gleiche gilt für Leserbriefe.
Vor etwa drei Wochen habe ich mich per E-Mail an die Redaktion der BNN gewandt und mitgeteilt, dass ich mich unvollständig informiert fühle. Denn in der Karlsruher Ausgabe der BNN waren und sind regelmäßig Leserbriefe zu dem Thema „Krise am Staatstheater“ veröffentlicht, die in meiner Provinzausgabe nicht zu lesen sind. Dazu habe ich darauf hengewiesen, dass zahlreiche Abonnenten und viele treue Besucher des Badischen Staatstheaters aus den umliegenden Landkreisen kommen..
Eine Eingangsbestätigung der Mail habe ich erhalten. Eine Erklärung oder Stellungnahme zu meinem inhaltlichen Anliegen steht noch aus. Ich habe mir heute erlaubt, an eine Antwort auf meine Mail zu erinnern.
Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Mit freundlichen Grüßen
Vielen lieben Dank für den Hinweis. Ich wohne nicht in Karlsruhe, ohne Internet und viele freundliche Hinweise und Kopien hätte ich hier keine Zusammenfassung scheiben können. Ich vermisse auch bei den BNN manche Infos. Daß ein Berliner Magazin erst Namen nennen mußte und ans Licht brachte, daß es eine Ermittlung wegen Untreue gegen Intendant Spuhler gibt, spricht nicht für die BNN. Immerhin hat sie die Skandalenthüllungen losgetreten - ein Verdienst, das man anerkennen sollte. Vom Chefredakteur hätte man erwarten können, die Aufklärung der Affäre ohne falsche Rücksichtnahme voranzutreiben. Daß man bei Stadt und Land unterschiedliche Print-Vorgehen hat, mag man den BNN zugestehen, das Staatstheater ist allerdings überregional bekannt und die Affäre hätte man sich nicht aus der Hand nehmen lassen sollen. Das VAN Magazin zeigt, wie es geht. Die BNN haben eine Chance ergriffen und die Folgechance vertan - schade....
LöschenEin Leserbrief in den BNN heute (8.8.) hat noch ein interessantes Detail parat:
AntwortenLöschenZur Situation am Badischen Staatstheater:
Auch Verwaltungsräte können zurücktreten – auch wenn dies nicht überall bekannt ist. Am Badischen Staatstheater hat offensichtlich keiner der 16 Verwaltungsräte und Verwaltungsrätinnen oder deren elf Stellvertreter von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Ergo stehen all diese Damen und Herren hinter ihrer Führung und deren Beschlüssen.
Wäre es anders, müssten sie sich ja zu gravierenden Fehlentscheidungen in der Vergangenheit, zu bewusstem Wegsehen und Weghören bekennen. Das liegt Politikern nicht und der Verwaltungsrat besteht zu 100 Prozent aus Politikern. Wer an diesem Theater Interesse hat – sei es als Mitarbeiter oder Abonnent oder auch nur als gelegentlicher Besucher – wünscht sich den Rücktritt des Generalintendanten, ich persönlich auch den des Verwaltungsrates. Dieser ist offensichtlich anderer Meinung, was daran liegen mag, dass dieses Gremium mit dem Theater wenig am Hut hat und vollauf zufrieden ist mit dem Generalintendanten auf gutem Fuß zu stehen.
So entsteht zu Recht Politikverdrossenheit, so wird Vertrauen zerstört und nicht etwa indem man Missstände publik macht, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup meint. Die Mitarbeiter des Staatstheaters haben den Mut bewiesen, der dem Verwaltungsrat zur Gänze abgeht. Wie viel Empathie muss den Verwaltungsräten und Verwaltungsrätinnen verloren gegangen sein, dass sie die Mitarbeiter dazu verurteilen können, noch weitere sechs Jahre unter Spuhler zu arbeiten.
Als Nicht-Verwaltungsrat kann man sich unschwer das Betriebsklima vorstellen. Die, die können, werden kündigen. Für die anderen geht es in eine düstere Zukunft. Ist es das wert, nur um einen Intendanten im Amt zu halten, nur weil dieser den Umbau des Heidelberger Theaters überlebt hat?
Zur Erinnerung: Von Spuhler stammt die ursprüngliche Kostenschätzung von 120 Millionen Euro über zehn Jahre Bauzeit. Die Raumbedarfsplanung auf der die Architektenentwürfe basieren stammt von Ivica Fulir (der, der ohne Stellenausschreibung ins Amt des Technischen Direktors gehievt wurde). Können sich Experten schon vor dem ersten Spatenstich um 300 Prozent verhauen?
Vielen lieben Dank für den Hinweis. Für Politikverdrossenheit sorgt diese Affäre auf jeden Fall. Leider verpassen es die BNN erneut, einen Skandal weiter zu verfolgen. Die explodierenden Baukosten sollten den Verwaltungsrat und den Intendanten weiter unter Druck setzen, aber die Presse ist zu handzahm.
LöschenWas ich bei der Berichterstattung der BNN besonders bedauerlich finde, ist die Tatsache, dass sich offenbar weiterhin ausschließlich Herr Jüttner dieser Affäre annimmt. Dabei hat das Ausmaß des Skandals längst eine Dimension angenommen, die den vollen Einsatz auch der Politik- und Lokalredaktion erfordern würde. Schließlich geht es längst nicht mehr (nur) um kulturelle Defizite, sondern um die Verstrickung politischer Amtsträger (Ministerin, OB etc.) in ein Schlangennest von Machtmißbrauch, Vetternwirtschaft und möglicher Untreue. Dies allein der Kulturredaktion zu überlassen bedeutet die Sache herunterzuspielen. Es geht schließlich um nicht weniger als die Glaubwürdigkeit der Politik.
AntwortenLöschenVielen Dank Herr Steiner, eine journalistische Goldgrube sind diese Skandale, doch anscheinend will die BNN diese Ressourcen lieber anderen zur Verfügung stellen. Aber vielleicht unterschätzen wir ja die BNN und demnächst kommt eine fundierte Einschätzung zum Untreue-Vorwurf, den Geheimhaltungsverpflichtungen früherer Mitarbeiter, die nicht mir den Fakten herausrücken dürfen und was so alles vertuscht werden soll ...
Löschenhttps://www.theater-ulm.de/theater/aktuelles/kay-metzger-als-stellvertretender-vertreter-der-intendanten-in-den-vorstand-des-landesverbands-gewaehlt
AntwortenLöschenVielen Dank für den Hinweis!
LöschenWas ist eigentlich mit Michael Hübl? Er ist doch wohl noch der Leiter der Kulturedaktion? Von ihm hört und sieht man nichts. Als es damals darum ging Pavel Fieber aus dem Amt zu jagen, hat er sich bedeutend stärker ins Zeug gelegt. Jenes Engagement würde man sich heute wünschen.
AntwortenLöschenDa kann ich "Anonym, 10.08. um 16 Uhr 59" nur zustimmen. Bei Pavel Fieber hat es gereicht, dass er zu "linkslastig" war. So hat er offen die OB-Kandidatin Heinke Salisch (SPD) unterstützt - die Art seiner Intendanz kann es eigentlich nicht gewesen sein, die war gut durchmischt mit sehr guten und verkaufsstarken Aufführungen wie z.B. "Anatevka". Zudem hat Fieber dem Theater einige Kosten erspart mit eigenen Inszenierungen und Auftritten als (Musical-) Darsteller - er konnte mehr als Delegieren und Schikanieren!
AntwortenLöschenIch frage mich aber erneut, warum die BNN nicht recherchiert hinsichtlich der Kostenexplosion bei der Sanierung des Theaters wie etwa bei der Stadthalle. Zwar übt sie auch da nicht eindeutig die maßgeblichen Politiker und Auftraggeber, immerhin aber benennt die Ursachen. Mit Herrn Hustede hat sie doch einen Fachmann dafür.
Letztendlich fürchte ich, dass die zuständigen Politiker wieder alles "aussitzen" und alles wie bisher (auch die Besetzung des Intendantenposten!) am Theater so weiter läuft wie bisher. Beate
Leider habe ich meinen Kommentar nicht gründlich korrigiert:
AntwortenLöschen"Zwar übt sie (die BNN) auch da nicht eindeutig Kritik an den maßgeblichen Politikern und Auftraggebern, immerhin aber benennt sie die Ursachen (der Kostenexplosion)".
Jedes deutsche Bauprojekt ist teurer,das liegt an den Vorgaben der Berechnung (ohne Teuerungsrate) und am System - in der BRD wird der billigste genommen.In anderen Ländern wird das anders berechnet und vergeben,sry,aber das ist ein deutsches und nicht spuhlerisches Problem,sowas hat hier nix verloren,das ist nur Stimmungsmache und nicht nüchtern gesehen.
LöschenP.S. die BRD hat immer noch Flughafen Berlin,warum?Weil nur die BRD sich diese Kosten leisten kann (ca 1Mio/Tag)
Vielen Dank für Ihre Kommentare. 400% Kostensteigerung ist dennoch etwas gewöhnungsbedürftig. Auch wenn andere Sanierungen (Stuttgart, Frankfurt, Köln) nochmal hunderte Millionen teurer sind, sollte die Presse aber nachfragen, ob das alles zwangsläufige "natürliche" Steigerungen sind oder ob man manche Kosten auch hätte vermeiden können oder durch Fehlplanungen verursacht wurden. Als Außenstehende nimmt man gerade jetzt natürlich einen gewissen Geruch wahr und vermutet, daß etwas vertuscht oder unter den Teppich gekehrt werden soll. Das Mißtrauen hat sich die Politik durch die Fehlentscheidung, am Intendanten festzuhalten, redlich verdient.
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