Freitag, 28. Dezember 2018

Rokokotheater Schwetzingen: Vivaldi - La verità in cimento, 27.12.2018

Schablonen und Schemen
Nachdem sich der Winter in Schwetzingen der Heidelberger Oper von 2011 bis 2017 erfolgreich der neapolitanischen Oper widmete und mit seltenen Werken von Scarlatti, Porpora, Traetta, Jommeli, Vinci und Hasse positiv von sich reden machte, wählte man für diese Saison eine 1720 in Venedig uraufgeführte Oper von Antonio Vivaldi. Mit La verità in cimento hat man musikalisch einiges zu bieten, die Inszenierung erstarrt allerdings in Schablonen und Schemen und findet keinen roten Faden durch die Wirrungen der Handlungen.

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Freitag, 7. Dezember 2018

Tschaikowsky - Der Nußknacker, 06.12.2018

Abschiednehmen am Nikolausabend
Schön und schade. Viele hatten sich schon fast rituell an diesen Nußknacker zu Weihnachten gewöhnt, der seit 2010 (mehr auch hier) erfolgreich lief und so wunderbar gute Stimmung verbreitet. Mit dem Ende der Ära Birgit Keil kommt ein Kompagnie- und Stilwechsel. Aber Bangemachen gilt nicht, die neue Ballett-Direktorin Bridget Breiner wird die Herausforderung zweifellos annehmen. Sieben Jahre war Breiner als Ballettdirektorin in Gelsenkirchen, für ihre Choreographien wurde sie in dieser Zeit gleich zwei Mal mit dem Theaterpreis „Faust“ ausgezeichnet, und zwar für das Aschenputtel-Ballett Ruß (2013) sowie Charlotte Salomon: Der Tod und die Malerin (2015) - und es ist wahrscheinlich, daß sie zumindest eine dieser Choreographien in Karlsruhe auf die Bühne bringen wird. Eine Ära endet, aber die Chancen stehen bestens, daß das Ballett in Karlsruhe seinen Stellenwert behält.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Am 07.12.2018 tagt der Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters

Im Stimmungstief
Das Badische Staatstheater ist nach über sieben Jahren unter der Führung von Generalintendant Peter Spuhler in keinem guten Zustand. Die schlechten Zuschauerzahlen (mehr hier), die vielen Personalwechsel und Diskontinuitäten stehen stellvertretend für Unsicherheit, Ungenügen und Überforderung. Über ästhetische und inhaltliche Probleme kann und soll man streiten, doch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen die Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters. Wie schlecht ist die Stimmung in der Baumeisterstraße?

Sonntag, 2. Dezember 2018

Haidle - Der stärkste Mann der Welt, 01.12.2018

Familienzirkus auf Zirkusbühne
Mit Komödien hat man sich seit der Intendanzübernahme durch Peter Spuhler am Karlsruher Schauspiel sehr schwer getan. Es gab viel zu wenig Humor in den letzten sieben Jahren, nie wurde es brüllend komisch, keine einzige rasante Inszenierung mit hoher Pointendichte und makellosem Timing. Lachsalven und Zwerchfellmuskelkater scheinen den bisherigen Verantwortlichen fremd, viel zu bieder, zu behäbig und auch zu spießig sind bisher in dieser Hinsicht die schwächelnden Kreativkräfte der Intendanz. Schauspieldirektorin Bergmann scheint deutlich ambitionierter, drei Komödien in Folge werden nun inszeniert, im Januar Shakespeares Viel Lärm um nichts, Mitte Dezember How to date a feminist und gestern gab es sogar eine Uraufführung. Der stärkste Mann der Welt erwies sich dabei allerdings als Tragiklamauk über eine Zirkusfamilie - sehr schräg, sehr übertrieben, am Schluß sehr blutig und sehr kurzweilig. Den Publikumserfolg verdankte die gestrige Premiere erneut den hoch engagierten und sehr gut aufgelegten Schauspielern und vor allem Klaus Cofalka-Adami machte die Titelfigur zu seiner Paraderolle. Bravo!