Noch einmal! Weil's so schön war!
Roberto Devereux ist der Hidden Champion der Karlsruher Oper - eine Inszenierung, die unter anderen Umständen ein Klassiker wäre, also eine zeitlose Produktion, die man über Jahre immer wieder zeigen kann (beste Beispiele aus Sicht der Karlsruher Oper in den letzten vier Jahrzehnten: Giancarlo del Monacos Inszenierungen aus den 1980ern: Lucia di Lammermoor, La Bohème, Madama Butterfly oder Pavel Fiebers Hochzeit des Figaro). Unglückliche äußere Umstände haben Roberto Devereux aus dem Fokus gerückt, glücklicherweise hat die Karlsruher Operndirektion eine kleine, aber feine Wiederaufnahmenreihe ermöglicht, die durch hochengagierte, leidenschaftliche Interpretation einen verdienten Erfolg erfährt. Verdis Aida mag die beliebtere, publikumswirksamere Oper sein, doch dieser Roberto Devereux ist die wahre Perle im aktuellen Repertoire.
Der Ruhm für diese grandiosen Vorstellungen gebührt Ina Schlingensiepen als Elisabeth I., Eleazar Rodriguez als Roberto Devereux, Jennifer Feinstein als Sara, Seung-Gi Jung als Herzog von Nottingham, Klaus Schneider als Lord Cecil, Yang Xu als Sir Raleigh, dem Badischen Staatsopernchor sowie der Badischen Staatskapelle unter Dirigent Daniel Squeo. BRAVO!
Regisseur Harry Fehr sollte man unbedingt wieder engagieren, wieso nicht erneut für Donizetti? Lucia di Lammermoor ist überfällig und sollte ihm liegen. Oder noch interessanter: Donizettis "Aida": Poliuto (Les Martyrs).