Thomas Mann bezeichnete Kleists Amphitryon als das “witzig-anmutsvollste, das geistreichste, das tiefste und schönste Theaterspiel der Welt“. Kleist war bei der Übersetzung der gleichnamigen Komödie von Molière auf den griechisch-mythologischen Stoff aufmerksam geworden und deutete ihn neu als die tragisch-komische Geschichte eines unfrivolen Ehebruchs. Jupiter nimmt die Gestalt des thebanischen Feldherrn Amphitryon an und verbringt mit dessen Frau Alkmene eine göttliche Liebesnacht. Als am Morgen der echte Amphitryon erscheint und Alkmene von der Nacht mit ihm schwärmt, beginnen die Verwirrungen. Amphitryon fühlt sich betrogen, Alkmene, die ihrem Gatten subjektiv treu ist, weiß nicht, wie ihr geschieht und der Betrüger Jupiter muß letztendlich erkennen, daß Alkmene nur Amphitryon liebt und ihre gemeinsame Nacht nicht als göttliche Ehre beurteilt. Der demaskierte Jupiter verkündet letztendlich, daß Alkmene einen Sohn erwartet. (Daß das von ihm gezeugte Kind Alkmenes ein Halbgott namens Herkules sein wird, ist in der Karlsruher Inszenierung gestrichen). Alkmenes Sprachlosigkeit angesichts dieser Aussichten beendet das Stück mit einem bedeutungsvollen „Ach!“. In einer Parallelhandlung nimmt Jupiters göttlicher Helfer Merkur die Gestalt von Amphitryons Diener Sosias an. Merkur weigert sich allerdings Sosias Gattin Charis zu beglücken, die wiederum den echten Sosias dafür bestraft.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
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Sonntag, 1. Januar 2012
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