Dienstag, 22. Mai 2012

Heidi Melton in Berlin (2)

Heidi Melton singt am 25. und 28. Mai Sieglinde in Wagners Walküre an der Deutschen Oper in Berlin:

http://www.deutscheoperberlin.de/?page=spielplandetail&id_event_date=9052353

5 Kommentare:

  1. und ich werde dabei sein... zum ersten Mal an der Deutschen Oper. Und wen treff ich dort?

    Es ist wie verhext... als regelmäßiger Karlsruhe und Stuttgart Opergänger bringt die Umbesetzung Heidi Melton und Attila Jun... Dabei war ich so auf Martina Serafin gespannt...

    Wäre das früher bekannt gewesen, wäre ich eher zu Rattle und Westbroek am Sonntag gegangen..schon toll, was in unserer Hauptstadt so geboten wird.

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  2. Für Martina Serafin oder Rattle / Westbroek würde sich der Besuch in Berlin auf jeden Fall lohnen. Torsten Kerl (Siegmund) gehörte in den späten 1990ern zum Karlsruher Ensemble. Daniela Sindram (Fricka) sang in KA Octavian im Rosenkavalier. Catherine Foster (brünhilde) war auch schon zu Gast. Es gibt also viele bekannte Stimmen in Berlin zu hören.
    Wenn Sie dafür Zeit finden, schreiben Sie mir nach Ihrer Rückkehr einen kurzen Kommentar, wie sie die Sänger (und v.a. Heidi Melton) fanden.
    Auf jeden Fall viel Vergnügen und eine großartige Vorstellung!

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  3. @anonym: Heidi Melton singt in Karlsruhe im Juli in Beethovens Neunter. Eine Gelegenheit, sie als Konzertsängerin zu hören.
    Es gibt auch die passenden Siegmunds für Melton; allerdings wäre das dann schon ein ganz spezielles Wälsungenpaar ...

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  4. Also, hier ein kleiner Bericht mit meinen bescheidenen Eindrücken von der Walküre am 25.05.2012:

    Heidi Melton hat sich meiner Meinung nach prima geschlagen. Einzelne Buh-Rufe gab es aber dennoch... mir völlig unverständlich! Ich hörte in der ersten Pause eine bunt (!) geschmückte ältere Dame lautstark in ihr Handy sagen, dass Melton dem Berliner Niveau nicht "gebührend ist", O-Ton "ein deutlicher Abfall". Mir scheint, dass hier weniger musikalischem Sachverstand als vielmehr mitteldeutscher Provinzialismus oder touristisches Star-Gehasche vorherrscht. So nach dem Motto- Melton war bisher noch nicht auf den größten Bühnen, das kann ja nichts sein. Ich fand Ihre gesangliche Leistung, Ihre schauspielerische Leistung und auch Textsicherheit und Diktion tadellos. Es gibt sicherlich noch Luft nach oben, aber wie gesagt absolut tadellos. Und- auf jeden Fall: unter den anderen Solisten konnte sie problemlos mithalten.

    Insgesamt war es ein toller, beeindruckender Abend, allerdings aus meiner Laien- Sicht nicht perfekt.. In Stichworten: Sehr schöne schlichte, klassische Inszenierung (1984). Packendes, frisches Orchester unter dem Dirigat von Runnicles. Grimsley mit einem fabelhaftem Wotan, großartig. Daniela Sindram als Fricka grandios, das kann man eigentlich kaum besser singen. Sie bekam die meisten Bravos des Abends.

    Mit leichten Abstrichen: Attila Jun als Hunding war ohne Unterlass im Forte, klingt rollenentsprechend verängstigend, aber auf Dauer etwas eindimensional. Mit deutlichen Abstrichen leider leider Torsten Kerl, der Wermutstropfen des Abends, leider in der so wundervollen Rolle des Siegmund. Er wirkte leider über weite Strecken kraftlos, sowohl spielerich, als auch sängerisch. Vor allem gemeinsam mit anderen Solisten, also mit Jun, Melton oder Sindram war er kaum noch zu vernehmen. Aber auch alleine hatte er in der Höhe kaum Fülle, geschweige den Strahlkraft... da hätte man sich manches Mal die "Trompete" von Lance Ryan gewünscht, oder die kraftvolle, kontrollierte Stimme eines Jonas Kaufmann. An ruhigeren Stellen hingegen zeigte Kerl ansonsten eine sehr saubere Stimmführung. Er bekam übrigens auch am wenigsten Applaus und einzelne Buhs... In anderen Rollen (zb Lohengrin) kann ich mir Kerl sehr gut vorstellen, der Siegmund brachte ihn aber deutlich an seine Grenzen...

    Die Vorstellung war nicht ausverkauft- es wird in Berlin so viel geboten, da kann man mit einem einfachen Spielplan-Wagner nicht den Saal voll machen. Wahnsinn- welch ein Angebot.

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    1. Herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Bericht! An der Deutschen Oper wird es anscheinend Zeit für einen neuen Ring. Angeblich die 52. Aufführung dieser Inszenierung seit 1984.

      Die konzertante Aufführung zwei Tage zuvor mit Eva-Maria Westbroek, Evelyn Herlitzius und Christian Elsner und den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle scheint ebenfalls spannend gewesen zu sein.
      In Berlin wird auch noch Barenboim im Herbst an der Staatsoper und Rattle als Gast an der deutschen Oper die Walküre dirigieren.
      Mehr Walküren als in Berlin gibt es sonst nirgends ...

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