Mittwoch, 7. Oktober 2020

Neuer Operndirektor gesucht

Bei den Stellenanzeigen des Deutschen Bühnenvereins finden sich auch Offerten des Badischen Staatstheaters (und zwar aktuell hier). Dort wird ab der Spielzeit 2021/22 ("früherer Einstieg erwünscht") ein neuer Operndirektor gesucht. Nicole Braunger wird also das Badische Staatstheater verlassen. Intendant Spuhler benötigt den vierten Operndirektor innerhalb eines Jahrzehnts, die Ursache kann man nach dem Abgang aller Operndramaturgen unschwer identifizieren. Braunger scheint kein Vertrauen in die eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung von Intendant Spuhler zu haben.
Man sucht auch eine Assistenz des Generalintendanten in Elternzeitvertretung, eine kuriose Anforderungen scheint in Hinblick auf den Intendanten formuliert: "Besondere Sensibilität im Umgang mit dem künstlerischen Personal und deren Belangen."

Die Aufgaben des Operndirektors sind laut Stellenbeschreibung:
- Ensemblepflege
- Spielplangestaltung
- Verantwortung des Opernetats
- Verhandeln von Verträgen
- Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Erstellung von Werbestrategien
- Mitarbeit bei der Akquise von Sponsoren
.

Wer bewirbt sich freiwillig auf diesen voraussichtlichen Interims-Posten? Die Karlsruher Oper ist in der aktuellen Situation ohne Reiz. Wer kommt, kann mit gewisser Wahrscheinlichkeit nur verwalten, was bereits im Voraus geplant ist. Selber gestalten scheint vorerst kaum möglich. Oder werden Bewerber auf den baldigen Abgang des Intendanten spekulieren und hoffen, Opernintendant werden zu können? Und wer wird denn entscheiden, wer Operndirektor wird? Intendant Spuhler kann es ja wohl kaum noch sein?!?

Das Trauerspiel um die Karlsruher Oper wird so lange weitergehen, solange der Verwaltungsrat nicht für klare Verhältnisse sorgt und einen Bruch und Neustart ermöglicht. Das Badische Staatstheater braucht Aufbruchsstimmung statt Weiterwursteln, doch wenige Egos und Egoismen stehen dem im Wege.

1 Kommentar:

  1. Hier stellt sich die Frage, warum eine "lame Duck"in Person von Peter Spuhler dauerhaft installiert wird? Stattdessen läßt man, mal wieder, eine überaus fähige Mitarbeiterin ziehen. Es würde Herrn Mentrup gut zu Gesicht stehen, wenn er nicht von einem schon länger geplanten und "normalen" Weggang sprechen würde, ohne Rücksicht auf die Gründe. Statt dessen sollte er sich, im Sinne des Theaters, für einen Verbleib von Frau Braunger stark machen. Peter Spuhler wird immer mit der aktuellen Situation in Verbindung gebracht werden. Er ist nicht einmal als Repräsentant für das Haus tragbar. Gerade in der aktuellen Situation ( Corona, teure Theatersanierung) wäre es schön jemanden zu haben, der unbelastet auftreten und sich für die Belange des Hauses einsetzen könnte.

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