Samstag, 18. Juli 2020

Patriarchendämmerung (12)

"Das Problem wurde vom Verwaltungsrat nicht gelöst, sondern einfach weggewischt. Das wird sich in den kommenden Jahren rächen. Und jetzt ist nicht nur der Karlsruher Generalintendant angezählt, sondern auch der amtierende Oberbürgermeister, der gerne wiedergewählt werden möchte.", so kommentiert der SWR (und zwar hier) das gestrige Geschehen. Und auch Anna Bergmann hat sich nun offiziell zu Wort gemeldet.

Der Schaden, den der Intendant ausgelöst hat, ist groß, wie wiederum beim SWR (hier) zu lesen ist. "Kein Wort der Entschuldigung, kein Wort der Eingeständnisse von Verfehlungen. Hier muß man wirklich sagen: Vertrauen verspielt!", so zitiert der SWR den Personalrat des Badisches Staatstheater zum Vorgehen von Kunstministerin Bauer und Oberbürgermeister Mentrup.

Schauspieldirektorin Anna Bergmann verurteilt den Intendanten, verteidigt aber die Person und will Peter Spuhler als Intendanten eine zweite Chance geben. Diese Unterstützung hat sie sich teuer abkaufen lassen, wie sie anscheinend gestern in der Diskussion (mehr hier) mit der Verwaltungsratsspitze berichtete. Angeblich hat sie Peter Spuhler einen mehrseitigen Forderungskatalog für ihre Sparte vorgelegt, den der Intendant absegnete, im Gegenzug toleriert sie anscheinend Spuhler als stark geschwächten Intendanten. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung findet man ein Interview mit ihr (und zwar hier), darin sagt Bergmann u.a.:

"Peter Spuhler, unser Generalintendant, ist von verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Machtmißbrauchs beschuldigt worden. Der Personalrat und andere Ensemblegruppen haben seinen kontrollierenden Führungsstil kritisiert. Zu Recht, wie ich finde, denn er hat viele Menschen mit seinem Kontrollzwang und cholerischen Verhalten sehr verletzt.
...
Am Anfang hatten wir viele Freiheiten, aber das hat sich sukzessive verändert, weil nicht jede Produktion ein Publikumserfolg wurde. In den vergangenen anderthalb Jahren gab es immer größeren Druck auf unsere Sparte und auf uns als Leitungsteam. Die Freiheit und die Freude gingen verloren.
...
Das Modell Generalintendanz halte ich für überholt, weil die Vorstellung, dass jemand in den verschiedenen Sparten Tanz, Oper und Schauspiel absolute Kompetenz hat, nichts ist als der Ausdruck einer patriarchalen Hybris.
...
Hier in Karlsruhe geht es erst einmal darum, dass die Spartenleiterinnen mehr Verantwortung übernehmen. Bisher mussten wir jede Entscheidung mit Peter Spuhler absprechen, von künstlerischer Freiheit konnte da oft keine Rede sein."

57 Kommentare:

  1. Sehr lahm und verräterisch. Warum hat sie sich nicht vorher zu Wort gemeldet, für ihre Schauspieler*innen? Mein Eindruck ist schon seit langem, dass Frau Bergmann vor allem eine machtgeile Person ist, die gut für sich sorgt, aber nicht so sehr für andere.

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    1. Falls Sie Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters sind, dann kann ich diese Einschätzung stehen lassen. Ich kenne Frau Bergmann nicht, "machtgeil" ist für mich der falsche Ausdruck, karriereorientiert paßt besser, und das würde ich nicht negativ unterlegen. Sie nutzt die Chance, um sich und ihr Team vom Intendanten zu emanzipieren. In einem Interview hat Frau Bergmann -so glaube ich mich zu erinnern- gesagt, daß sie gut vorstellen kann, selber Intendantin zu sein und sie das anstrebt. Dieser Beruf ist Berufung und ich denke, sie folgt dieser Berufung und sie entspricht ihrer Bestimmung. Bergmann will die Schwäche des Intendanten zu ihrem Vorteil nutzen und ihn deshalb als lahme Ente dulden, obwohl er untragbar ist. Wenn ich die Berichte richtig deute, soll Bergmann beim Gespräch mit dem Verwaltungsrat gesagt haben, daß man Spuhler "bei den Eiern habe und nicht loslassen darf". Sie hat anscheinend ihren eigenen Plan zur Vergeltung.

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    2. Schauspielerin19 Juli, 2020 07:37

      ehemalige Mitarbeiterin von Anna Bergmann an einem anderen Theater, zum Glück ... karriereorientiert ist nett ausgedrückt, für mich ist ihr Verhalten aber negativ, was sich für mich jetzt auch wieder daran zeigt, dass sie ihren eigenen Weg geht statt sich zu solidarisieren - kein Wunder, dass sie sich nicht früher geäußert hat, sie hat auf ihre Chance gewartet, ihre eigene, nur für sich - ich bedaure schon jetzt die, die unter ihre Intendanz arbeiten müssen werden. Ja, sie hat ihren eigenen Plan, da haben Sie Recht.

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    3. Der weibliche narzissmus ist sehr viel geschickter...
      Vorsicht....
      Verhältnis Spuhler / Bergmann ist sehr prekär.

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    4. Schauspielerin19 Juli, 2020 13:13

      auf nachtkritik.de ist jetzt ein Interview mit ihr: https://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=18427:fuehrungskrise-am-staatstheater-karlsruhe-schauspieldirektorin-anna-bergmann-im-interview&catid=101&Itemid=84 - mit ein paar guten Gedanken, aber ich trau ihr immer noch nicht

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    5. Schauspielerin19 Juli, 2020 13:17

      Inwieweit ist das Verhältnis sehr prekär?

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  2. Die Überschrift eines Leserbriefes in der BNN (SA 11.07.20) war geradezu hellseherisch: „Die Spuhler-Krise wird wegverwaltet.“
    Die nach all dem Vorgefallenen geradezu unglaubliche Chuzpe von Bauer, Mentrup und Spuhler macht fassungslos. Die von Grün versprochene „Kultur des Gehörtwerdens“, die bloß behauptete „Bürgernähe“ des OB, das angeblich "Visionäre" selbstentworfener Theatermaßstäbe des GI - alles nur noch Müll.
    Für mich sind diese Vorgänge ein Beleg für den Niedergang demokratischer Verhaltensweisen. Mit diesem politischen Personal, das nicht einmal in der durchaus noch beherrschbaren Spuhler-Krise angemessen reagieren kann, wird es nie möglich sein, gesellschaftliche Missstände zum Besseren zu wenden.

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    1. Vielen Dank und ich stimme Ihnen zu, das ist eine erschreckende politische Verwahrlosung, die wahrscheinlich nicht nur mich anwidert. Ich entdecke gerade erneut und begeistert die Bücher von Hannah Arendt. Den Politikern des Verwaltungsrats empfehle ich den Essay "Wahrheit und Lüge in der Politik"

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  3. Aha, jetzt macht auch Frau Bergmann Politik. Einen Forderungskatalog jemandem vorzulegen, der diesen abzeichnen muss weil er angezählt ist, ist genau so unlauter wie ein toxisches Arbeitsklima zu erzeugen.
    Wenn noch weitere Spartenleiter auf diese Idee kommen, kommt es unweigerlich zu Auswüchsen. Das wiederum spielt Frau Bauer und Herrn Mentrup in die Finger (wir haben es euch ja gleich gesagt, ihr müsst streng geführt werden).
    Entweder man möchte einen Neuanfang ohne Herrn Spuhler oder man steht hinter ihm. Von Menschenjagd zu reden und gleichzeitig seine Vorteile daraus zu ziehen, hat ein deutliches "Gschmäckle"

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    1. Bergmann ist clever, Spuhler ist so geschwächt, daß er für jede Unterstützung dankbar ist und dafür im Gegenzug einen Brest-Litowsk Frieden unterzeichnet. Hauptsache Ruhe an dieser Front. Ich kann Bergmann nicht übel nehmen, daß sie das Ruder fürs Schauspiel selber haben will.
      Sie kennen ja wahrscheinlich das widerliche Verhalten im Fall der unglücklichen Laura Åkerlund. Was Åkerlund erlebt hat, war eine Jagd auf sie. Der Intendant hat es allein dafür verdient, ins Kreuzfeuer genommen zu werden.

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    2. Die Sache Akerlund ist mir leider nicht präsent. Wo kann ich mich informieren?
      Jeder Intendant der vergangenen Jahrhunderte hat selbst inszeniert und ist zumindest als Schauspieler selbst auf der Bühne gestanden, auch um seine künstlerische Kompetenz zu belegen. Habe ich da was versäumt, ich kann mich nicht erinnern, Herrn Spuhler in solch einer Funktion je erlebt zu haben. Wenn er jetzt uns erhalten bleiben sollte und bis 2026 ca. 1,2 Mio. Gehalt abschöpfen darf, könnte er sich ja jetzt mal künstlerisch betätigen. Falls er das nicht kann, würde tatsächlich ein Verwaltungsfachmann an der Spitze des Theaters genügen.

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    3. Wie alle Schikane- und Drangsalierungsfälle, die der Intendant verantwortet, ist auch dieser erst mal persönlich und privat. Frau Akerlund wurde gegangen, die Umstände sind sehr unschön. Eigentlich sollte man ein Fernseh-Team ansetzen, um Zeugenaussagen zu sammeln und eine Dokumentation über die Jahre des Grauens am Badischen Staatstheater zu drehen. Vielleicht würde dann manchen verharmlosenden und herunterspielenden Politikern ein Licht aufgehen. Das wäre übrigens auch eine Inszenierungsidee für Doku-Theater, wenn Spuhler dann doch mal nicht mehr Intendant ist: alles sammeln, dokumentieren und all die Widerlichkeiten und Lächerlichkeiten aufarbeiten, die die Mitarbeiter erlebt haben. Schostakowitsch komponierte nach Stalins Tod seine großartige 10. Symphonie. Auch die Intendanz von Peter Spuhler sollte man künstlerisch aufarbeiten, um den Dämon zu bannen. In diesem Blog wird schon seit einigen Jahren darauf aufmerksam gemacht, daß man eine Sittenkomödie erlebt.

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  4. Woanders wird noch darauf hingewiesen, dass es auch durchaus ein "Gschmäckle" hat, wenn der Verwaltungsrat erst berät, dann eine Pressekonferenz abhält und dann danach, ganz zum Schluss mit den Mitarbeitern spricht. Statt mit ihnen zuerst zu sprechen und sich anzuhören, worum es geht und was sie wollen.

    Bei der Pressekonferenz hat der immer aggressiver werdende OB Mentrup behauptet, er habe Mühe gehabt, jemanden zu finden, der schlecht über Spuhler spricht. Er hätte die 350 Mitarbeiter fragen können, die vor der Nancy-Halle standen.

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    1. Bei der Personalversammlung war er nicht weniger aggressiv.
      Das Verhalten von Bauer und Mentrup auf der Personalversammlung war eine absolute Frechheit.
      Mentrup kommt zu spät, weiß nicht worum es geht und schreit erst ein mal ins Mikrofon und wird aggressiv. Später wird den Mitarbeitern vorgeworfen aggressiv und nicht kooperativ zu sein. Die aus meiner Sicht für die Situation in der sie sich befinden sehr ruhig und sachlich geblieben sind.
      Den Mitarbeitern die vollkommene Verantwortung zuschieben zu wollen und dabei keinerlei eigene Fehler einzugestehen ist die Krönung der ganzen Veranstaltung. Aber eigentlich war es ja klar bei diesen Politikern....

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    2. Dem kann ich zustimmen, mir gegenüber wurde Mentrup als sehr unsympathisch und arrogant beschrieben. Mit seinem Auftritt vor den Mitarbeitern scheint er sich keine Freunde gemacht zu. haben

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  5. Dieses ganze Geschehen lässt mich an der Demokratie verzweifeln! Ich habe den Glauben an jedwede (Wahl-)Aussage verloren, an der Politik besonders der Grünen und der SPD- Ich hoffe inständig, dass doch noch eine Partei, außer der AfD natürlich, einen wählbaren OB-Kandidat findet. Er muss schließlich nicht aus Karlsruhe sein, Mentrup wurde uns von Mannheim beschert.
    Es ist eine solche Frechheit, wie er und Frau Bauer lügen, abstreiten und mit den Mitarbeitern des Theaters, dem Personalrat, dem Orchestervorstand und auch, so Mentrup, den "sogenannten Freunden des Badischen Staatstheaters" umgehen. Sie alle verstehen von der Materie weit mehr als ein Kunstbanause wie Mentrup - man denke nur an den Abriss der Künstlerateliers hinterm Hauptbahnhof!
    Nun erhoffe ich von Ihnen, Herr "Honigsammler", dass Sie auf jede Aktion gegen diese Herrschaften, von Bauer bis Spuhler, wie Demo, Flashmob etc. rechtzeitig hinweisen, damit ich und meine Freunde daran teilnehmen können.Schliesslich lese ich Sie schon lange! regelmässig, als Bestätigung meiner Eindrücke bei Theaterbesuchen und immer auch mit großem intellektuellen Gewinn! Jetzt erwarte ich geradezu von Ihnen, dass Sie auch weiterhin "am Ball bleiben" - bei Herrn Jüttner (BNN) kann ich das kaum glauben, obwohl er jetzt sehr gut recherchiert und kritisch berichtet: Vom Saulus zum Paulus oder ist etwa sein Chef, M. Hübl, inzwischen in Rente gegangen und er kann jetzt, wie er will?
    Nicht aufgeben - heißt die Parole!

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    1. Vielen lieben Dank! Mir ist als treuer Zuschauer "mein" Theater viel zu wichtig, als daß ich aufgebe. Jetzt sind allerdings auch die Kreativkräfte am Badischen Staatstheater gefordert, um ein wenig subversiv den Intendanten klein zu halten. Neben den schnellen Eskalationswegen, die für den Fall neuer Übergriffe geschaffen werden müssen, ist auch der mediale Auftritt vorzubereiten. Aktuell ist für den Intendanten jeder Auftritt ein potentielles Spießrutenlaufen. Diese unangenehme Gefühl muß ihm bewahrt bleiben, denn sobald er sich wieder sicher fühlt, wird er sich wieder einmischen. Personalrat und Spartendirektoren müssen den Intendanten also klein halten und schnell Zuständigkeiten und Kompetenzen neu verteilen. Nur als lahme Ente kann Spuhler im Amt bleiben. Doch wer braucht ihn dann noch? Wer braucht ihn jetzt noch? Niemand!

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    2. Nein, niemand braucht ihn und Mitleid mit ihm ist auch fehl am Platz: Er ist jetzt nur auf Druck hin zerknirscht, wenn es nicht nur "Theatertränen" sind? So vielen Leuten hat er zugesetzt, sie in den Burnout und aus ihren Stellen vertrieben. Wäre eine Unterschriftenliste eine Idee?
      Ich grüsse Sie als ehemals treue Zuschauerin (Oper, Schauspiel Ballett, gut 30 Jahre lang) - vielleicht werde ich es wieder?

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    3. Herr Hübl und weitere Mitarbeiter der BNN waren immer für die Inhalte am Theater zuständig, also Premierenbesprechungen, div. Sonder-Aufführungen etc. Er hat sich oft genug aus dem Fenster gelehnt und wurde vom Chefredakteur zurück gepfiffen. Hoffen wir, dass Herr Jüttner weiterhin recherchieren kann und darf.

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    4. @Beate
      Unterschriftenliste, online-Petition ... das ist alles im Rahmen des Möglichen.
      Eigentlich - und das schreibe ich nicht gerne - muß nun dreckige Wäsche gewaschen werden. Intendant Spuhler hätte mit Anstand seinen Posten zur Verfügung stelllen können. MAn hätte ihn schnell vergessen, einen Neustart eingeleitet und nach vorne geblickt.
      Das Schmierentheater, das die Politik nun spielt, hat er verursacht. Meines ERachtens muß man auf ihn keine Rücksicht mehr nehmen. Ich würde jede Schikane, jede Unverschämtheit, jede Drangsalierung anonym gegen ihn wenden, alles aufzählen und ihn der breiten Öffentlichkeit so darstellen, wie er sich gegenüber seinen Kollegen verhielt. Ich weigere mich, Psychoterror als Kavaliersdelikt zu sehen

      @anonym: Mit Presse ist diese Aufgabe leichter zu bewältigen.

      @Beate: ich befürchte, die kommende Saison fällt virusbedingt lange flach. Ballett lohnt sich immer, beim Schauspiel muß man abwarten, ob Anna Bergmann künstlerisch die Kurve bekommt. Und in der Oper? Dort kann es nur gelingen, wenn ein Neustart gelingt und der Generalintendant zwar den Titel behält, aber so kastriert wird, daß er nichts mehr zu melden hat

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    5. Ich denke auch, dass jetzt jede Verfehlung Spuhlers mit Namen, Daten und Zeugen aufgeschrieben und gesammelt werden muss.

      Und Spuhler ist in keiner guten Position: Er ist jetzt von jedem erpressbar, so wie es Anna Bergmann grade gemacht hat. Ein Leben in Würde ist so ja auch nicht mehr möglich. Er kann immer noch von sich aus abtreten. Ich rate es ihm.

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    6. Teil 1 von 3:
      Mit Verlaub möchte ich hier um etwas mehr Verlaub bitten und darauf hinweisen, welche spekulativen Energien sich sparen lassen, auch wenn darunter Thrill und katastrophentouristische Hotspots leiden werden .
      Ich verfolge das journalistische Verhalten von Andreas Jüttner und Michael Hübl seit Jahren. Als Theaterschaffende selber Objekt dieses Verhaltens habe ich mit Andreas Jüttner schon gestritten. Er hatte in einer Kritik über eine mißlungene meiner Inszenierungen das gute Haar genau an der Stelle gelassen, wo der Kopf am kahlsten war. Seine Suche nach dem guten Haar bewies aber tatsächlich eher seine Integrität (darum wird es noch gehen) und die eigentliche Sachlage war aus der Außensicht auch nicht erkennbar.
      Michael Hübl wiederum habe ich einmal per Handschlag dafür gedankt, dass er eine Inszenierung, an der mein Mann als Schauspieler beteiligt war, fundiert mißbilligt hat, während sich andere Rezensionen in des Kaisers geflickschustertem Kleidersaum verheddert haben. Michael Hübl war verblüfft, mein Mann kam dazu und bedankte sich auch. Über jede Kritik der beiden, die mich (be)traf, habe ich mich gefreut: weil beide sich nötigenfalls um Verstehen bemühen. Ich kann natürlich jede Inszenierung nur beglückwünschen, die hier kein Bemühen erfordert. Sogar meine eigenen.

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    7. Teil 2 von 3:
      Man muss keine redaktionellen Interna kennen oder suchen, um aus ihren Kritiken, erst recht bei Kenntnis der beschriebenen Aufführung, ersehen zu können, dass beide mit journalistischer Demut und analytischem Selbsbewusstsein und mit Neugierde statt Voreingenommenheit auf das Gezeigte sehen und fundiert statt blasiert darüber schreiben. Ob mit Verve negativ, merklich redlich bemüht um Respekt vor (wenigstens) der Arbeitsleitung der Beteiligten oder enthusiastisch: Jede Kritik der beiden enthielt ausreichend ungefärbte Beschreibungen, dass ich mich als Leserin mündig genug gelassen fühlte, mir durch Vorstellungsbesuch selber eine Meinung zu bilden. Aus den Kritiken der beiden lässt sich aber ausreichend geschmackliche Autarkie erkennen, um zu wissen, dass es keine Partei- oder Redaktionslinie gibt, auf der sie beide wandeln müssen.
      Auch über Fensterlehnen und Rückpfiffe müssen keine Spekulationen angestellt werden: aus der Veröffentlichungshistorie über die hausinternen Vorgänge am Badischen Staatstheater ist mühelos erkennbar, wann sich die Berichterstattungen „emanzipiert“ haben: wenn sie nicht mehr in dem Sinne hausintern waren; wenn sich jemand mit Namen vor die verschlossenen Türen gestellt hat.

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    8. Teil 3 von 3:
      Das ist mindestens nicht allzu folgerichtig, einem Presseorgan als Forderung der Seriosität vorzuwerfen, nicht schärfer, früher, spekulativer und unbelegter auf Misstände hingewiesen zu haben. Es fällt mir schwer, das nicht als spiegelverkehrten Vorgang des Vorwurfes der „Lügenpresse“ zu sehen. Aber jetzt begebe ich mich in Gefahr, Kirchen aus dem Dorf zu schmeissen, und sehe darin, wie auch bei dem von mir Kritisierten, eine emotionale Ansteckungsgefahr durch die Empörungsmöglichkeiten der Vorgänge. Für Michelle Obamas „If they go low, we go high“ sind wir auch auf Kenntnis und Recherche angewiesen, wer „they“ (alles) ist und auf welchen Ebenen „low“ liegt. Ich bin mir sicher, die Recherche ist bei Andreas Jüttner gut aufgehoben, und die Kenntnis öffentlicher Aussagen man kann nicht jemanden vom Saulus-Sein zum Paulus-Sein schicken, wenn man vorhergehende Taten-Losigkeit unterstellt.
      HIER kann man spekulieren und die Grenze zum Geifern streifen (wahrscheinlich tue auch ich das gerade, während ich vermeintlich versuche, die Freude daran einzutrüben)

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  6. Herr Oberbürgermeister Mentrup und Frau Kunstministerin Bauer wünschen sich Transparenz. Als ich den Grund meines Weggangs transparent machte, dass nämlich am Staatstheater nicht künstlerisch gearbeitet werden kann, war das Resultat, dass ich wahrscheinlich nie wieder am Theater werde arbeiten können. Diese Einschätzung teilte Herr Mentrup, als er mir zum Schluss der Personalversammlung vom 17.7.2020 ironisch zurief: "Herr Kehrmann, viel Erfolg an ihrem nächsten Arbeitsplatz." 300 Menschen schlossen sich meiner Diagnose an, dass am Staatstheater nicht gearbeitet werden könne (jene Hunderte nicht mitgezählt, die es seit 2011 verlassen, zum Teil die Lust am Theater für immer verloren haben). Schuld an dem Missstand sind patriarchalische Herrschaftsstrukturen. Zu diesen Strukturen gehört auch - nun eine Ebene höher: auf Regierungsebene -, dass Herr Mentrup und Frau Bauer dekretieren, was dem Personal des Staatstheaters gut tut. Statt die "Landeskinder" zu fragen, wussten die "Landesväter", was gut für die Kinder ist. Die Kinder haben 9 Jahre praktische Erfahrung, die Väter eigener Aussage nach aber erst "10 Tage" (vom Hörensagen). Warum wissen die Landesväter es dann besser? Weil sie nach demselben System "regieren", nach dem auch der Generalintendant das Staatstheater nicht sehr glücklich, wie jetzt alle finden, regiert hat. Indem sie den Generalintendanten verteidigen, verteidigen sie das Prinzip ihres eigenen Handelns. In dem sie Experten sind. Die Regierenden wollen die Macht des Generalintendanten vertraglich beschneiden, am Titel des Generalintendanten aber festhalten. Die Sprache soll die Sache also Lügen strafen. Erklären sie den Kindern. Warum darf die Sprache nicht mehr die Wahrheit sagen, fragen die Kinder? Sie schlagen stattdessen eine Praxis vor, die den wirklichen Lebens- und Arbeitszielen, dem in Reden oft formulierten Zweck eines Theaters entspricht, nicht den Privilegien der herrschenden Klasse. Am Ende kann ich mir eine Ironie nicht verkneifen: Fünf Jahre lang war ich der Ghostwriter der Mentrupschen und Bauerschen Vorworte in den Händel-Festspielprogrammheften und lieh den Regierenden jene Sachkenntnis, die sie nicht hatten und jetzt auf einmal nicht mehr annehmen wollen.

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    1. Lieber Herr Kehrmann,

      Ich finde es zu tiefst erschütternd Wie mit ihnen umgegangen wird. Mein Büro im Theater steht ihnen immer offen. Leider kann ich hier nicht meinen Namen und mein Büro nennen. Ich kann ihnen aber versichern, das Ich Herrn Mentrup im Dezember diesen Jahres nicht wählen werde. Ich kann dies auch jedem empfehlen, ein solches Verhalten gehört bestraft. Genauso kann ich es nicht befürworten Frau Bergmann mehr Macht zu geben. Wenn das passiert kommen wir vom Regen in die Traufe. Ich werde auch weiterhin Bau jeden Kundgebung gehen. Es muss sich was ändern. Lasst uns gemeinsam aufstehen und Flagge zeigen. Solch ein Ignorantes Verhalten ist inakzeptabel und ein schlag ins Gesicht für jeden Mitarbeiter des badischen Staatstheaters.
      LG

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    2. So langsam glaube ich, Frau Bergmann hat das ganze inszeniert...

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    3. Lieber Herr Kehrmann,
      Es bleibt alles beim Alten wie vor zig hundert Jahren... Die Mittelschicht muss sich an neuen Führungsstilen, an Instrumenten der Personalführung und Mitarbeitergesprächen halten, die Oberen wissen ja wie das geht und haben es deshalb nicht nötig.

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  7. Allein das Herr Kehrmann nun keine Arbeit mehr im Theaterbereich bekommen soll, zeigt wie es um den Kulturbereich steht. Nestbeschmutzer.
    Das Theater verurteilt die grossen, die mächtigen, mafiöse Strukturen, dabei sollte es erstmal in den eigenen Reihen kehren.
    Es ist Kehrwoche.

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  8. Vorschlag:
    Wir schließen das Theater bis Ende Amtszeit Spuhler. Dadurch kann der Bau schneller fertig sein.
    Mit Geld was einerseits beim Bau, anderseits bei der Mediationen etc. eingespart wird, kann die Belegschaft in dieser Zeit bezahlt werden.
    Zu kurz kommen nur die Zuschauer. Aber die interessieren, außer in Zahlen, sowieso keinen mehr.

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    1. Lieber Anonym, mein Vorschlag wäre noch gewagter: die von vielen geliebte und geschätzte Operndirektorin Nicole Braunger einzusetzen, mit Dramaturgen ihrer Wahl.....

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    2. Frau Braunger hat im Haus meines Wissens einen guten Ruf. Sie sollte sich von Frau Bergmann darüber informieren lassen, was sie für ihre Sparte vereinbart hat und genau dasselbe für Oper und Ballett festschreiben lassen

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    3. Guten Abend Herr Honigsammler, sie wissen doch nicht alles...

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    4. Da treffen Sie ins Schwarze. Ich weiß, daß ich nichts weiß, deshalb setzte ich gerne auf Schwarmintelligenz und informative Kommentare, die Perspektiven aufzeigen.

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  9. Die Mitglieder des Verwaltungsrats haben der Idee "Mehrheitsmeinung" eine schallende Ohrfeige gegeben, indem sie erst unter sich diskutierten und als letztes mit den Theatermitarbeitern sprachen ( hätten sie es andersherum versucht, hätten sie nicht mehr behaupten können, sie hätten nichts gewusst),und dann aggressiv auf alle Fakten, die von mutigen Mitarbeitern genannt wurden, reagierten und dann versuchte Herr Mentrup auch noch Boris Kehrmann das Wort zu verbieten, indem er darauf hinwies, dass er nicht mehr dazu gehört. Boris Kehrmann gehört mehr zur Belegschaft als Frau Bergmann und mehr als Herr Spuhler.

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  10. Wenn ich noch einen Nachtrag zu den beiden Personalversammlungen am 17.7.2020 mit Dr. Mentrup und Frau Ministerin Bauer zu Protokoll geben darf (2, weil coronabedingt nicht die ganze Belegschaft in eine Versammlung ins Große Haus passte):

    Herr Dr. Mentrup beklagte sich in der 1. Sitzung, dass ihm niemand von den Missständen berichtet habe, obwohl er doch bereits 2015 gesagt habe, man möge im Falle eines Missvergnügens direkt zum Oberbürgermeister kommen.

    Man stelle sich vor: Ein Operndramaturg geht zum Oberbürgermeister der Stadt, um sich über seinen Intendanten zu beschweren, weil der Dramaturg seine Arbeit nicht in den vorgesehenen täglich 8 Stunden erledigen könne, weil er zum Beispiel jeden Text 10 mal schreiben muss, weil die alten Texte immer mit unverständlichen Änderungswünschen versehen zurückkommen oder der Intendant sich nicht klar ausdrücken kann, was er denn nun will.

    Oder: Der Dramaturg beschwert sich, weil der Intendant einen nach Meinungs des Dramaturgen genialen 1. Akt einer Oper 10 Tage vor der Premiere durch Änderungsbefehle kaputt gemacht hat. Hieran würde sich dann eine trauliche Kaminplauderei zwischen OB und Dramaturg anschließen, ob der 1. Akt vor der Destruktion wirklich genial war oder nicht.

    Oder weil der Intendant einen Regisseur 10 Tage vor der Premiere in die Panik treibt, weil ein wegen technischer Fehlplanung inszenierungsentscheidender Finaleffekt scheitert, statt den Regisseur zu beruhigen und den Dramaturgen zusammen mit dem Regisseur diesen 3. Akt in Ruhe zu Ende inszenieren zu lassen. Dazu ist ein Dramaturg nämlich da: In der Krise klaren Kopf zu bewahren und zu fragen: Was steht im Stück?

    Ich könnte hunderte von weiteren Fällen dieser Art erzählen.

    Man stelle sich also lauter solche familiären Plaudereien zwischen Dr. Mentrup und Dr. Kehrmann vor, zwischen dem viel gefragten Karlsruher Oberbürgermeister und dem Operndramaturgen, der nichts anderes zu tun hat, um sich die Vernünftigkeit der Mentrupschen Vorstellungen von seiner Rolle im Theateralltag zu vergegenwärtigen.

    Aber geschenkt: nehmen wir also an, Herrn Dr. Mentrups Utopie, alle 740 MitarbeiterInnen fänden bei ihm jederzeit und für alle ihre Probleme offene Türen, sei vernünftig und realistisch.

    Bleibt der andere Punkt: Herrn Dr. Mentrups ad infinitum wiederholte Klage, niemand habe ihm etwas gesagt.

    In jener 1. Personalversammlung befand sich passenderweise auch Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche im Raum. Das gab mir Gelegenheit, sie im Beisein ihres Vorgesetzten zu fragen, warum sie denn nicht ihrem nach solchen Informationen lechzenden Vorgesetzten von dem Gespräch mit unserer Ex-Chefdramaturgin Laura Akerlund Anfang dieses Jahres über die schlimmen Missstände am Hause Mitteilung gemacht habe? Warum sie stattdessen handkehrum den Generalintendanten informiert habe, der die Ex-Chefdramaturgin dann auf der Spartenleitersitzung so behandelt habe, dass sie heulend in die Operndramaturgie kam und wir sie 3 Stunden lang beruhigen mussten? (Die Ex-Chefdramaturgin wurde daraufhin - wenige Monate nach ihrem Arbeitsbeginn - beurlaubt und hält sich heute arbeitsunfähig in Finnland auf. Sie kann sich nicht zu den Vorfällen äußern, weil ihr Auflösungsvertrag eine justiziable Schweigeklausel enthält. Etwas, was routinemäßig zu den Verträgen unseres Hauses gehört. Vielleicht könnte die Rechtsabteilung des Oberbürgermeisteramts den Dienstherren darüber aufklären, ob seine Utopie unter diesen Umständen realistisch ist.)

    Die verblüffende Antwort von Frau Dr. Asche vor allen Leuten lautete: Sie hätte mit Frau Akerlund Vertraulichkeit des Gesprächs vereinbart und, dass sie, Frau Dr. Asche, über das Gespräch mit dem Generalintendanten sprechen würde.

    Statt solche Verabredungen in Frage zu stellen und mit seiner Kulturamstsleiterin darüber zu beraten, wie er die Kommunikation in seinem Hause verbessern könnte, setzte Herr Dr. Mentrup seine Frage gebetsmühlenartig fort: Warum habt ihr euch denn nicht an mich gewendet?

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  11. In diesem Moment lief in meinem Kopf ein Film ab: Ich musste ständig an jenen Mitschnitt aus dem DDR-Volkskammer-Plenum vom 13. November 1989 denken, den ich nie vergessen habe, weil er damals von früh bis spät im Fernsehen lief und wo Stasi-Chef Erich Mielke immer wieder ungläubig stammelte: "Ich liebe euch doch alle. Ich liebe euch doch alle." Klar. Das ist ein mieser, ehrenrühriger Vergleich von mir. Auch ich halte Herrn Dr. Mentrup für keinen Stasi-Chef. Aber so etwas wie: "ich liebe euch doch alle" hat er in diesen beiden Personalvollversammlungen vom 17.7.2020 im Großen Haus des Staatstheaters Karlsruhe auch immer wieder wiederholt.

    Aus Angst vor juristischen Weiterungen gebe ich hier ausdrücklich zu Akten: Ich vergleiche Herrn Dr. Mentrup nicht mit Erich Mielke.

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    1. Lieber Herr Dr. Kehrmann,
      lassen Sie mich zu später Stunde die Gelegenheit ergreifen, Ihnen dreifach herzlichen Dank auszusprechen:
      1) für Ihre heutigen Kommentare und Klarstellungen
      2) für Ihre Arbeit am Badischen Staatstheater. Seit dem Propheten 2015 war ich ein Fan Ihrer Arbeit und ich bedaure zutiefst sowohl Ihren Abschied als auch die Tatsache, daß ich aus Termingründen jeden Termin von Oper am Klavier verpassen mußte und nur immer mitbekam, wie geschwärmt wurde über dieses neue Format
      3) für Ihren Mut und Anstand, die Vorkommnisse nicht stillschweigend auf sich beruhen zu lassen, sondern Stellung zu beziehen und Konsequenzen für sich zu ziehen.

      Sie sollten das, was am Badischen Staatstheater geschieht, weiter beobachten und kommentieren. Schreiben Sie doch einen Blog und geben Sie mir Bescheid. Ich verlinke dann stetig auf ihre Texte, damit all jene Zuschauer, die sie vermissen, ab und zu etwas von Ihnen lesen können. Sie können auch gerne eine Kolumne bei mir erhalten ;-)

      Ich glaube, alle am Theater werden dafür sorgen, daß Herr Mentrups Verhalten bekannt wird. Ich weiß, daß ich bei der OB-Wahl im Winter einige Stimmen für ihn unterbinden kann. Verhindern kann man ihn m.E. leider nicht.

      Intendant Spuhler ist untragbar, anderswo wäre er sofort beurlaubt worden, wie nun der Kollege aus dem Jungen Staatstheater, um zu entscheiden, wie man schnell wieder die Reputation des Theaters herstellt. Die Karlsruher Politik macht die Vorfälle zum Kavaliersdelikt, alles nicht so schlimm, kurzsichtig werden die Folgeschäden übersehen, Hauptsache von oben nach unten durchregieren, man kommt ja damit durch. Wie sogenannte „Wutbürger“ und „Populismus“ entsteht, ist mir nun klarer: es ist ein Symptom, dessen Ursache ignorante oder arrogante Politiker sind.

      Die Schweigeklauseln in den Verträgen sollen also das unappetitliche Verhalten des Intendanten geheim halten? Das ist ja schon entlarvend genug. Im Rahmen der Gespräche zwischen Personalrat und OB sollte gefordert werden, daß alle Schweigeklauseln hinfällig sind und aus demokratischer Sicht, die Aufarbeitung Vorrang hat.

      Dr. Asche ist meines Wissens kurz vor der Rente, ihr Ruf ist ziemlich schlecht. Ob sie Frau Akerlund nun denunziert hat oder mit ihrem Wissen den Intendanten informierte, kann man evtl. in Erfahrung bringen.

      Lieber Herr Dr. Kehrmann, jede Oper kann sich glücklich schätzen, einen so kompetenten Dramaturgen wie Sie zu bekommen. Ich kann nur hoffen, daß diese unsauberen Seilschaften nur die alten Herren unter den Intendanten betreffen und ein Intendant mit Format die Chance ergreift und Ihnen einen Job anbietet. Wenn es nach mir -und wie ich inzwischen erfahren habe, sehr vielen anderen Zuschauern in Karlsruhe- gehen würde, hätten Sie noch viele Jahre am Badischen Staatstheater bleiben können.

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    2. P.S.
      "Sie sollten das, was am Badischen Staatstheater geschieht, weiter beobachten und kommentieren."

      Ich glaube nicht mehr, dass man diese Dinge als Außenstehender beobachten und kommentieren kann. Die Wirklichkeit ist in höchstem Maße unglaubwürdig und unlogisch. Wer nicht drin steckt, hat keine Ahnung.

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    3. Die sehr nachtragende Frau Dr. Asche hat schon immer jede Kritik an irgendeiner Inszenierung am Staatstheater als persönliche Kritik an ihrem Freund Peter Spuhler verstanden und höchst aggressiv reagiert. Persönliche Erfahrung von mir.

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  12. Komisch, das im Haus zum Thema Akerlund getuschelt wurde.. niemand etwas öffentlich sagte... wie in einer Diktatur...

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    1. Frau Akerlund sollte selber entscheiden, ob ihre Geschichte erzählt werden soll. Vielleicht findet ja der eine oder andere Journalist Zugang zu ihr oder uzu den ganzen anderen Fällen, die besonders traurig sind.

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  13. Lieber Herr Honigsammler,
    Frau Akerlund sind die Hände juristisch gebunden. So funktioniert das System, wo am Ende alle Außenstehenden immer fragen: Warum hat denn niemand was gesagt? Darum.

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    1. Vielen Dank. Und ich bin mir sicher, daß Herr Mentrup nicht zustimmen wird, alle Schweigeklauseln für nichtig erklären zu lassen, um das Fehlverhalten des Intendanten aufklären zu lassen. Staatlich gewolltes Vertuschen von Fehlverhalten einer Führungsposition - es ist etwas faul im Staate ....

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  14. Es ist keine Causa Spuhler mehr, sondern viel schlimmer, was mir da seit 3 Wochen alles in Zuschriften aus allen möglichen unerwarteten Richtungen zugetragen wird ... offenbar hat auch das Kulturamt einen gewaltigen Druck aufgestaut. Wann dort wohl die Dämme brechen?

    Ich wundere mich, warum sich auf einmal alle an mich wenden mit ihren mehr oder weniger konkreten Andeutungen. Selbst die Namen der Verantwortlichen beginnen auf einmal zu sprechen ... Vielleicht bräuchte nicht das Staatstheater einen "Vertrauensanwalt", sondern die Kulturszene der gesamten Stadt? Herr Jüttner, übernehmen Sie ...

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    1. Es wäre gut, wenn diese Meldungen alle gleich auch an Herrn Jüttner gingen.

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  15. Herzlichen Dank, lieber Herr Honigsammler, für Ihre freundlichen Worte. Ich bin selbst fassungslos, was auf einmal alles hochkommt, nun, da die Büchse der Pandora geöffnet zu sein scheint. Ich habe Karlsruhe bis vor zwei Wochen geliebt und dafür bewundert, was alles für die Verschönerung und Lebensqualität der Stadt getan wird. Mittlerweile frage ich mich, wie groß der Anteil der Korruption an den allenthalben hiobshaft explodierenden Kosten eigentlich ist? Diese Frage kann nur der Bundesrechnungshof beantworten.

    Die städtische Kulturszene scheint, wenn ich den Zuschriften aus den verschiedensten Richtungen trauen darf, unter Frau Dr. Asche zu leiden. Mir wird Himmelangst bei all den Konfessionen.

    Ich will das alles garnicht mehr wissen. Mir wäre lieber, die Betroffenen könnten es Herrn Dr. Mentrup oder sonstwem in der Stadtverwaltung schreiben. Aber dann verlieren sie auch noch ihre lumpigen kleinen Zuwendungen. Warum funktioniert die Parteien-Kontrolle nicht mehr? Warum ist die Presse nicht vifer?

    Ich kann Ihnen nur noch wünschen, dass ein Wunder geschieht. Und sollte jetzt endlich schweigen.

    Herzliche Grüße
    Ihr sehr deprimierter Boris Kehrmann

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    1. Wunder geschehen leider sehr selten. Was mir in diesem Zusammenhang auffällt: die Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters sind anscheinend alle (inklusive Angehörige) parteipolitisch nicht aktiv. Ansonsten hätte man über die letzten Jahre zumindest die städtischen Vertreter überzeugen können. Es fehlt anscheinend die politische Lobby-Arbeit von unten, aus dem Theater heraus. Die Partei-Kontrolle funktioniert nicht, weil Politiker kaum kulturaffin sind und die persönliche Verbindung zu fehlen scheint. Innerhalb des Theaters sollte sich eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe der parteipolitisch engagierten Mitarbeiter gründen, die bei Konsensthemen Einfluß auf den Gemeinderat nehmen können.

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  16. ES GIBT AKTUELL TECHNISCHE PROBLEME BEIM KOMMENTIEREN. IMMER WIEDER VERSCHWINDEN KOMMENTARE BEIM ABSENDEN. SICHERN SIE BITTE DEN TEXT BEVOR SIE DEN KOMMENTAR VERÖFFENTLICHEN.

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  17. Da Google heute anscheinend Probleme hat, veröffentliche ich hier in zwei Teilen eine Antwort an Dr. Kehrmann von BEATE:
    ---
    Eigentlich wollte ich nicht noch einmal schreiben (nur in irgendeiner Form !handeln), auch, um mir nicht den Vorwurf der Selbstdarstellung einzuhandeln. Doch werde ich dem Vorsatz untreu, um vor allem Ihnen, Herrn Dr. Kehrmann, meine große Bewunderung und vor allemAnerkennung auszusprechen: für Ihren Mut zum Schritt an die Öffentlichkeit, der alles ins Rollen brachte - und das unter Hintanstellung Ihrer eigenen Person und Interessen.
    Aber wie OB Mentrup mit Ihnen umgegangen ist - der Versuch, Ihnen das Wort abzuschneiden, da "Sie nicht mehr am Theater sind" und vor allen Dingen seine höhnische Adresse "Viel Glück bei Ihrer nächsten Arbeitsstelle" - kann man nur als "unterste Schublade" bezeichnen! Fast ist man geneigt, ihm zu wünschen, dass er , auf wundersame Weise, die anstehende OB Wahl verliert , und man ihm dann eben diese Worte nachrufen könnte. Aber auf so ein menschenverachtendes Niveau wollen wir hier doch alle nicht sinken.
    "Anonym 19/7/20 um 16 Uhr 17" möchte ich fragen, ob sie/er sicher weiß,dass die Redakteure M. Hübl und A. Jüttner bei ihren Theaterkritiken "sich weit aus dem Fenster gelehnt" hätten, dann aber vom "Chefredakteur" zurückgepfiffen worden seien" - so, dass tatsächlich kaum ein Hauch einer negativen Beurteilung zu spüren war. Diese Person kann dann eigentlich nur K.M.Baur, Chefredakteur und Herausgeber (=Geldgeber) sein! Wenn dem so ist, dann herrschen bei den BNN sehr ähnliche Zustände wie am Staatstheater und ich entschuldige mich bei den beiden Redakteuren für meinen Vorwurf, mit ihrem "Schönschreiben" mitverantwortlich für die vorzeitige Vertragsverlängerung von P. Spuhler zu sein. Wie viele solcher patriarchalisch(?)-diktatorischer Institutionen gibt es hier noch?

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  18. Teil 2 von BEATE:
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    Meine nächste Frage hat Herr Dr. Kehrmann in einem weiteren, hier veröffentlichten Kommentar bereits beantwortet, da er den Fall Laura Akerlund zu Teilen publik machte. Genauso hatte ich es mir schon gedacht, auch die miese Rolle, die Frau Dr. Asche dabei spielte. Gab es nicht einmal das Wort von der "weiblichen Solidarität"? Sie wird wohl nur für die eigenen Interessen eingefordert.
    Wer Frau Dr. Asche schon länger kennt oder genauer beobachtet hat, weiß, wie sehr! vertraut sie mit P. Spuhler ist - sei es bei Premierenbesuchen oder auch bei anderen Gelegenheiten wie z.B. im vergangenen Jahr bei der ART, als ihr augenscheinlich inniges Gespräch mehrere Rundgänge lang anhielt. Von ihr war keine andere Handlungsweise zu erwarten (was Frau Akerlund wohl nicht wissen konnte, vielleicht erwartete sie einfach nur "weibliche Solidarität"?)
    Tatsächlich aber widersprechen sich die beiden Aussagen "vertrauliches Gespräch " und " dass sie, Frau Dr.Asche, über das Gespräch mit dem Generalintendanten sprechen würde". Ja, was denn nun: Vertraulichkeit oder Verpfeifen? So hat "vertraulich" auch die Bedeutung " aus der Öffentlichkeit halten" und "geheim"!! Dieser Wortsinn dürfte ihr, gerade auch als Germanistin, bekannt sein.(Kleine Randnotiz: Hatte sie nicht bei ihrem Amtsantritt - sie hatte ihre Karriere in Karlsruhe nur für ein paar Jahre in Offenburg unterbrochen - geäußert, dass Karlsruhe keine Musikstadt sei, d.h. keine Musiktradition besitze?)
    Wie wenig der, nennen wir es so freundlich wie möglich, "Perfektionswahn"des GI bringt, zeigt auch ein Blick auf die aktuelle Homepage des Badischen Staatstheaters! Unter "Sanierung"findet sich noch kein Wort über die enorme Kostenexplosion! Wenn es sich wenigstens um ein Bauwerk eines berühmten Architekten handelte, wie weiland das Essener Theater von Alvar Aalto oder, zeitnah, wie das Burda-Museum vonRichard Meier in Baden-Baden. Dann hätte man mit dem sanierten Theater wenigstens eine Touristenattraktion - an ein zugkräftiges (3-Sparten-)Theater mag ich nicht mehr glauben.
    Auch Frau Akerlund ist unter "Theaterleitung" noch aufgeführt, als "Chefdramaturgin, Beauftragte für Internationales, Interkulturelles, Vernetzung & Human Resources" - das muss man sich mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen.
    Pikant: Unter "Sparmaßnahmen (Beitrag von 2016!) heißt es zur "Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters e.V.": "Mentrup dankte dem Verein für seinen Einsatz und die fairen und intensiven Diskussionen.."
    Wie heißt es in Schillers "Wallenstein": Ich merkt' es wohl, vor Tische las man's anders".
    Beate

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  19. Es stellt sich die Frage, ob nicht auch andere Institutionen Stellung zum Thema Peter Spuhler beziehen sollten. Der Generalintendant ist Mitglied in verschiedenen Gremien, unter anderem wurde er von der Badischen Landeskirche zum Synodalen berufen. Dieses EHRENAMT in der Synode wurzelt in einem demokratischen Verständnis. Ist eine Person wie Peter Spuhler hier richtig platziert und vor allem glaubwürdig? Kann er als Lehrbeauftragter an Universitäten jungen Studierenden gegenüber noch authentisch und vorbildlich auftreten?

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    1. Die Kirchen sind wie viele Parteien intellektuell ausgeblutet. Man fordert Symbolpolitik ein und schweigt zum widersprechenden Alltagsgeschehen.

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  20. Als Peter Spuhler als Intendant vom Landestheater Tübingen an das Theater Heidelberg wechselte, hatte er damals - wie das Intendanten halt so machen - eine große Broschüre über die Zeit seiner Intendanz am LTT herausgegeben.

    In dieser Broschüre waren auch seine damaligen Mitarbeiter*innen aufgefordert, Texte zur Ära Spuhler in Tübingen zu veröffentlichen. Mitten in der Broschüre findet sich ein anonym veröffentlichter Beitrag, der ausschließlich ihn als Intendanten beschreibt: Verletzend, absolut kontrollierend, auspressend, willkürlich.... große Erleichterung beim Ensemble, wenn der Intendant mal außer Haus ist...


    Alles Eigenschaften, die sich von damals bis heute ungebrochen durch sämtliche Intendanzen von Peter Spuhler ziehen, ohne sich je zu ändern bzw. allenfalls an Drastik zu gewinnen.


    Das Interessanteste an dem Artikel in der LTT-Broschüre ist indessen, dass sich hinter dem anonymen Verfasser Peter Spuhler selbst verbirgt, wie er es einmal in seiner Heidelberger Zeit geäußert hat.


    Im Grunde heißt das, dass sich Peter Spuhler aller seiner Verhaltensweisen gegenüber seiner Mitarbeiter absolut bewusst ist - dass er sehr genau weiß, was er mit wem tut und welche (Aus-)Wirkungen er mit seinen Handlungen auf seine Mitarbeiter erzielt.


    Jemand, der sein Verhalten so genau analysieren und reflektieren kann, muss doch absolut vorsätzlich handeln?


    Der nun auf eigene Kosten verpflichtete Benimm-Coach sowie eine Entschuldigung an diejenigen, die sich „verletzt fühlen“, können da nur noch als Treppenwitz oder als weitere Ohrfeige an die Belegschaft verstanden werden.

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  21. Morgen findet die nächste Sitzung des Gemeinderates statt - "passenderweise" wieder in der Gartenhalle - ggf. eine gute Gelegenheit, um die Stadträte und Stadträtinnen auf die Anliegen der Belegschaft erneut hinzuweisen.
    https://web3.karlsruhe.de/Gemeinderat/ris/bi/to0040.php?__ksinr=5667

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  22. Was ein Erfolg.
    Nach der Mediation kann der Steuerzahler
    jetzt paar Jahre einen Anwalt bezahlen.
    Bei der Situation,wird das Miteinander dadurch
    bestimmt besser.
    Schon easy,wie man mehr >Geld vom Steuerzahler
    abrufen kann.
    Im Dez. sind Wahlen,ein Unabhängiger ist keine
    Lösung,aber die Ohrfeige für Mentrup ist drin.

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  23. Peter Spuhler war einmal in der Martin Wacker Show der Neuen Welle und konnte sich hier bei seinem Fan ausgiebig profilieren. Ein furchtbar peinliches Interview, durch Zufall auf Youtube entdeckt. Auf die Frage “Haustier: Ja oder nein?“ antwortet Spuhler tatsächlich “Nein, Stichwort Fürsorge und Workaholic“. Ja, wenn das schon bei Tieren so ist, wie soll er dann Mitarbeitern gegenüber fürsorglich agieren?

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