Dienstag, 28. Mai 2013

6. Symphoniekonzert, 27.05.2013

Zu Beginn erklang eine ungewohnt "runde" Sache des 1974 in Innsbruck geborenen Johannes Maria Staud. Sein Preludio für Orchester Tondo ist kreisförmig angelegt - ein musikalisches Perpetuum mobile, bei dem das Ende in den Anfang übergeht und das ca. zehnminütige Stück vom Dirigenten beendet werden muß oder es sich sonst da capo wiederholt. Das Stück wirkte bemüht, vor allem bemüht um Originalität und war als visueller Eindruck für viele wahrscheinlich interessanter denn als akustischer: ein großes Orchester mit viel Schlagzeug und unterschiedlichsten Klangeffekten. Zumindest Filmmusikqualitäten kann man Tondo beim ersten Hören attestieren.

Mozarts Klarinettenkonzert benötigt keine weiteren Worte. Fast genau vor 10 Jahren war es zuletzt in Karlsruhe zu hören und auch diesmal hat es wieder verzaubert. Der Solo-Klarinettist der Badischen Staatskapelle Frank Nebl spielte mit souveräner Gelassenheit einen wunderbar beredten und eloquenten Mozart. Bravo!

Nach der Pause folgte die vierte Symphonie von Bohuslav Martinů. Vor drei Jahren war Martinůs Oper Die Griechische Passion mit schönem Erfolg in Karlsruhe gespielt worden und seine vierte Symphonie, die im Sommer 1945 im amerikanische Exil fertig wurde, gilt als seine beliebteste, schönste und optimistischste unter den sechs Werken dieser Gattung. Eine freudvolle Erwartung und etwas ausgelassen Hoffnungsvolles durchzieht diese originelle Symphonie, die durch rhythmische Melodien auch etwas Unruhiges hat. Nur im langsamen dritten Satz gibt es längere Kantilenen.

Es war vielleicht ein Konzert, das mit ca. 75 Minuten Musik ein wenig zu kurz geplant war.  Johannes Willig und die Badische Staatskapelle spielten wie gewohnt sehr gut und bekamen langen Applaus zum Abschluß.

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