Freitag, 27. November 2015

Tschaikowsky - Der Nußknacker, 26.11.2015

Der Dauerbrenner unter den Karlsruher Balletten 
Im Oktober waren zwei von drei Aufführungen des Nußknackers (mehr dazu auch in der Übersicht hier) bereits ausverkauft, für die dritte Vorstellung an Weihnachten gab es nur noch wenige freie Plätze. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, welch Stimmungsmacher das Badische Staatsballett im Winter für wenige Vorstellungen nun schon fast traditionell bietet.
Es macht einfach Freude, vor oder an Weihnachten dieses Ballett zu sehen und hören. Da hat man gegenwärtig vielleicht Weihnachten auch noch nicht richtig im Bewußtsein, der 1. Advent steht erst noch bevor und man ist noch gar nicht in Stimmung, sondern das Alltagsgefühl scheint zu sagen, das Fest kommt wie so oft zu früh oder zu schnell. Und dann geht man in den Karlsruher Nußknacker und kommt beglückt zurück und der Horizont hat sich geweitet. Und es zeigt auch die Akzeptanz des Programms. In der Hinsicht sollte man sich Gedanken machen: es läuft sehr gut im Karlsruher Ballett, Spamalot und Hamlet kommen beim Publikum an, My fair Lady und die Händel-Festspiele haben jetzt schon hohe Vorverkaufszahlen - das Publikum ist da und kommt, wenn das Angebot stimmt, wie lotst man es nun in den Propheten und Macbeth?

Als sich gestern der Vorhang hob, gab es Beglückungsbekundungen und Szenenapplaus fürs winterliche Bühnenbild - es scheinen immer noch viele Erstbesucher in diesen Nußknacker zu kommen, nicht nur die üblichen Wiederholungsbesucher. Viel Applaus der 1100 Zuschauer für alle Tänzer und das von Steven Moore geleitete Orchester, besonders für die Tänzer der Hauptrollen Moeka Katsuki (sie ist seit dieser Spielzeit Solistin) und Pablo dos Santos, der in seinem zweiten Jahr als Solist gestern eine besondere Ehrung erfuhr: er gewann den von den Mäzenen Christian und Sabine Raulin gestifteten Young Star Ballett Award, der gestern zum ersten Mal verliehen wurde und ein Preisgeld von  € 5000.- beinhaltet. Vladimir Klos erzählte, wie er den 15jährigen dos Santos in Brasilien entdeckte, ihn aufforderte, sich zwei Jahre später mit ihm wieder zum Vortanzen zu treffen, Santos ging dann erst an Keils Mannheimer Ballettschule und kam übers Ballettstudio in die Karlsruher Compagnie. Katsuki und dos Santos wird man in Karlsruhe zukünftig häufiger in größeren Rollen sehen. Und den Nußknacker hoffentlich wieder zu Weihnachten 2016.

3 Kommentare:

  1. @anonym: Vielen Dank für die Info. In Kiew sucht Linders wahrscheinlich nach neuer osteuropäischer Dramatik..... Ob man deshalb hinreisen muß, ist eine andere Frage.

    AntwortenLöschen
  2. Staatsoper Wien:
    Am 02.12.2015 hatte Martina Serafin einen schweren Bühneninfall beim Sprung von der Engelsburg in Tosca. (Die Matratze lag wohl nicht am rechten Platz.
    Diagnose: Bänderriss und Kniescheibenbruch.

    AntwortenLöschen