Ein Abonnement wird für eine Spielzeit abgeschlossen und verlängert sich um eine weitere Spielzeit, wenn es nicht bis einschließlich 31. Mai der laufenden Spielzeit schriftlich gekündigt wird, so lauten die Abo-Bedingungen des Badischen Staatstheaters. In 25 Tagen endet diese Frist. Wer weiß, was in der kommenden Spielzeit kommt und was die Abos beinhalten? Als Abonnent tappt man mal wieder im Dunkeln.
Das Badische Staatstheater hat immer noch keine Vorschau für die bevorstehende Saison veröffentlicht und wird ungewöhnlich spät sein, wenn es sich endlich publikumsgerecht zeigt. Als Abonnent kauft man inzwischen die Katze im Sack, und Vertrauen hat die Intendanz von Peter Spuhler nun wirklich nicht verdient. Der Protest im Theater ist darin erkennbar, daß unter der Hand Informationen als Warnung ans Publikum durchdringen, im Schauspiel war bspw. geplant, nur Erst- und Uraufführungen im Kleinen Haus zu zeigen, also ein Programm, auf das sich niemand wirklich freuen kann, denn welche neuen Stücke haben zuletzt in Karlsruhe überzeugt? Umso früher das Theater so etwas bekannt gibt, umso mehr Abonnenten springen ab. Ist das der Grund, daß man die Programmveröffentlichung herauszögert, damit die Kündigungsfrist für Abonnenten möglichst kurz ist und weniger kündigen können?
Es gehört zu den unsympathischen Kennzeichen dieser Intendanz, daß sie so gar keinen Sinn für Transparenz und Kommunikation hat und von oben nach unten agiert. Soll man als Abonnent dieser Intendanz, die keine Überzeugungsarbeit leistet, weiter Vorschuß gewähren? Plätze gibt es inzwischen genügend, es scheint, als ob die einzige Möglichkeit zum Protest gegen dieses arrogante Verhalten gegenüber dem Publikum darin besteht, Abos zu kündigen.
Also liebe Intendanz des Badischen Staatstheaters,
publikumsfreundliches Verhalten ist gar nicht so schwer. Informiert doch einfach die Abonnenten darüber, daß das Kündigungsrecht verlängert wird, und zwar noch vier Wochen nach Veröffentlichung des kompletten Programms und aller Abos. Oder veröffentlicht endlich, für was man bezahlen soll und bietet eine Fristverlängerung bis 30.06. an. Das ist fair und aufrichtig - und das wäre doch mal ein großer Schritt nach vorne in der Außenwahrnehmung.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.