Montag, 28. Januar 2019

Opern-Vorschau

Seitdem man in Karlsruhe bei Inszenierungen verstärkt auf Kooperationen setzt, erfährt man frühzeitig die Programmpläne des Badischen Staatstheaters. Es kommt bspw. Puccinis Turandot (schon wieder, zuletzt 2006), die Inszenierung läuft bereits am Teatro Massimo in Palermo und wird neben Karlsruhe auch in Bologna gezeigt, mehr dazu hier: http://www.teatromassimo.it/eng/on-stage/opera/turandot.html. Auch sonst scheint Intendant Spuhler seinem Motto treu zu bleiben: keine Experimente! Wie man aus der Baumeisterstraße hört, soll der Intendant auch für die kommende Saison auf weitere Opern setzen, die bereits im letzten Jahrzehnt bzw. nach 2000 in Karlsruhe zu sehen waren.

Sonntag, 27. Januar 2019

Strauss - Elektra, 26.01.2019

Aus zweiter Hand 
Endlich mal wieder Richard Strauss! Doch es gibt viele Fragezeichen bei der neuen Elektra. Wieso bringt man eine Oper, obwohl man keine der drei weiblichen Hauptrollen aus dem eigenen Ensemble besetzen kann und deren letzte Karlsruher Inszenierung im letzten Jahrzehnt noch nicht so lange her ist? Und wieso gerade diese kaum bemerkenswerte Alibi-Inszenierung, die aus zweiter Hand kommt (eine Koproduktion, die bereits an zwei anderen Häusern gezeigt wurde) und die Geschichte aus zweiter Hand erzählt, nämlich als Phantasie einer überspannten Museumsbesucherin, die sich in die Handlung träumt? Elektra ist eine Oper unter Hochspannung, pausenlose 100 Minuten voller Aggression, Rachephantasien, Haß, Wut und Sühnemord - eine Geschichte, deren heißer archaischer Kern eine dunkle Glut ausstrahlen muß. Wieso sollte man hier eine weitere distanzierende Ebene einbauen? Tatsächlich verliert die Karlsruher Elektra an Wucht und Wirkung. Sängerisch gab es bei der gestrigen Premiere Licht und Schatten, nur Justin Brown und die Badische Staatskapelle verliehen Strauss' großartiger Oper die erforderliche orchestrale Stimmung.

Freitag, 18. Januar 2019

Vorschau (1): Händel Festspiele 2020

Laut gut informierter Freunde barocker Opern soll 2020 nun doch eine der wenigen Händel-Opern im Programm stehen, die bisher im Karlsruher Zyklus fehlen: Tolomeo. Für die Titelrolle scheint man den vielversprechendsten Jungstar der Countertenor-Szene engagiert zu haben: Jakub Józef Orliński.

@A: Большое спасибо за информацию

Montag, 14. Januar 2019

Festakt 300 Jahre Badisches Staatstheater

Das heruntergespuhlerte Jubiläum
Es kam, wie es kommen mußte. Keine Erwartung wurde positiv übertroffen, zwischen Kuchenbuffet, Kindergeburtstag und Sonntagsreden fand sich weder Inspiration noch Kreativität oder Ambition - es gibt Vereinsfeiern, die engagierter vorbereitet sind. Was sich hingegen gestern als "Festakt" ereignete, gelang nur dort, wo das gutmütige und geduldige Karlsruher Publikum dem Jubiläum Wärme verlieh und auf der Bühne, wo Musiker und Sänger retteten, was zu retten war.

Sonntag, 13. Januar 2019

Donizetti - Anna Bolena, 12.01.2019

Glanzvolles Gala-Glück
Am Vorabend des jubellosen Jubiläums zum 300. Geburtstag des Karlsruher Theaters durfte doch gejubelt werden: Anna Bolena war erneut berückend schön gesungen und musiziert.

Dienstag, 1. Januar 2019

Mumpitztheater (9): Desinteresse statt Jubiläum

Die überforderte Intendanz
Am Sonntag, den 13. Januar 2019 feiert das Badische Staatstheater seinen 300. Geburtstag. Was hätte wohl eine andere Theaterleitung aus diesem Anlaß gemacht!?! Eine andere Intendanz hätte gezeigt, wie kreativ, einfallsreich und wertvoll das Theater ist, man hätte ein entsprechendes Programm auf die Beine gestellt, eine besondere Spielzeit, ein Festival oder ein Festmonat mit besonderen Aufführungen, früheren Ensemblemitgliedern, Gästen, Gastspielen und aktuellen Stars, ein Anlaß zum Feiern mit klarem künstlerischen Mittelpunkt - Bühne und Aufführungen und die geballte Kreativkraft des Badischen Staatstheaters. Doch die aufmerksamen Besucher des Badischen Staatstheaters wissen, daß genau hier die (Kreativ-)Schwäche der Karlsruher Theaterleitung liegt und es kaum überraschend ist, wie uninspiriert, spießig, freudlos, desinteressiert bzw. überfordert es wirkt, was Intendant Peter Spuhler zum Jubiläum zu bieten hat. Und auch zur weiteren Herabwirtschaftung der Oper gibt es gleich zu Jahresbeginn unschöne Gerüchte.