Die bisherige Zürcher Operndirektorin Sophie de Lint wird Direktorin der
Niederländischen Nationaloper in Amsterdam
(mehr zu ihrer Tätigkeit in Zürich findet sich hier). Fichtenholz bekommt in Zürich wahrscheinlich finanzielle
Möglichkeiten, von denen er in Karlsruhe nur träumen konnte. In der
eigentlichen Königsdisziplin -dem sorgfältigen Entwickeln von Sänger-Laufbahnen
durch passende Programmgestaltung- konnte er sich in Karlsruhe in der Kürze der Zeit nicht hervortun.
Er war ein Verwalter des Mangels, die massive Reduktion des Opernspielplans durch
Intendant Spuhler und die Übernahme des Amts 2014 von Joscha Schaback ließen
ihm kaum Gestaltungsspielraum. Sein Abgang nach vier Spielzeiten im Sommer 2018
verstärkt wieder den Baustellencharakter und das Gefühls des Desinteresses, das
Intendant Spuhler der Ersten Sparte
entgegen bringt.
Man darf gespannt sein, wer sich für die letzten drei Jahre der Intendanz Spuhler dazu hergibt, die Position des Operndirektors trotz des kaum vorhandenen Gestaltungsspielraums bis 2021 zu übernehmen. Es ist kaum zu erwarten, daß die Sparte in den nächsten Jahren wieder zu alter Stärke und Selbstbewußtsein zurückfindet. Der neue Operndirektor wird ein Insolvenzverwalter. Vielleicht findet sich jemand, der von außen kommt und sich für die Reputation des „Operndirektors“ für wenig Geld zur Verfügung stellt. Wer immer es wird, sein Gestaltungsspielraum scheint ebenfalls eng begrenzt.
Michael Fichtenholz kann zweifellos mehr, als er in Karlsruhe zeigen konnte, sonst würde ihn nicht ein so renommiertes Opernhaus wie Zürich engagieren. Und auch das zeigt wieder einen eklatanten Mangel in der Intendanz Peter Spuhlers auf. Man hat in den vergangenen Jahren nie den Eindruck gewinnen können, daß er das Beste aus seinen Mitarbeitern und den Möglichkeiten herausholen kann. Aufblühen kann man aktuell anderswo, aber nicht unter seiner Intendanz.
Möge Herr Fichtenholz in Zürich all die Möglichkeiten vorfinden, die er sich erhofft und eine glückliche Zeit erleben. In Karlsruhe wird man vor allem an die sehr gut besetzten Händel Festspiele unter seiner Leitung zurückdenken.
Man darf gespannt sein, wer sich für die letzten drei Jahre der Intendanz Spuhler dazu hergibt, die Position des Operndirektors trotz des kaum vorhandenen Gestaltungsspielraums bis 2021 zu übernehmen. Es ist kaum zu erwarten, daß die Sparte in den nächsten Jahren wieder zu alter Stärke und Selbstbewußtsein zurückfindet. Der neue Operndirektor wird ein Insolvenzverwalter. Vielleicht findet sich jemand, der von außen kommt und sich für die Reputation des „Operndirektors“ für wenig Geld zur Verfügung stellt. Wer immer es wird, sein Gestaltungsspielraum scheint ebenfalls eng begrenzt.
Michael Fichtenholz kann zweifellos mehr, als er in Karlsruhe zeigen konnte, sonst würde ihn nicht ein so renommiertes Opernhaus wie Zürich engagieren. Und auch das zeigt wieder einen eklatanten Mangel in der Intendanz Peter Spuhlers auf. Man hat in den vergangenen Jahren nie den Eindruck gewinnen können, daß er das Beste aus seinen Mitarbeitern und den Möglichkeiten herausholen kann. Aufblühen kann man aktuell anderswo, aber nicht unter seiner Intendanz.
Möge Herr Fichtenholz in Zürich all die Möglichkeiten vorfinden, die er sich erhofft und eine glückliche Zeit erleben. In Karlsruhe wird man vor allem an die sehr gut besetzten Händel Festspiele unter seiner Leitung zurückdenken.
Ich gönne Herrn Fichtenholz die Beförderung. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Planungszeiten an Opernhäusern mehrere Jahre im Voraus beginnen, ist es kein Wunder, dass er bisher keine großen Spuren hinterlassen hat. Zu den von Ihnen aufgeführten Händelfestspielen sei aber kritisch angemerkt, dass auch hier teilweise auf bereits bekannte Stars mit langjährigen Karlruhe-Connections (Fagioli) oder auch von Agenturen vorgegebenen Paketlösungen (Arminio) zurückgegriffen wurde.
AntwortenLöschenDa verwundert es auch nicht sonderlich, dass bei der heutigen Gala Toby Spence, der - ganz nebenbei - die Galapreise nie gerechtfertigt hätte, durch das Ensemblemitglied Jesus Garcia ersetzt wird. Anna Bonitatibus ist eine tolle Künstlerin, rechtfertigt alleine aber niemals den dreifachen Eintrittspreis.
Ihnen ein schönes Wochenende.
Florian Kaspar
Vielen Dank Herr Kaspar!
LöschenHat das Operngala-Abonnement noch eine Zukunft? Über Jahre schleppt man sich nun schon mit in der Regel Auch-wieder-nicht-so-besonderen-Gästen über die Runden, zu oft ist einer der in der Regel zwei Galagäste entweder ein etwas in die Jahre gekommener Name oder einfach nur die Abo-Stammbestzung aus einem benachbarten Opernhaus. Olga Peretyatko war meines Erinnerns 2011 der letzte Jungstar auf dem Weg nach oben, der sich in Karlsruhe vorgestellt hat.
Nur bei den Händel Festspielen waren zuletzt die interessanten jungen Stimmen zu Gast und die hat Max E. Cencic mitgebracht (den wahrscheinlich Feuchtner/Schaback noch engagiert haben): Layla Claire, Lauren Snouffer, Julia Lezhneva, Vince Yi sowie die etablierten Größen Karina Gauvin, Ann Hallenberg, Sandrine Piau, Vivica Genaux, Anna Bonitatibus
Doch sonst? Das Festspielhaus Baden-Baden ist als Konkurrenz auf diesem Feld zu stark, die Galas gibt es dort.
Mal schauen, was nächste Spielzeit passiert. Das Abo behalte ich (noch), es könnte das allererste sein, das ich kündige.
Ich freue mich auf Ihre weiteren Berichte aus Wildbad, das ich auch diesen Sommer wieder nicht besuchen kann.
@anonym: Vielen Dank, und ja, der Abgang von Herrn Fichtenholz ist definitiv kein Verlust für das Badische Staatstheater
AntwortenLöschenDaß man nach den bisherigen Erfahrungen mit Herr Spuhler kaum hoffen kann, daß etwas Besseres nachrückt, bleibt nur das Warten. In der Hinsicht richtet sich Ihr Ausspruch nicht nur an mich: "Kopf hoch, es kann nicht ewig regnen"
Falls es noch nicht erwähnt wurde: Axel Schlicksupp verlässt Karlsruhe ebenfalls und wird Orchesterdirektor an der DOB. (F.Kaspar)
AntwortenLöschenVielen Dank Herr Kaspar für den hinweis. Ich habe Herrn Schlicksupp kaum wahrgenommen. Ich hatte mich mal erkundigt, was er und sein Stellvertreter an geschätzt 2 x 200 Arbeitstagen x 8 Stunden = 3200 Arbeitsstunden/Saison geleistet haben. Auch Insidern war das nicht so richtig klar. Zum 350jährigen Orchesterjubiläum sollte eine Orchestergeschichte erstellt werden - auf die wartet man m.W. noch immer. Als Personalie ist dieser Wechsel für mich also wenig interessant, in Berlin hat er nun vielleicht die Möglichkeit, in seinem Job aufzublühen und etwas zu bewegen.
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