Kurzfristige Rosinenpickerei statt langfristiger Planung
Seit 1978 gibt es Händel Festspiele in Karlsruhe, man begann damals mit der Oper Alcina, die zu der Handvoll besonders beliebter der insgesamt 42 Opern Händels gehört. Nächstes Jahr feiert man in Karlsruhe 40. Geburtstag. Und man hat es fast geschafft, alle Opern zu spielen. Es fehlen nur noch sechs Werke: Floridante, Siroe, Tolomeo, Sosarme (Fernando), Atalanta und Faramondo. Und dann gibt es noch Muzio Scevola, in der nur ein Akt von Händel stammt. Die Aufgabe für Operndirektor Fichtenholz ist klar: ergänzen, was fehlt. Spätestens zu den 50. Festspielen 2027 oder zum 50. Geburtstag 2028 könnte der zweite Zyklus beginnen, und mit was sollte man ihn besser beginnen lassen als erneut mit Alcina?
Nichts da, in Karlsruhe hat man plötzlich keine Lust mehr am Entdecken. Bereits 2018 inszeniert man Alcina neu. Es ist erst das zweite Mal in 40 Jahren, das eine Händel Oper zum zweiten Mal auf die Bühne kommt (abgesehen von Gastspielen, Julius Cäsar wurde 2008 als Zweitinszenierung gespielt).
Geplant sind für 2018:
Alcina mit David Hansen als Ruggiero und Layla Claire als Alcina, Andreas Spering dirigiert die Deutschen Händel-Solisten. Die Premiere ist am 16.2., weitere Termine sind der 18.2., 21.2., 24.2. und 27.2.2018.
Semele wird wieder aufgenommen (23.2., 25.2. und 28.2.2018 sind geplant)
Im Konzertbereich kündet man die Namen Valer Sabadus und Franco Fagioli für Solokonzerte an, weiterhin werden Rebecca Bottone, Andreas Wolf, Rinaldo Alessandrini sowie Il pomo d’oro genannt.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.