Montag, 28. Mai 2018

Mumpitztheater (2)

Das Schauspiel bleibt in der Krise
Es ist immer wieder überraschend, wie überfordert Generalintendant Spuhler mit Spielplänen erscheint und mit welcher Arroganz er seine Abonnenten zum Narren hält. Mal wieder schafft man es in der kommenden Spielzeit im Schauspiel nicht, sechs Premieren im Kleinen Haus auf die Beine zu stellen. Ein eigentlich unglaublicher (und unglaublich dilettantisch wirkender) Vorgang, der mal wieder ein Beleg darstellt, wie ideenlos und hilflos die Intendanz von Peter Spuhler versucht, Theater zu machen. Man kriegt zig Millionen Steuergelder und scheitert an sechs Premieren.
Wer ein Schauspielpremieren-Abo hat, bekommt neben fünf Premieren als sechstes Stück zum vollen Preis "Volkstheater" vor den Latz geknallt. Ohne Entschuldigung, ohne Rechtfertigung, man darf sich nicht wundern, wenn das auf Schauspiel-Fans wirkt, als würden die Verantwortlichen einfach mal so den ausgestreckten Mittelfinger dem Publikum zeigen - das Badische Mumpitztheater in gegenwärtiger Reinkultur. Wieso Anna Bergmann als neuer Schauspieldirektor es nicht schafft, sechs Stücke im Kleinen Haus zu inszenieren bzw. inszenieren zu lassen, bleibt ein Geheimnis. Wieso man als zahlender Schauspielbesucher im Premieren-Abo zum erhöhten Preis für Amateure zahlen soll, verschweigt man ebenso. Wieso ist man nicht offen und ehrlich, erklärt die Gründe und verkauft das Schauspielpremieren-Abo in der kommenden Saison nur mit fünf Vorstellungen? Aber vielleicht man sollte das im achten Jahr langsam nicht mehr nur als Unfähigkeit oder Desinteresse werten, sondern auch als Realsatire, die zeigt, wie leicht man Niveau und Publikumsfreundlichkeit ohne Gegenwehr und ausreichend Kontrolle in den Keller fahren kann.
(Fortsetzung folgt)