Die gestrige Wiederaufnahme der erfolgreichen und beim Publikum beliebten Ballettinszenierung von Tschaikowskys Schwanensee war etwas Besonderes: Anaïs Chalendard tanzte als Gast die Doppelrolle als weißer/schwarzer Schwan und wie zu erwarten war sie die bisher überzeugendste Tänzerin in dieser Rolle.
Chalendard war von 2003 bis 2008 im Karlsruher Ballett und zur Ersten Solistin aufgestiegen. Sie tanzte u.a. die Hauptrollen in Giselle, Carmen, Anna Karenina und Romeo & Julia. Inzwischen ist sie Erste Solistin am English National Ballet. Nach Chalendards gestriger fabelhafter Vorstellung als Odette/Odile muß man eingestehen, daß ihr Weggang bis heute nicht kompensiert werden konnte.
Auch im dritten Jahr hat das von Christopher Wheeldon inszenierte Ballett nichts von seinem Reiz verloren. Bildstark bedient es die Erwartungen des Karlsruher Publikums, das gebannt den beiden Tänzern Anaïs Chalendard und Flavio Salamanka folgte und sie entsprechend umjubelte. Das Ballett Corps hatte einen sehr guten Tag, besonders die Schwanenszenen waren sehr präzise.
Markus Bieringer dirigiert weiterhin einen klangvollen, packenden Tschaikowsky, der erste Violinist Janos Ecseghy zeigte wie gewohnt seine große Klasse. Auch musikalisch sind die Karlsruher Ballett Vorstellungen ein Genuß!
Drei große Handlungsballette in dieser Spielzeit: alle drei bisher durchgehend restlos ausverkauft. Wir erleben gerade eine Blütezeit, an die man sich irgendwann später mal wehmütig zurückerinnert!
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
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Das klingt nach einem wundervollen Abend! ....auch wenn man sicherlich bei so einer Vorstellung immer ein wenig in Wehmut über den Weggang eines so sehr gemochten Soliten verfällt.
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