Der Mount Everest der Operngeschichte
Regisseur Christopher Alden legte vorab lobenswerterweise die Meßlatte auf die richtige Höhe: "Der Tristan ist schlicht und ergreifend der Mount Everest der Operngeschichte und den muß man erst einmal erklimmen. Und damit meine ich nicht nur die musikalische Herausforderung, vor der die Sänger stehen, sondern auch den inhaltlichen Reichtum, der allen Beteiligten einiges zu denken gibt." Alden löste die zu erklimmende Höhe zwar nur bedingt ein, gute und sterile Regie-Momente lösen sich ab, Sänger, Dirigent und Orchester zielten gestern deutlich höher. Und so gab es viel Applaus für alle und Bravo-Rufe für die Sänger, Musiker und den Dirigenten.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei circa 30-40 Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/2012 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Montag, 28. März 2016
Freitag, 18. März 2016
Ibsen - Gespenster, 17.03.2016
Bereits im 1. Akt konnte man gestern die ersten gähnenden Zuschauer beobachten, obwohl man viele Mitarbeiter des Staatstheaters im Publikum hatte, verebbte der Schlußapplaus nach weniger als vier Minuten. Die Karlsruher Neuinszenierung von Ibsens Enthüllungsthriller und Familientragödie Gespenster leidet darunter, daß die Enthüllungsdramatik in dieser Inszenierung
keine Spannung erhält, daß die Figuren zu wenig Konturen bekommen. Lakonisch, leidenschaftslos und spannungsarm, weder die Dramatik noch die Komik auslotend, sprachlich unaufregend, szenisch und darstellerisch lauwarm mißlang die Premiere zu einer betulichen und läßlichen Angelegenheit bei der man sich mal wieder die Frage stellt, wieso man Stücke bringt, für die man weder inhaltlich noch szenisch Triftigkeit belegen kann.
Sonntag, 13. März 2016
Verdi - Macbeth, 12.03.2016
Zwei Gäste hatte man gestern in Macbeth, die einen sehr guten Eindruck in einer absolut hörenswerten Aufführung hinterließen. Die Inszenierung ist seit der Premiere (mehr hier) keinen Deut besser geworden, von Insidern hört man, daß sie als kritische Satire auf Gender-Theorien gedacht ist und Plausibilität nur aus dieser Sichtweise gewinnt.
Mittwoch, 2. März 2016
Bericht über den Pianisten Frank Dupree
Ich kann mich noch gut an den ersten Auftritt des 1991 in Rastatt geborenen Pianisten Frank Dupree am Badischen Staatstheater erinnern: der hochbegabte Junge mit dem absoluten Gehör spielte 2003 in einem Symphoniekonzert das Konzert-Rondo D-Dur KV 382 von Mozart, begleitet von der Badischen Staatskapelle unter Anthony Bramall. Inzwischen hat der 24jährige 60 Klavierwettbewerbe gewonnen und einen vollen Konzertkalender.
Für SWR2 hat Musikjournalist Georg Waßmuth einen Bericht über den sympathischen jungen Pianisten erstellt, den man hier anhören kann:
https://soundcloud.com/geowas/der-ausnahmepianist-frank-dupree-portrat-fur-swr2?utm_source=soundcloud&utm_campaign=share&utm_medium=email
Für SWR2 hat Musikjournalist Georg Waßmuth einen Bericht über den sympathischen jungen Pianisten erstellt, den man hier anhören kann:
https://soundcloud.com/geowas/der-ausnahmepianist-frank-dupree-portrat-fur-swr2?utm_source=soundcloud&utm_campaign=share&utm_medium=email
Dienstag, 1. März 2016
5. Symphoniekonzert, 29.02.2016
Trotz vieler Barockmusik während der Händel Festspiele traf man die Entscheidung, auch das reguläre 5. Symphoniekonzert ausschließlich mit Musik des 18. Jahrhunderts zu präsentieren: Händel - Vivaldi - Mozart, dirigiert von Stefano Montanari, der auch das Händel-Eröffnungskonzert leitete. Es wurde ein ausverkauftes Minikonzert mit einer reinen Spielzeit von knapp über einer Stunde: ca. 10 Minuten Händel, 20 Minuten Vivaldi, 30 Minuten Mozart - ein etwas zu dürr geratenes Erlebnis, sogar das "Programmheft" wirkte irgendwie zu schnell und knapp geschrieben. Musikalisch war der offizielle Abschluß der Händel Festspiele hingegen teilweise hochinteressant.
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