Dienstag, 1. Dezember 2020

Die Rückkehr der Zukunft

Offizieller Neubeginn zum Spielzeitende
Seit 2. November ist der Spielbetrieb epidemiebedingt unterbrochen, die Politik hat kürzlich auf 3 Monate erhöht, bis zum 31.01.2021 wird es keine Vorstellungen geben. Und auch der Rest des Winters steht unter viralem Vorbehalt. Mit dem angekündigten Impfstoff scheint zumindest ab der kommenden Spielzeit 2021/22 eine Rückkehr zur Normalität möglich. Das Badische Staatstheater erhält darüber hinaus eine zweite Gelegenheit, den Blick nach vorne zu wenden: Der Verwaltungsrat hat beschlossen, den Vertrag mit Generalintendant Peter Spuhler aufzulösen, und zwar zum Ende der Spielzeit.

In den kommenden 5 Spielzeiten hätte Intendant Spuhler vermutlich über 1 Million Euro verdient, Ministerin und OB werden nun einen Auflösungsvertrag verhandeln.
Eine Kommission soll in den kommenden 4 Monaten einen Vorschlag für eine Interimsintendanz erarbeiten und ein internen Reformprozess vorbereiten. Wie es dann weitergeht, ist noch unklar. Eine finale Lösung bis zum Ende der Spielzeit scheint eher unwahrscheinlich, aber wer weiß, vielleicht fügt sich eins ins andere.

Wer einen Vorschlag für ein kulturelles Äquivalent zur aktuellen Stimmung sucht, der könnte sich nun Schostakowitschs 10. Symphonie anhören. Welche Stimmung (mit entsprechendem kulturellen Äquivalent) danach folgen wird, bleibt abzuwarten. Ein heiteres Mozart-Werk wäre schön ....

PS: Der SWR berichtet hier: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/verwaltungsrat-entscheidet-ueber-zukunft-von-generalintendant-spuhler-100.html

4 Kommentare:

  1. Vor dem Hintergrund des sehr hohen Gehaltes von Herrn Spuhler wird es eine entsprechend ansehnliche Abfindung geben. Steuergelder! Bin kein Personaler oder Jurist, aber würden die beachtlichen Vorwürfe zB Mobbing nicht zu einer ausserordentlichen Kündigung reichen?
    Interessant wäre, wie hoch das Gehalt seines Vorgängers war, vermutlich hat die Ministerin auch hier zu Gunsten von Herrn Spuhler entschieden.

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    1. Ich habe in der Hinsicht eine klare Meinung: Jeder verdient, was er verdient. Wenn Peter Spuhler über 250T €/Jahr für sich geholt hat, gönne ich ihm das. Glückwunsch, gut verhandelt! Ich kann mir nicht vorstellen, daß es hier Vorteilnahme im Amt durch die Ministerin gab, die aufgrund ihrer langjährigen Bekanntschaft (Freundschaft?) dem Intendanten großzügig mehr gab, als ihm zusteht. Den ersten Vertrag hat Spuhler doch noch unter einer CDU-geführten Regierung und CDU-OB abgeschlossen. Wenn es danach zu einer deutlichen Erhöhung gekommen wäre, dann hätte es ggf. ein Gschmäckle. Dem müßte bei Verdacht ein Untersuchungsausschuß nachgehen. Tatsächlich liegen die Einkünfte von Intendanten in D nicht offen vor. Spuhlers Intendantengehalt ist in Relation zu Mannheim, Stuttgart und Freiburg zu setzen. Nur dann weiß man, ob es im Rahmen war. Diese Intransparenz für Bürger können also nur Politiker nachgehen.

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  2. Aber es stimmt: man kann nun verhandeln und den Vertrag auflösen oder aus wichtigem Grund zum Ende der Saison kündigen und abwarten, was ein Gericht über die Abfindung entscheidet. Da die Bundesrepublik als bürgergewollte Steuer-Kleptokratie grundsätzlich immer liquide ist, sind Politiker gerne großzügig. Der Verwaltungsrat hat die Warnungen vor einer dritten Verlängerung bis 2026 mißachtet, die Konsequenzen tragen andere. Es gibt wahrscheinlich nicht viel zu verdienen als Verwaltungsratsmitglied, man hat aber letztendlich keine Risiken. Im Mittelpunkt stehen Ministerin und OB.

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  3. @Bellini Ja es gibt "mobbingstrafen", siehe Telecom France 2019, das war ein anderes Kaliber... Aber meines Erachtens eher...Portokasse..

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