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Dienstag, 29. November 2022

Glückwunsch an Dr. Kehrmann

Wer aus dem Umfeld des Badischen Staatstheaters in die Verleihung des Deutschen Theaterpreises 2022 geschaut hat, der wird es mitten in der Sendung bemerkt haben. Da stand plötzlich der frühere Karlsruher Operndramaturg Dr. Boris Kehrmann auf der Bühne, auf der er zusammen mit Walter Sutcliffe, dem Intendanten der Oper Halle, den FAUST-Perspektivpreis für die Produktion der 1901 an der Semperoper Dresden uraufgeführten und dann in Deutschland über ein Jahrhundert in Vergessenheit geratenen Oper Manru des polnischen Komponisten, Klaviervirtuosen und Politikers Ignacy Jan Paderewski entgegennahm. Zu der Ausgrabung dieser Oper schrieb Dr. Kehrmann nicht nur ein sorgfältig recherchiertes Programmheft, sondern organisierte auch ein Rahmenprogramm und ein Symposion. Herzlichen Glückwunsch nach Halle!

Freitag, 17. September 2021

Was macht eigentlich Dr. Kehrmann?

Und noch ein kurzer Blick hin zum beliebten und kompetenten Boris Kehrmann, der eine perspektivöffnende Badische Rebellion am Staatstheater auslöste und der noch viele Freunde und Fans in Karlsruhe hat: Seit dieser Spielzeit ist er Chefdramaturg der Oper in Halle, wo es offensichtlich einen  interessanten und abwechslungsreichen Spielplan gibt. Kehrmann betreut Opern von Verdi, Britten, Aribert Reimann und Jan Paderewski sowie eine szenische Umsetzung von Händels Brockes Passion. Mehr dazu hier: https://buehnen-halle.de/boris_kehrmann.

Dienstag, 1. September 2020

Bayreuth Baroque

"Willkommen im Barockhimmel"
In Bayreuth gibt es nicht nur Wagners Festspielhaus. Das wunderschöne Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist prädestiniert für ein Barockfestival. Vom 3. bis zum 13. September findet nun zum ersten Mal Bayreuth Baroque (mehr hier: https://www.bayreuthbaroque.de/) statt. In den kommenden Jahren soll es jährlich stattfinden, künstlerischer Leiter ist Max E. Cencic. Der frühere Karlsruher Dramaturg Dr. Boris Kehrmann (mehr hier) ist auch dabei und betreut die Operninszenierung von Porporas Carlo Il Calvo, bei der unter anderem auch Franco Fagioli, Max E. Cencic, Julia Lezhneva, Dirigent George Petrou mit seinem Armonia Atenea mitwirken. Die aktuelle Viruskrise hat auch hier ihre Auswirkungen, doch es gibt Videostreams und Radio-Übertragungen.

Samstag, 27. Juni 2020

Mumpitztheater (17): Von Haltungsschäden und Verhaltensdefiziten (2)

„Klima der Angst“
"Staatstheater Karlsruhe: Schwere Vorwürfe von scheidenden Mitarbeitern"
Besser spät als nie! Es war seit Jahren überfällig, nun konnte die Karlsruher Presse nicht weiter wegsehen. Endlich sind die Badischen Neusten Nachrichten über ihren Schatten gesprungen und berichten über die Probleme mit der autoritären Intendanz von Peter Spuhler. Der Artikel ist nicht nur in der Printausgabe, sondern aktuell hier auf der Internetpräsenz der BNN zu lesen. Frühere Mitarbeiter sprechen mit Blick auf die Intendanz von Peter Spuhler von einem „Klima der Angst“ und von Kontrollzwang. Der scheidende Dramaturg Dr. Boris Kehrmann wird von der BNN wie folgt zitiert: „Ich verlasse Karlsruhe mit Trauer und Wehmut. Das Ensemble, das Orchester, die Technikabteilung und alle Kollegen sind großartig. Aber ich mußte einsehen, daß ich hier nicht sinnvoll arbeiten kann.“ Man kann unter Intendant Spuhler also nicht sinnvoll arbeiten - eine Erkenntnis, die nicht neu ist, aber nun endlich mal auch außerhalb dieses Blogs ausgesprochen und verbreitet wird.

Sonntag, 21. Juni 2020

Auf der Suche nach Kompetenz (3)

Die Flucht ohne Ende
Die Personalprobleme und Postenwechsel sind ein Running Gag in der Sittenkomödie über die Intendanz von Peter Spuhler. Eine löbliche Ausnahme bei den Personalentscheidungen ist zweifellos Dr. Boris Kehrmann, der sich schnell als hochkompetenter Dramaturg erwies. Doch wie man nun überrascht aus der hochkochenden Gerüchteküche hört, wird Kehrmann im Zwist mit Intendant Spuhler kurzfristig zum Saisonende das Badische Staatstheater verlassen. Es wäre ein weiterer herber Verlust für die Karlsruher Oper.

Sonntag, 21. Januar 2018

Verdi - Simon Boccanegra, 20.01.2018

Simon Boccanegra scheint bei Regisseuren beliebter zu sein als beim Publikum. In Karlsruhe gehört diese Oper Verdis neben manchen von Wagner zu den Spitzenreitern der letzten Jahrzehnte. Nach 1986/87 (Regie: Giancarlo del Monaco), 2005/06 (Robert Tannenbaum) ist nun die dritte Inszenierung in knapp 30 Jahren zu sehen. Es gibt weit publikumswirksamere und mitreißendere Opern, Simon Boccanegra scheint hingegen praxistauglich, trotz verworrener Handlung um Intrigen, Macht und Ohnmacht ist sie machbar und dankbar in der Umsetzung; del Monaco schrieb damals, daß er diese Oper gerne jedes Jahr wieder neu inszenieren würde. Gestern gab es nun erneut (und schon wieder) Verdis 1857 erfolglose und dann 1880/81 umfänglich renovierte Oper über den ersten Dogen von Genua - und es war sängerisch und musikalisch eine großartige Aufführung. Als Zuschauer konnte man gestern nach der Premiere von Verdis Simon Boccanegra nicht anders, als Solisten, Chor und Orchester zuzujubeln, das zentrale Sängerquintett mit Bariton Seung-Gi Jung in der Titelrolle begeisterte. Die konventionelle Inszenierung stört nicht, sie konzentriert sich auf Arrangement und Bebilderung und in ihren besten Momenten verdichtet sie die Dramatik zu packenden Momenten.

Montag, 12. Dezember 2016

Wagner - Die Walküre, 11.12.2016

Seit der wackligen Übernahme der Intendanz durch Peter Spuhler manövriert sich das Badische Staatstheater immer wieder orientierungslos wirkend in den Krisen- und Zweifelmodus. Die Intendanz benötigt Erfolge, um zumindest den Anschein qualitativer Normalisierung zu beweisen. Einem prestigereichen Premierenabend wie bei der Walküre kommt dann entscheidende Bedeutung für die Außendarstellung zu - doch auch gestern galt: Mehr Schein als Sein!
Richard Wagners Walküre gehört im Hochgebirge der Opernwelt zu den höchsten Gipfeln des Himalaya. Nichts sollte für einen Regisseur einfacher sein, als diese Oper zu inszenieren, deren Dramatik so offenkundig ist, deren Fallhöhe ihrer Figuren nur alles oder nichts, Sieg oder Niederlage, Macht oder Ohnmacht, Tod oder Leben kennt. Alles ist existentiell, nichts beliebig - Hochspannung zwischen tragischen Wechselfällen. Die Walküre ist groß, größer, überlebensgroß. Regisseur Yuval Sharon erklärte folglich "Man hat selten die Möglichkeit, so ein tolles Stück auf die Bühne zu bringen!“ und lieferte doch nur eine bestenfalls durchschnittliche Arbeit ab, deren Personenregie die Spannung oft nicht trägt oder sie nicht steigern kann. Sängerisch bleibt man dazu klar hinter der letzten Walküre aus dem Jahr 2005 zurück. Die Gewinner der gestrigen Premiere waren Justin Brown und die Badische Staatskapelle sowie Ewa Wolak und auch Katherine Broderick, die neu im Ensemble ist.

Montag, 19. Oktober 2015

Meyerbeer - Der Prophet, 18.10.2015

Eine Grand Opéra als große Oper     
84 Jahre lang hat man am Badischen Staatstheater keine Oper von Jakob Meyer Beer alias Giacomo Meyerbeer mehr gespielt, das opulente, fünfaktige Musikdrama Le Prophète gab es in Karlsruhe seit 94 Jahren nicht mehr zu hören. Die gestrige Rückkehr endete vom Publikum umjubelt mit viel Applaus für alle, musikalisch hochwertig mit einer mit Bravo-Rufen überschütteten Altistin Ewa Wolak in der schweren Rolle der Fidès. Die spannende Regie rehabilitierte Meyerbeer indem sie das betonte, was man Meyerbeer oft vorwarf: sie betont die szenische Kraft, das äußerlich Dankbare, das Sensationelle, Effekt auf Effekt wie ein Varietéprogramm - eine Oper als Plakat, eine Inszenierung, die fast kein Klischee bei der Durchführung ihrer Idee ausläßt. Es scheint als könnte man vieles von dem, was die Kritik im 19. Jahrhundert dazu beitrug, um Meyerbeer von den Bühnen verschwinden zu lassen, nun anführen, um den szenischen Premierenerfolg zu erklären.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Offenbach - Fantasio, 13.12.2014

Eine etwas vertane Chance
Über den neu editierten Fantasio konnte man vorab nur Lobeshymnen lesen: Die Oper gilt als wichtiger Zwischenschritt zu Hoffmanns Erzählungen und zu Unrecht als vernachlässigtes und vergessenes Meisterwerk. 142 Jahre nach der Premiere ist nun Offenbachs Oper zum ersten Mal wieder in der Ursprungsfassung für die Bühne inszeniert worden. Die Aufführung am Badischen Staatstheater zeigt szenisch und musikalisch Licht und Schatten. Es bleibt der Eindruck einer sehr guten Durchschnittlichkeit. Doch aus Fantasio hätte man mehr machen können.