Dienstag, 26. September 2023

1. Symphoniekonzert, 25.09.2023

Die neue Saison der Symphoniekonzerte startet mit einer sinnvollen Neuerung: die Konzerte beginnen nun nicht mehr um 20 Uhr, sondern um 19.30. Zuletzt begann gegen 22 Uhr oft bereits mitten im Konzert eine geringe, aber merkliche Abwanderung, da manche, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Umland kommen, ansonsten aufgrund veränderter Fahrpläne bis zu einer Stunde länger warten müssen, wenn das Konzert kurz nach 22 Uhr endet. Auch sonst scheint es sinnvoll, die im Vergleich mit anderen Theatern späte Standard-Anfangszeit von 20 Uhr zukünftig einheitlich auf 19.30 oder sogar 19 Uhr zu verfrühen.
Reger, Schumann und Mozart und eine namhafte Solistin: GMD Georg Fritzsch eröffnete die Spielzeit mit einer klassischen, aber etwas drögen Programmauswahl mit Ouvertüre, Solistenkonzert und Symphonie

Dienstag, 12. September 2023

Vorschau auf die Spielzeit 2023/24 (2)

Franco Fagioli in PolifemoMichael Spyres als Lohengrin und Karine Deshayes als Norma! Spannend, was die Oper in Straßburg für die bevorstehende Saison ankündigt. Dem Badischen Staatstheater fehlt es dagegen weiterhin an Glanz und Charisma. Die Freude am Theaterbesuch ist nicht nur dem Verfasser dieser Zeilen über ein Jahrzehnt merklich ausgetrieben worden. Manch einer bleibt lieber weg und ob diese Wegbleibenden 2024 einfach wieder ins Theater zurückkommen, steht auf einem anderen Blatt. Doch einiges kann nun endlich in absehbarer Zeit zum Orkus hinab gespült und hoffentlich vergessen werden. Manche werden 2023/24 (mehr auch hier) lieber abwarten, was der kommende Intendant ab 2024/25 anbietet und den Eindruck haben, daß es sich nicht mehr lohnt, die Aporien von Schauspiel- und Operndirektorin zu ertragen. Über ein Jahrzehnt war es intendantengewollte Mode bei den Karlsruher Theaterverantwortlichen_innen, ein verklemmtes Verhältnis zur Erotik zu pflegen. Zu oft wurden Theater und Bühne zum Zwecke der Selbstbefriedigung instrumentalisiert, statt das Publikum zu beglücken. Eine unfreiwillige Komik liegt in Verhalten und Selbstdarstellung eines Theater mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung und einem onanistischen Sendungsbewußtseins, bei der man als Zuschauer nicht über Komödien auf der Bühne lachen durfte, sondern über das künstliche "Empowerment" des Führungspersonal, das sich ungewollt selber dekonstruierte. Als Höhepunkte in der langen Reihe unfreiwilliger Komik darf einerseits der Moment gelten, als der Intendant, der Die Würde des Menschen ist unantastbar kanzelhaft an die Brüstung pinseln ließ, wegen würdelosen Verhaltens gegenüber den Angestellten aus dem Theater geworfen wurde. Und daß die 100% Regie-Frauenquote im Schauspiel so in die Hose ging und lediglich zeigte, daß weibliche Regisseure genauso langweiliges ideologisches Theater machen können wie zuvor die ausgesuchten Männer, wird noch lange als Quelle von Komik dienen können. Doch abgesehen von den Konflikten und Ärgernissen, von Hybris und Heuchelei, wird 2011-2024 als eine Zeit in Erinnerung bleiben, die in Schauspiel und Oper nur sehr wenig erinnerungswürdige Produktionen und Publikumsdauerbrenner auf die Bühne und stattdessen Personen ins Amt brachte, denen es vorrangig darum zu gehen schien, sich selber und ihre Allüren in den Mittelpunkt ihres Klienteltheaters zu stellen, statt Theater für das Publikum zu machen.