Die gestrige Jazz Sommernacht war nicht nur deshalb bemerkenswert, weil sie hochkarätig besetzt und entsprechend großartig musiziert war. Intendant Peters gab sich in einer kurzen Ansprache als Jazz-Fan zu erkennen und erzählte, wie die Idee zum Konzert entstand. Moderator und Jazz-Trompeter Thomas Siffling bat das Publikum um Unterstützung: Um die Jazz Summer Night am Badischen Staatstheater zu etablieren, solle man dem Intendanten schriftlich mitteilen, wie sehr man den Abend genossen habe. Peters wird kaum den schriftlichen Popularitätsbeweis benötigen: die vielen Zuhörer bejubelten ein grandioses Konzert, das für sich selbst sprach und auch 2024 wieder auf dem Programm stehen sollte.
Seit geraumer Zeit hat sich das Badische Staatstheater in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Jazz Club als ein wichtiger Konzertort für Jazz etabliert, Thomas Siffling präsentiert regelmäßig Musiker und neue Ideen, die Weihnachtsgala im Großen Haus steht bei vielen fest im Kalender, die Summer Night sollte nun folgen.
Lauter Lokalmatadoren trumpften gestern auf. Neben Siffling an der Trompete hörte man Peter Lehel am Tenor Saxofon, Jan Prax am Alt Saxofon, Laurent Leroi am Akkordeon, Kristjan Randalu am Klavier, Bassistin Shana Moehrke, Schlagzeuger Johannes Hamm sowie Sandie Wollasch als Sängerin. Präsentiert wurde ein breites Spektrum, oft mit sommerlichem Bezug: vom Summer Samba, On the sunny side of the Street, Sunny (Boney M) bis Gershwins Summertime, von Charley Chaplins Smile, Edith Piafs La vie en rose bis Stevie Wonders Overjoyed und What a difference a day made und noch manches mehr - große Musik, große Künstler, großformatig interpretiert. Es wurde der Idealzustand erreicht: wer nicht gut gelaunt das Theater verließ, den konnte auch sonst gestern kaum etwas erfreuen. Zugabe bitte!