Der Ludwigshafener Philosoph Ernst Bloch hat in einem zur Redewendung gewordenen Buchtitel die Hoffnung zu einem Prinzip erklärt, das als Grundsatz dem Handeln zugrunde gelegt werden soll. Für das Badische Staatstheater war die fehlende positive Perspektive das große Thema des Jahres und 2021 scheint doppelt Anlaß zur Hoffnung zu geben: aktuell scheint es, als ob in sensationell kurzer Zeit mehrere wirksame Impfstoffe gegen Covid-19 hergestellt wurden und der unterbrochene Spielbetrieb irgendwann nächstes Jahr bzw. zur nächsten Spielzeit (fast) zur Normalität zurückkehren könnte. Und die Landespolitik mag in mancher Hinsicht orientierungs- und ahnungslos agiert haben, doch sie hat sich richtig entschieden; es wird den dringend erforderlichen personellen Wechsel durch den Abgang von Intendant Peter Spuhler geben. Es wird virusbedingt ein verlorenes Jahr sein, eine verlorene Spielzeit, für Künstler, Mitarbeiter und Zuschauer. Doch das Badische Staatstheater hat viele treue Fans und Freunde und die Sehnsucht nach gutem Theater, Oper und Ballett ist groß. Bis zu 85.000 Seitenaufrufe/Monat verzeichnete dieser Blog in diesem Jahr und buchstäblich hunderte E-Mails und Nachrichten erreichten den Verfasser dieser Zeilen - mehr als geordnet zu kommentieren und beantworten waren, manch einer fand sich hier nicht wieder oder blieb echolos, es ging in diesem seltsamen Jahr leider nicht anders. In diesem Sinne herzlichen Dank an alle, die mich kontaktierten, Kommentare schrieben, Hinweise und Informationen lieferten und denen das Badische Staatstheater am Herzen liegt. Wenn das Badische Staatstheater wieder seine Türen öffnet, warten Gianni Schicchi (in der Regie von Anja Kühnhold und Armin Kolarczyk in der Titelrolle) sowie Opernarien und -duette von Giuseppe Verdi, Toni Erdmann (anscheinend mit Timo Tank in der Titelrolle), und der Feuervogel als Ballett. Der Autor dieses Blogs kann nicht umhin, hoffnungsfroh nach vorne zu schauen und bereits Vorfreude auf diese Vorstellungen und auf die kommende Spielzeit zu empfinden.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.