„Klima der Angst“
"Staatstheater Karlsruhe: Schwere Vorwürfe von scheidenden Mitarbeitern"
Besser spät als nie! Es war seit Jahren überfällig, nun konnte die Karlsruher Presse nicht weiter wegsehen. Endlich sind die Badischen Neusten Nachrichten über ihren Schatten gesprungen und berichten über die Probleme mit der autoritären Intendanz von Peter Spuhler. Der Artikel ist nicht nur in der Printausgabe, sondern aktuell hier auf der Internetpräsenz der BNN zu lesen. Frühere Mitarbeiter sprechen mit Blick auf die Intendanz von Peter Spuhler von einem „Klima der Angst“ und von Kontrollzwang. Der scheidende Dramaturg Dr. Boris Kehrmann wird von der BNN wie folgt zitiert: „Ich verlasse Karlsruhe mit Trauer und Wehmut. Das Ensemble, das
Orchester, die Technikabteilung und alle Kollegen sind großartig. Aber
ich mußte einsehen, daß ich hier nicht sinnvoll arbeiten kann.“ Man kann unter Intendant Spuhler also nicht sinnvoll arbeiten - eine Erkenntnis, die nicht neu ist, aber nun endlich mal auch außerhalb dieses Blogs ausgesprochen und verbreitet wird.
Kehrmann legt den Finger in die Wunde der heruntergespuhlerten Oper: "Aber wenn ich Barbara Dobrzanska, Armin Kolarczyk oder Konstantin
Gorny am Haus habe, dann muß ich für die doch jede Spielzeit Stücke auf
den Spielplan setzen und nicht Frau Dobrzanska die vierte Magd in
,Elektra’ singen lassen, während wir für die weiblichen Hauptrollen
Gäste holen müssen. Dieses Haus hat kraft seiner Mitarbeiter die Potenz,
ein Vulkan an Kreativität zu sein – aber das Feuer wird zu oft
gedämpft." Und das wirkt noch freundlich geschönt, aus Publikumssicht ist die Gleichgültigkeit gegenüber Kunst und Künstlern das Hauptproblem des Intendanten, das Theater scheint zu oft Mittel zum Zweck der Selbstdarstellung und ideologischen Selbstbefriedigung des Intendanten.
Neben Kehrmann war zuletzt Deborah
Maier als zweiter Operndramaturg in Karlsruhe tätig. Sie hatte schon letztes Jahr ihren Abgang angekündigt: "Wir wurden eher für administrative
Aufgaben eingesetzt, statt kreativ arbeiten zu können". Der frühere stellvertretende Operndirektor Patric Seibert erklärte: "Ich habe gemerkt, daß ich in einem Klima der Angst arbeite."
Die Angst vor Vergeltungsmaßnahmen scheint beträchtlich, manche Aussagen sind anonym zitiert, denn: "Das Theatersystem ist insgesamt immer noch stark auf die einzelne
Führungsperson ausgerichtet. Und wer hier Kritik übt, muß fürchten,
woanders keinen Job zu bekommen." Ein Netzwerk der alten Theatermänner (und Frauen?) scheint die deutsche Kulturlandschaft auszubremsen. Kehrmann, Maier und Seibert zeigen also Courage, wenn sie nun den verbliebenen Kollegen vor Ort mit ihren Aussagen zur Seite springen.
"Eine Neuorientierung nach mehr als vier Spielzeiten finde ich nicht ungewöhnlich.", äußerte Intendant Spuhler gegenüber der BNN mit Blick auf Kehrmann. Man müßte angesichts der Heuchelei lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre. Spuhler wollte schon längst wieder weg sein und fristet aus Erfolglosigkeit in Karlsruhe sein Gnadenbrot. Kein Intendant sollte länger als 10 Jahre am gleichen Theater sein, Spuhler wird 15 Jahre lange in Karlsruhe gewesen sein, falls er wie geplant 2026 abtreten sollte. Wieso sich ein Dramaturg nach vier Jahren verbraucht haben soll, ist mehr als diskutabel. Tatsächlich würden sich in Karlsruhe Mitarbeiter und Publikum freuen, wenn Kehrmann noch viele Jahre in Karlsruhe wäre, die Beliebtheitswerte des Intendanten dürften deutlich geringer ausfallen. Bereits 2015 beklagte man, was sich nun wiederholt.
Das Versagen der Kulturpolitik
Daß die Karlsruher Kulturpolitiker in der Causa Spuhler gerne wegsehen, mag in gewisser Weise noch verständlich sein. Nur wenige Mitglieder des Verwaltungsrats sind regelmäßig zu Besuch im Badischen Staatstheater, der Intendant gilt als Protegé der Stuttgarter Ministerin Theresia Bauer und mit der ist nicht gut Kirschen essen, ihr Drohpotential scheint beträchtlich, die unschöne Affäre beim Absetzungsversuch des früheren Verwaltungsdirektor Michael Obermeier (von den damaligen breiten Protesten und dem Alibi-Mediationsverfahren des Oberbürgermeisters wurde hier berichtet) oder später die Zulagen-Affäre an der Verwaltungshochschule in Ludwigsburg wurden von der Presse überwiegend ignoriert. Wenn Bauer ein männlicher CDU-Politiker wäre, hätte sich die Presse längst auf ihn gestürzt, doch die grüne Ministerin hat nichts zu befürchten und in ihrem Windschatten konnte das System der Spuhlerschen Intendanz erst gelingen. Daß SPD-Oberbürgermeister Mentrup andere Probleme und Prioritäten hat, scheint nachvollziehbar, daß CDU-Kulturbürgermeister Käuflein den Stuttgarter Koalitionspartner nicht düpieren will und lieber konfliktscheu opportunistisch wegsieht, paßt ins Bild. Spuhler ist der Intendant der Grünen, sein Verhalten sollte auf diese Partei zurückfallen; die Ängstlichkeit der anderen Parteien ist damit nicht entschuldigt, mehr intellektueller und kultureller Biß würde vielen Parteien gut tun.
Ein autoritäres Theater von oben, ein autoritärer Intendant von oben
Peter Spuhler ist ein Intendant von oben, einerseits soll er mit der für ihn zuständigen Theresia Bauer seit vielen Jahren und noch aus gemeinsamer Zeit in Heidelberg befreundet sein und unter ihrem Schutz, andererseits versteht Spuhler sich als Intendant von oben, der das Publikum belehren will. Die spießige Attitüde des Moralpredigers ist kaum zu übersehen, das Badische Staatstheater ist instrumentalisiert und mißbraucht zur ideologischen Belehrung und Verbreitung Bündnis90/Grüner Gesinnung. Doch entlarven Spuhler und Bauer einige Positionen der Grünen als Heuchelei. In Karlsruhe scheint man noch einen Generalintendanten zu haben, damit Peter Spuhler ein fürstliches Gehalt beziehen kann, in Stuttgart und Mannheim setzt man schon seit vielen Jahren auf ein Intendanzteam, das das verhindern kann, was in Karlsruhe nun passiert: ein autoritäres Klima der Angst. Und wie wäre es mit ein wenig Basisdemokratie und Transparenz? Intendant Spuhler sollte die Mitarbeiter des Badischen Staatstheater und die Abonnenten darüber abstimmen lassen, ob er die dritte Amtszeit als Intendant von 2021 bis 2026 überhaupt antreten soll. Das wäre ein faires und demokratisches Vorgehen und eine Möglichkeit, sich zum dann baldigen Abschied Respekt zu verdienen. Aber keine Sorge: der Intendant wird vermutlich weiterhin Kritiker verscheuchen und die Sittentragikomödie seiner in vielerlei Hinsicht gescheiterten Intendanz weiterspielen. Die Qual geht weiter, das Badische Staatstheater hat nun fast seit einem Jahrzehnt eine sado-masochistische Ausrichtung bekommen und das autoritäre Theater von oben wird weitermachen dürfen, wenn nun nicht noch weitere Vorwürfe publik werden.
PS: Vielen lieben Dank für die vielen Nachrichten und Kommentare (hier) zum BNN-Artikel
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
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Herr Kehrmann muss seinen Text gewissenhaft und richtig schreiben, dann muss er ihn nicht zehnmal wiederholen, Frau Maier muss vor Arbeitsantritt sich in Zukunft über den Job besser informieren und Herr Seibert ist psychisch nicht belastbar.
AntwortenLöschenOder?
Sind da draussen noch andere?
Vielen Dank für den Hinweis, aber damit wird sich der Intendant nicht herausreden können, denn es trifft ja nicht nur diese drei, sondern auch weitere Kollegen, die anonym bleiben wollen. Und speziell in Hinsicht auf die hohe Personalfluktuation kann der Intendant nur verlieren: entweder stellt er die falschen Mitarbeiter ein oder er vertreibt die richtigen Mitarbeiter. Da Maier, Kehrmann und Seibert keine Berufsanfänger sind, sondern Berufserfahrung und Erfolge vorweisen können, liegt es wohl kaum an allen dreien gleichzeitig.
LöschenEs gibt einen Weg, um sich der Situation zu stellen: im Bundestag kann der Kanzler die Vertrauensfrage stellen, der Intendant kann Größe zeigen und die Angestellten des Badischen Staatstheaters nach ihrer Meinung befragen (und am besten auch noch die Abonnenten): soll er eine dritte Amtszeit bleiben oder ist es Zeit für einen Wechsel? Würde er auf sich selber wetten? Ich denke nicht, aber er muß es ja auch nicht. Die Kulturpolitiker bezahlen ihm geschätzt 1,3 Mio € für die dritte Amtszeit, dann ist er kurz vor der Rente und was kümmert ihn dann noch das Theater oder die Öffentlichkeit - mir scheint, er zieht seinen Weg ohne Rücksicht durch. Ob sich Alterssturheit und Herrschaftsallüren oder Altersgelassenheit und Laissez-faire in den nächsten Jahren durchsetzen, darüber kann ich nicht spekulieren.
Eine Lösung, mit der Spuhler sein Gesicht wahren könnte: Spartendirektoren zu Spartenintendanten aufwerten, den Generalintendanten zum geschäftsführenden Intendanten ohne künstlerische Verantwortung und Rechte umwandeln, Personalverantwortung sollte man ihm möglichst entziehen. Für Gerechtigkeit sorgen: die Intendanten werden vergleichbar vergütet. Und Boris Kehrmann wird sofort zurück geholt.
AntwortenLöschenVielen Dank, eine ähnliche Konstellation habe ich hier auch schon mal beschrieben, nur würde das Arbeit für den Verwaltungsrat bedeuten. Die ernennen einen Generalintendanten, treffen sich zweimal im Jahr zu Besprechungen uns Bilanzierungen und das war's. Ein Intendantenteam fordert die Politiker: man ernennt und kontrolliert mind. 3 Spartenintendanten und einen geschäftsführenden Intendanten. Das kann in Arbeit ausarten ....
LöschenSollte der Kommentar "Anonym 27.Juni 16:07" nicht ironisch gemeint sein, könnte man glauben, Herr Spuhler dero selbst habe ihn geschrieben.
AntwortenLöschenAber wo kann man seine kompetenten Sachkommentare lesen?
Im übrigen: Wer schon einmal im Theater, in irgendeiner Funktion , gearbeitet hat, weiß um die Eigen-, Eitel- und Schwierigkeiten aller! dort Beschäftigten. Wer nicht psychisch belastbar ist, hält es keine paar Wochen aus (Mehrfach belegte Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld Beate
Vielen Dank für den Hinweis. Man muß am Theater ständig in hoher Qualität abliefern, damit tagtäglich an mehreren Spielorten reibungsfrei Vorstellungen über die Bühne gehen können. Dieser Job braucht nervenstarke und improvisationsfähige Mitarbeiter und vor allem Team-Arbeit. Der Intendant ist im Team des Badischen Staatstheaters Schwachpunkt und Störfaktor - das hört man immer wieder aus dem Theater.
LöschenWer findet raus, was in dem Haus noch alles nicht stimmt? Bei der absurden Zahl an Personalwechseln, kann doch was nicht stimmen... Falls das aber wirklich seit Jahren so läuft: ist es etwa so extrem, dass weder die Direktoren, noch die Leiter der Abteilungen, noch der Betriebsrat etwas ausrichten können/konnten? Sind alle diese Menschen machtlos gegen den einen? Bleiben nur diejenigen länger, die extrem psychisch belastbar sind? Falls sich das bewahrheitet, ist das Problem noch viel größer, als Sie es hier immer wieder beschreiben. Wenn das so vielen Menschen so lange bekannt war, aber keiner was ausrichten konnte... Man mag sich das kaum vorstellen.
AntwortenLöschenAber wer untersucht das? Wer traut sich was zu sagen? Wer entscheidet über die Konsequenzen? Bei einem Betrieb dieser Größe, kann das doch nicht länger unter den Teppich gekehrt werden! Ist das eine Eintagsfliege, oder bleibt die BNN da jetzt mal dran?
Ein Mitglied des Verwaltungsrates hat sinngemäß gesagt: "Wir wissen, was Herr Spuhler kann, wir wissen aber auch, was er nicht kann."
LöschenAktuell erweisen alle den Grünen bzw. der grünen Ministerin den Gefallen, zu schweigen und wegzusehen. Die SPD und der SPD-OB setzen sich nicht für die Mitarbeiter des Staatstheaters ein, die CDU stellt sich nicht gegen den Koalitionspartner (im Gegenzug wird es wohl noch andere Nichtangriffspakte geben), die anderen Parteien haben keine Handhabe. Die Theater sind weder wahlentscheidend noch politisch relevant, niemand kümmert sich um sie, solange nichts massiv schief geht. Nur durch einen Skandal läßt sich Aufmerksamkeit auf Mißstände lenken. Oder durch unermüdliche kritische Pressearbeit und die gab es in den letzten Jahren nicht. Mit Boris Kehrmanns Abgang ist es nun mal hochgekocht, jetzt ist aussitzen angesagt. Warten Sie ab, die Sittenkomödie setzt sich noch Jahre lang fort und irgendwann erwartet Spuhler wahrscheinlich noch, daß man ihm die Ehrenmitgliedschaft gibt und gedächtnislose Politiker werden sie ihm feierlich geben und die Realsatire findet ihren abschließenden Höhepunkt.
Für mich ist Spuhler der Intendant der Grünen, nur innerhalb dieser Partei kann der Rückhalt der Ministerin gekippt werden. Leider sind die Grünen inzwischen meines Erachtens überwiegend eine Partei der Heuchelei und Doppelmoral.
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenHerr Käuflein nimmt eher keine Rücksicht auf die Grünen, er sagt und tut nur das, was die CDU-Spitze ihm vorgibt, das ist schon lange klar. Und da die CDU-Spitze sich nicht gegen Spuhler äußert, tut es Herr Käuflein auch nicht. Ob das konfliktscheu ist oder opportunistisch, vermag ich nicht zu sagen. Mir scheint, auch aus persönlichen Gesprächen mit ihm gespeist, dass er einfach keine eigene Meinung hat, jedenfalls nicht in diesem Fall.
AntwortenLöschenEs ist doch eklatant: kein Politiker will sich für das Theater positionieren. Ein Leser hat seinen Frust über die Intendanz gegenüber Käuflein kund getan und hat eine unfreundliche und vor allem nichtssagende Antwort bekommen. Er ist nun mal Kulturbürgermeister, eine Meinung sollte er sich erlauben und haben. In diesem Fall scheint es, als ob er mit Spuhler auf einer Wellenlänge ist oder sich halt nicht gegen ihn stellen will.
LöschenZu den BNN: Wer die Arbeit von Journalisten kennt, weiß, wie sehr sie unter Druck stehen bzw. unter Druck gesetzt werden, von oben von der Geschäftsleitung und von außen, von denen, über die sie schreiben. Das war schon damals beim Sandkorn-Theater so, dass Herr Kreiner persönlich bei der Chefredaktion auftauchte und Druck machte (unterstützt von einigen Stadtpolitikern, vor allem von der FDP) und damit in aller Regel Erfolg hatte - nicht immer stellt sich ja auch eine Redaktion vor einen Journalisten oder die Chefredakion vor den Redakteur - leider.
AntwortenLöschenIm Fall Spuhlers ist es noch schlimmer, denn da kommt der Druck von ganz oben, vom Ministerium. Da standhaft zu bleiben, ist schon sehr schwierig. Von daher kann ich Herrn Jüttner nur ein sehr großes Lob aussprechen, dass er jetzt endlich mal Tacheles geschrieben hat.
Ich warte auf die Abmahnung, und er kann versichert sein, dass ich mich mit ihm solidarisiere. Ich hoffe, es kommt nicht soweit.
Wenn sich Redakteure und Journalisten so leicht unter Druck setzen lassen, ist es um die Pressefreiheit nicht gut bestellt. Wenn Journalisten von der grünen Ministerin Druck bekommen, ist das wie bei Donald Trump. So oder so ist das ein schlechtes Zeichen für eine autoritär werdende Bundesrepublik. Wenn irgend jemand bei der BNN deswegen Ärger bekommen würde, wäre das ein Angriff auf die Meinungsfreiheit, den man sofort publik machen müßte.
LöschenAuch ich habe erlebt, wie ganze Veranstaltungen kurzfristig verändert werden mussten, oder kurz vor Premieren auf seine Ansage Kostüme o. Ä. komplett geändert werden mussten, wenn ein Foto ihm nicht passt, muss ein ganz neues Foto-Shooting organisiert werden, oder man sieht immer wieder Menschen weinend auf den Fluren vor seinem Büro stehen, hört, dass Direktoren übergangen werden, unpassende Ensemblemitglieder gegangen werden, oder Leute gehen, weil sie sich nicht sinnvoll besetzt sehen, die Klagen von überlasteten Abteilungen ignoriert werden, eine große Zahl an Mitarbeitern längere Zeit (Burn-Out-) krank ist, der Intendant die Tisch-Dekoration im Foyer persönlich kontrolliert, man hört, dass er in Sitzungen einschläft und sogar bei Probenbesuchen (!!!), man hört, dass er laut wird, dass Leute nicht ausreden dürfen, Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft bloß gestellt werden, in Personalversammlungen alles schön geredet wird, es soll wohl in der Werbeabteilung immer jemand 6 Uhr aufstehen müssen, um ihm die Presseberichte aufzuarbeiten, man sieht und hört viel auf den Gängen...
AntwortenLöschenMan stelle sich vor: so überlastet durch Kontrollwahn und dann bei Generalproben nicht wach bleiben können...
Es wird wohl langsam schwer neues Personal zu finden, denn dem Haus eilt ein Ruf voraus!
Was Sie hier schreiben, habe ich übrigens vergleichbar auch schon von anderen Quellen gehört :-(
LöschenWer wollte, hätte das schon in Heidelberg erfahren können, wo er genauso gehaust hat und von vielen Mitarbeitern verlassen wurde.
LöschenHallo.
AntwortenLöschenHr. Spuhler hat die Alleinherrschaft erreicht,welcher Nero ist schon freiwillig zurückgerudert?
Und der Personalrat kann da nichts tun - die künstlerischen
Verträge sind auf "hire and fire" ausgelegt,wer nicht
funktioniert,der geht.
Auch in der BRD gibt es "moderne Sklaven",die keine Rechte
haben....
Kann der Personalrat wirklich nichts tun? Er könnte schon, doch dazu braucht es Mut und Entschlossenheit, einen Plan und Unterstützung durch die Politiker, die sich nicht vor den Karren des Ministeriums spannen lassen wollen. Es ist doch Hohn und Spott, daß eine anti-autoritär und basisdemokratische gegründete Partei wie die Grünen einen patriarchalischen Intendanten stellen, es wirkt wie Satire, daß eine Partei für die Arbeitnehmer namens SPD kein Interesse mehr am Arbeitnehmer hat. Es wirkt intellektuell ausgeblutet, wenn liberale Parteien wie CDU und FDP sich nicht gegen die Ideologisierung und autoritäres Gehabe stellen. Und es wirkt wie eine Realsatire, wenn zentrale Führungskräfte am Badischen Staatstheater sich nicht solidarisieren, sondern vor dem Intendanten kuschen. Nicole Braunger hat doch nichts mehr zu verlieren, ihr wird angeblich der Auflösungsvertrag versagt, wieso sollte sie nicht für Kehrmann, Maier und Seibert Position gegen Spuhler beziehen? Und Anna Bergmann mag vielleicht ihr Schauspielensemble schützen können, aber sie sieht doch, wie es zugeht und schweigt - charakterlich sind solche Mitläufer für mich nur schwer zu ertragen.
LöschenDer Personalrat ist schon in Fällen der nicht künstlerischen Beschäftigten machtlos. Prozesse welche gewonnen werden,werden seitens der Theateleitung einfach ignoriert und dann einfach alles ausgesessen.Wie alles am badischen Staatstheater.
LöschenAchso,Prozesse...davon weiß ja die Öffentlichkeit auch nichts
Ja, Sie haben recht. Ich weiß von den juristischen Auseinandersetzungen ebenfalls nur vom Hörensagen. Das sollte man mal umfänglich publik machen
LöschenVIELEN LIEBEN DANK für alle bisherigen Mitteilungen und Nachrichten. Ich habe nicht alle veröffentlicht, denn so gut ich den Groll und Widerwillen gegen Intendant Spuhler auch nachvollziehen kann, ich will polemische oder die Person attackierende Kommentare hier nicht zum großen Shit-Storm gegen den Intendanten werden lassen, sondern einen sachlich-konstruktives Ventil bieten. Zu den interessanten Aussagen in diesen nicht veröffentlichten Kommentaren äußere ich mich dann noch in meinen anderen Antworten auf dieser Seite.
AntwortenLöschenPeter, das war es. Vorhang. Abgang.
AntwortenLöschenSchön wär's. Ich glaube es nicht. Solche Leute sitzen das aus. Und er wird ja protegiert. Ich warte jetzt auf den Druck der Ministerin, die eher den Boten angreifen werden als den seit vielen Jahren bekannten Missstand zu beheben.
LöschenDer Presseartikel kann nur der Anfang sein, nun braucht man eine Strategie um den Druck auf den Intendanten aufrecht zu erhalten
LöschenIch dachte nach dieser Geschichte https://www.tagesschau.de/ausland/frankreich-telekom-urteil-103.html
AntwortenLöschenhätten Verantwortliche, Führungskräfte wie Kontrollinstitutionen (Verwaltungsrat), gelernt.
Hallo zusammen.
AntwortenLöschenAlso das mit Personalrat könnte ist so nicht richtig.Die NV-Bühne Verträge sind auf Zeit (1-x Jahre),danach muß man sich neu bewerben,automatisch wird nix verlängert und da kann der Personalrat nichts ändern,das hat VERDI zu verantworten.VERDI hat diese Verträge abgeschlossen und so sind sie gesetzeskonform.Kein Anwalt kann da was ändern und auch kein Personalrat.Allerdings ist es auch kein "hire and fire",also vorher kündigen geht nicht so einfach,dafür kein Anschlußvertrag.Wer auffällt,bekommt danach nix mehr,so ist die Handhabe.Und übrigens :VERDI hat bei NV-Bühne auch das Erbetteln von Urlaub zugestanden - wer mehr als 50km weg will,muß um Erlaubnis bitten (und eventuell sogar Urlaub abbrechen und zur Arbeit erscheinen).
VERDI hat den NV-Sklave Vertrag ausgehandelt und nun ist das gesetzeskonform.
Soweit zum Personalrat will nicht.
Der Vergleich mit Nero hinkt - Nero hat das Feuer nicht gelegt,aber sonst ist das doch ein netter Vergleich.Der untalentierte Künstler,der durch Diktatur alle zwingt ihm zu applaudieren während sein Reich verbrennt.........
Vielen Dank für den Hinweis. Der Personalrat des Badischen Staatstheaters hat einen sehr guten Ruf, im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht man, die Situation zu verbessern. Ich glaube aber, daß man den üblichen Rahmen verlassen muß.
LöschenIch kenne Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters, ich kenne Angehörige von Mitarbeitern und seitdem ich diesen Blog schreibe habe ich noch weitere Kontakte geknüpft. Keiner ist Fan des Intendanten, im Gegenteil, schon früh hörte ich Negatives, Frust, Ärger und Distanzierungen, gute Mitarbeiter gingen. Alle haben gehofft, daß der Intendant ein paar Jahre bleibt und dann geht. Nur hat sich seine Reputation so verschlechtert, daß er wohl kaum noch mal irgendwo ein Theater bekommt. Er kann als starker Lobbyist und Netzwerker nur darauf hoffen, irgendwo im Kulturbereich noch eine Organisation, Verband oder Verein zu leiten. Wenn das auch nicht klappt, dann wird er über 2026 bleiben und wahrscheinlich so lange alle quälen, wie es ihm möglich ist. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich ziemlich ungeniert.
Was kann man also machen? Still bleiben und hoffen, daß der Kelch vorüber geht, daß Spuhler doch noch irgendwo einen Job bekommt und geht oder plötzlich einen Sinneswandel erlebt? Ich würde den Gegenangriff empfehlen und zwar jetzt, wo sich endlich scheidende Mitarbeiter trauen, ihre Meinung zu sagen. Als Personalrat würde ich bspw. das Haus anonym über den Intendanten abstimmen lassen, das Ergebnis erst dem Verwaltungsrat mitteilen, dann der überregionalen Presse und allen Bühnevereinen und Kulturzeitschriften. Den Unwillen des Hauses, mit diesem Intendanten weiter zu arbeiten, sollten viele auf Facebook und in sozialen Netzwerken veröffentlichen, im Zweifelsfall Flugblätter auslegen und aushängen und sie ans Publikum verteilen, um deren Solidarität bitten, E-Mail Verteiler aller Verwaltungsratsmitglieder (die findet man offiziell auf deren Web-Seiten als Abgeordnete bzw. Politiker) zusammenstellen und Zuschauer, Freunde und Angehörige bitten, E-Mails an diese Politiker zu schicken, Petitionen organisieren, eine eigene Web-Seite anlegen, andere Theater um Mithilfe bitten ... es an die große Glocke hängen. Wer "Badisches Staatstheater" sagt, hört oder liest muß es automatisch mit dem Problemfall Spuhler assoziieren. Kurz gesagt, Gegendruck aufbauen, das Level hoch halten, bzw. immer wieder neue Wellen loslösen. Irgendwann kommt die Presse nicht mehr daran vorbei, irgendwann wissen viele, wie es unter Intendnat Spuhler zugeht.
Und das ist nur eine Möglichkeit, es wird viel bessere Ideen geben. Man muß den Rahmen des Möglichen ausschöpfen, der Personalrat könnte das initiieren oder unterstützen, allerdings muß man es wollen, es als Abnutzungskonflikt durchhalten und sich der Unterstützung der Kollegen sicher sein. Ansonsten geht das halt so 5 bis 10 Jahre weiter. Spuhler ist 65 geboren, wenn er mit 65 in Rente geht ist 2030. Solange wird er bleiben wollen, wenn ihm nicht der Spaß genommen wird. Und man kann ihn nur da packen, wo er als vermeintlicher Selbstdarsteller und Narzisst empfindlich ist: an der eigenen Reputation als Intendant.
Aber das ist nur ein Strategievorschlag aus der Distanz; wie man den Intendanten unter Druck setzen kann, wissen manche Mitarbeiter des Staatstheater besser.
Im Badischen Tagblatt (Baden-Baden) schreibt ein Thomas Weiss über den Fall und referiert die Punkte, die hier genannt werden, nach. Kleine Kreise zieht als der Artikel von Herrn Jüttner. In der Stuttgarter Zeitung steht, wie zu erwarten, nichts. Das Blatt befindet sich ja seit ein paar Jahren auf einer Spirale ins Langweilige und Konservative (um es freundlich auszudrücken).
AntwortenLöschenThomas Weiss berichtet öfters aus dem Badischen Staatstheater, ich sehe ihn regelmäßig bei Premieren. Jeder Pressebericht ist ein Teilerfolg. Wenn man es ernst meint und es durchziehen will, sollte der druck auf den Intendanten bestehen bleiben. Die Frage ist nur, wer die Initative ergreifen kann.
Löschen@anonym
AntwortenLöschenNoch einmal zum Thema politische Verantwortung. Alle Parteien sind beteiligt, dennoch würde ich den Grünen den schwarzen Peter zuschieben wollen. Es ist doch absurd: die Grünen waren einst die Partei der Basisdemokratie, der Gleichberechtigung, des anti-autoritären Politikstils. Was ist nur aus ihnen geworden? Eine grüne Ministerin schützt einen Intendanten, der nach grünen Maßstäben ein "alter weißer Mann" ist, der patriarchalisch von oben ein Theater leitet. Ist das nicht Heuchelei und Opportunismus? Wenn es andere machen, ist man empört, wenn man es selber unterstützt, ist es okay?
Das Klima der Angst....wenn dieses Klima nur angesichts der Intendanz auftreten würde, dann wäre dies schon schlimm genug.
AntwortenLöschenAllerdings zieht sich dieses Klima seit Jahren durch das ganze Staatstheater. Die unwissende Öffentlichkeit hat nun einen kleinen Einblick erhalten wie die Theaterwelt hinter den Kulissen aussieht, wieder einmal muss man sagen...
Jedoch bleibt zu befürchten,dass auch jetzt keine Konsequenzen daraus gezogen werden.
Die Proteste bei der damaligen versuchten Kaltstellung des Herrn Obermaiers hätten die Verantwortlichen schon massivst auf die Missstände im Hause aufmerksam werden lassen müssen.
Vielen Dank! Auch hier gilt, was ich weiter oben als Beispielstrategie geschrieben habe: es muß auf den Tisch, man muß Verwaltungsrat, Presse, Zuschauer und Öffentlichkeit das Schwarzbuch des Intendanten vorlegen. Man muß meines Erachtens Druck aufbauen und lange aufrecht erhalten.
LöschenIn den BNN legt Herr Jüttner heute noch mal nach, im Badischen Tagblatt schreibt Frau Lenhardt über die Sache und hat dazu Stellungnahmen von Herrn Mentrup, der einfach nur abwiegelt. Traurig. Aber sonst müsste er ja sein eigenes Versagen zugeben.
LöschenVielen Dank, ich habe weitere Blog-Beiträge verfaßt
LöschenDer König taumelt, aber er kippt noch nicht. Es muss ALLES ans Licht.
AntwortenLöschenDas meinte ich mit "Schwarzbuch", allerdings werden sich mich manche nur anonym oder gar nicht mehr äußern wollen, "alles" wird nie ans Licht kommen.
Löschen