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Freitag, 7. April 2017

Zeh/Trojanow - Angriff auf die Freiheit, 06.04.2017

Kaleidoskop der Überforderung
Tja, eigentlich wollte man am Badischen Staatstheater ein Sachbuch auf die Bühne bringen, doch der Regisseur konnte aus gutem Grund dem Text nichts abgewinnen, nach wenigen Minuten wird er inhaltlich abgehakt. Vielmehr interessierten ihn soziale Verhaltensmuster. Angriff auf die Freiheit ist ein Kaleidoskop menschlicher Überforderung angesichts komplexer Zusammenhänge in Form einer durchaus unterhaltsamen und amüsanten Revue geworden. Leider geschieht dies um den Preis der totalen Begriffsverwirrung - um was es hier überhaupt geht, ist kaum noch ersichtlich, ob Internetkonzerne oder Staatsüberwachung, Terror- oder Kriminalitätsbekämpfung (die wird komplett ignoriert und kommt nicht vor) - alles wird durcheinander geworfen, entstellt und verkürzt. Übertreibungen, Spekulationen und Klischees führen zur inhaltlichen Bedeutungslosigkeit, wer tatsächlich was und warum überwachen will, wird nicht differenziert. Es ist das Lebensgefühl des Preisgegebenseins und der Wehrlosigkeit gegenüber übermächtigen Gegnern, das der Regisseur stattdessen untersucht und bei dessen Darstellung  die Schauspieler glänzen und den inhaltlich wenig interessanten Abend aufwerten.