8. Symphoniekonzert, 03.07.2023

Es gab noch mal viel Applaus für ein schönes Abschlußkonzert einer ordentlichen Konzertsaison.

Zu Beginn die Suite Nr. 2 zu El sombrero de tres picos (Der Dreispitz) von Manuel de Falla, deren drei Tänze so farbenfroh, atmosphärisch und lebhaft musiziert wurden, daß man sich mehr Spanisches wünscht. Wie wäre es mit Lalos Symphonie espagnole in einer der kommenden Spielzeiten? 

Cristóbal Halffter (*1930 †2021) war nicht nur Komponist, sondern auch Dirigent, der auch mal die Badische Staatskapelle dirigierte. Während seiner Zeit als GMD in Kiel hat Georg Fritzsch öfters Werke des Spaniers uraufgeführt, bspw. die Opern Lázaro (2008) und Schachnovelle (2013). Das Violakonzert von 2014 ist Fritzsch als Vertreter des gesamten Kieler Opernhauses gewidmet und wurde von Bratschist Nils Mönkemeyer uraufgeführt. Die gestrige Interpretation überzeugte durch Mönkemeyers fabelhaft ausdrucksvolles Spiel, das Konzert enthält anspruchsvolle Passagen und erfordert von dem Solisten sichtlich hohe Virtuosität, das Orchester erkundet verschiedene Klangbereiche zwischen expressiver Klage und inniger Melancholie, düstere Klangfarben dominieren  - und es ist kein Konzert, das man sich sofort als Tonkonserve zum Wiederhören wünscht. Ob Halffter noch weitere Chancen im Konzertprogramm erhält oder schnell vergessen wird, bleibt abzuwarten ....

Zum Abschluß der Konzertsaison folgten die Bilder einer Ausstellung in Maurice Ravels Orchestrierung von Modest Mussorgskys Klavierstück. Es sind schon wieder fast neun Jahre seit der letzten Karlsruher Aufführung vergangen, doch sowohl Rimsky-Korsakows Scheherazade als aus Mussorgskys Bilder können immer wieder aufs neue faszinieren und die Badische Staatskapelle zog  die Zuhörer tief hinein in die imaginäre Ausstellung und beendete die Konzertsaison mit einem majestätischen Großen Tor von Kiew.

Nachtrag, 04.07.2023: Der Vertrag von GMD Fritzsch wurde verlängert. Das Orchester hat sich gegen den neuen Intendanten behauptet.