Es gehen:
- Simon Bauer
- Robert Besta
- Georg Krause
- Matthias Lamp
- Natanaël Lienhard
- Jonas Riemer
- Timo Tank
Dem Karlsruher Schauspiel steht also wieder ein Übergangsjahr bevor, in dem man versucht, sich zu finden. Nach drei durchwachsenen und tendenziell eher unoriginellen und langweiligen Spielzeiten ist es fraglich, ob man nächste Saison endlich Tritt fassen kann.
Komplett ausgetauscht hat man nun auch innerhalb von drei Jahren die Schauspiel-Dramaturgen. Wenn man sich die Programmhefte durchliest, findet man einen Grund.
Doch vielleicht hat man ja nach drei mittelmäßigen Spielzeiten erkannt, daß es nicht um Programmplanung und Theorie geht, sondern für ein Publikum das Bühnengeschehen und starke Schauspieler wichtiger sind. Die Hoffnung stirbt zuletzt.....
NACHTRAG, 21.05.14: Auch eine bekannte Schauspielerin geht: Ursula Grossenbacher spielt nächste Spielzeit als Gast am Theater in Bonn, wo auch Benjamin Berger und Andrej Kaminsky im Ensemble sind.
@anonym
AntwortenLöschenVielen Dank für den Hinweis. Timo Tank, Georg Krause und Jonas Riemer gehörten in dieser Spielzeit nur vorübergehend noch zum Ensemble und sind im Verlauf der Saison ausgeschieden. Ihren Abgang hatte bereits das letzte Spielzeitheft 2013/14 angekündigt. Sie werden oben nur noch mal erwähnt, um den Einschnitt zu verdeutlichen, den man nun beobachten kann.
Es kommt, wie es kommen mußte.
AntwortenLöschenAber nicht verzagen: Karlsruhe hat ja noch die starken Übermänner/Theoretiker Spuhler und Linders. Da führt kein Weg mehr in den Olymp......
Gruß
Klaus
Ja, es ist schon irgendwie seltsam, daß man die Programmzusammenstellung für wichtiger hält als Künstler und Ästhetik. Nun hat man fast nur Theoretiker in der Spitze, also Leute, die selber nicht inszenieren und keine eigene künstlerische Sprache haben. Das merkt man leider stark. Es ist so eine Art künstlerisches Eunuchentum: sie wissen, wie es geht, sie können es aber nicht selber. Aber auch darüber muß ich im Jahresrückblick schreiben.
LöschenLieber Honigsammler,
AntwortenLöschenbei der Durchsicht der online-Ausgabe der Spielzeitvorschau 2014/15 ist mir noch Folgendes aufgefallen:
Die personell größte und wichtigste Sparte, die Oper, findet erst ab Seite 40 ihren nachrangigen Stellenwert. Das desolate Schauspiel und das Jugendtheater machen den Anfang. Das ist in keinem anderen Theater der Fall! Bezeichnend...
Wer auch immer die Besetzungen zusammen stellt, hat wohl keine allzu große Ahnung. Wie ist es zu erklären, dass mit Heidi Melton als dramatischem Sopran und Katherine Tier als Mezzo die Titelpartie der Iphigenie besetzt wird? Da kann ja auch gleich Luis Molz den Gurnemanz singen...
Aus Lucas Harbour wurde Lucia Lucas. Das ist seine/ihre persönliche und höchst intime Entscheidung und zu respektieren. Ihn/sie deshalb aber nahtlos vom Herren- ins Damenensemble zu transferieren, wirft Fragen auf. Wird künftig eine Frau mit Männerstimme Männerrollen singen?
Das Titelblatt der Jahresvorschau ziert ein großer Pink Panther. Ein weitere Schritt auf dem Weg zum rosa Staatstheater? Es kommt mir vor, als seinen in der Führungsetage und in den Regieteams Heteros in der Minderheit. Eine spezielle Form der Geschlechts-Diskriminierung?
Das ist sicher plakativ und politisch unkorrekt, entspricht aber der Wahrnehmung vieler Besucher.
Quo vadis, Badisches Staatstheater?
Guten Tag Herr Lick,
Löschendaß das Schauspiel im Spielzeitheft am Anfang steht, verdankt es wahrscheinlich einem Rotationsprinzip, bei dem alle mal an den Anfang dürfen, selbst das so blasse und nichtssagende Schauspiel.
Der rosa Panther ist übrigens der Studio-Produktion 'Rechtsmaterial' entnommen - ein Stück, was übrigens symptomatisch für Spuhler/Linders ist. Man rennt Trends hinterher, generiert Aufmerksamkeit, weil man etwas zur NSU auf die Bühne bringt und bekommt lobende "gut gemeint"-Kritiken, die im Nebensatz aber auch darauf hinweisen, daß es künstlerisch wenig ergiebig ist. Mehr persönliche und institutionelle Wichtigtuerei als inhaltliche und ästhetische Substanz - das ist meines Erachtens die Intendanz Spuhler.
Über die Besetzung der Iphigenie will ich noch gar nicht sprechen. Ich glaube es erst, wenn ich es gehört habe.
Daß man am Staatstheater bei der Produktion von Texten etwas schlampig ist, habe ich schon öfters hier beschrieben. Im aktuellen Theatermagazin wir die Tänzerin Rafaelle Queiroz als Mann aufgeführt - da hat anscheinen jemand echt keine Ahnung vom eigenen Haus, und das schon im dritten Jahr. Immer wieder finden sich amateurhafte Fehler und Zuschreibungen.
Über die Defizite der aktuellen Intendanz kann ich spontan Bände schreiben - am Ende der Saison werde ich mich mal hinsetzen und meinem Herzen Erleichterung schaffen.
Bzgl. "politisch unkorrekt": der Bestseller auf dem deutschen Büchermarkt kommt aktuell von einem türkischstämmigen Autor:
- Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer -
von Akif Pirincci ist herrlich politisch unkorrekt. Das wäre etwas für die Studio-Bühne, aber in Karlsruhe wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung damit nicht möglich, weil man wahrscheinlich nicht versteht, wie Mehrheiten auf Minderheiten reagieren. Eigentlich eine hochspannende psycho-soziale Fragestellung, für die man aber ein Fingerspitzengefühl benötigt, das der Intendanz wahrscheinlich fehlt.
Lucas Harbour heisst also jetzt Lucia Lucas und ist eine Frau? Ist das ein Scherz des Spielzeithefts?
AntwortenLöschenIch weiß es nicht. Ich muß auch zugeben, es interessiert mich nicht. Privates und Persönliches gehen mich nichts an und jeder soll nach seiner Façon glücklich werden. Daß man nun einen weiblichen Bass zu haben scheint, ist auf den ersten Blick ungewöhnlich, aber ich bin kein Freund von Betroffenheits- oder Getuscheltheater. Solange es auf der Bühne keine Folgen für die Zuschauer hat, ist das einfach nur privat.
Löschen@CF
AntwortenLöschenVielen Dank für Ihren Kommentar. Trotz allem Herzblut, daß Sie vergießen, möchte ich Ihren etwas zu polemischen Kommentar doch nicht veröffentlichen, aber für Sie hier Ihre Beschwerde zusammenfassen und beantworten.
Intendant Spuhler hat, wenn ich mich richtig erinnere gesagt, daß es möchte, daß das Badische Staatstheater als politischer Ort wahrgenommen wird. Nun übernimmt Jan Linders im Vorwort zum aktuellen Theatermagazin Nr. 11 die rot-grüne Position der Landesregierung und stigmatisiert in einem bösen Nebensatz all jene, die gegen das Unterrichtsthema ''Sexuelle Vielfalt" in einer Petition votieren, als Ignoranten, die nichts aus der NS-Geschichte gelernt haben.
Jan Linders beweist damit meiner Meinung nur, daß er nun in zweifacher Hinsicht nach dem Wiegen als zu leicht befunden werden kann: künstlerisch und politisch. Daß er auch tiefreligiöse Menschen, ob nun Christen oder Moslems, damit denunziert und -wenn ich Ihre Gefühle richtig verstehe- sogar beleidigt, kann ich nachvollziehen. Jan Linders ist in der Hinsicht Trittbrettfahrer und polarisiert ohne die angemessene inhaltliche Auseinandersetzung und Rücksichtnahme, die seine Position als Schauspieldirektor erfordert.
Daß man als gläubiger Christ oder Moslem Vorbehalte gegen „Sexuelle Vielfalt“ hat, kann ich persönlich akzeptieren. Daß man als homosexuelle Minderheit für Akzeptanz kämpfen muß, hat ebenfalls mein volles Verständnis. Der Respekt und die Rücksichtnahme müssen allerdings beiderseitig gewahrt bleiben, denn Religiosität und Sexualität sind Privatsache. Was man glaubt und was man treibt, geht keinen anderen an. Ich will es nicht wissen. Persönlich will ich mit beiden Privatthemen nicht belästigt werden.
Sie haben in der Hinsicht einen schweren Stand: Voyeurismus ist Zeitgeist. Aber dafür erlaubt der Staat auch rituelle Verstümmelungen wie Beschneidung und das Schächten von Tieren. Minderheiten finden ihren Platz und ihre Zonen. Und in den Schulen gibt es dann beides: Sexualkunde und Religionsunterricht. Inwieweit hier der Staat zu totalitär und bevormundend wird, ist diskutabel.
Jan Linders ist mit seiner Äußerung in der Hinsicht übrigens ebenso politisch unkorrekt wie der oben in einem anderen Kommentar genannte Akif Pirincci. Nur daß Herr Linders seine Position als Schauspieldirektor mißbraucht, um andere einseitig zu diffamieren, hinterlässt auch bei mir einen ebenso unguten Beigeschmack wie Pirinccis Buch.