Donnerstag, 14. Januar 2021

"Offene Theater sind möglich"

Das Fraunhofer-Institut hat in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Dortmund die räumliche Ausbreitung von Aerosolen in einem Konzertsaal untersucht, um die damit verbundene  Infektionsgefahr zu bewerten. Das Ergebnis: "Gefahr von Infektionen durch Aerosolübertragung im Saal nahezu ausgeschlossen." Sobald die Infektionslage es zuläßt, scheint nun der erneuten Öffnung der Theater nichts entgegen zu stehen, sofern Symbolpolitik durch wissenschaftliche Erkenntnisse abgelöst werden.

Die Studie resümiert: "Schachbrett-Besetzung des Saales ohne Maske denkbar. Besetzung des Konzerthauses mit vielen Personen stört nicht den Luftaustausch nach oben, sondern fördert diesen durch zusätzliche thermische Effekte.Tragen eines Mund-Nasenschutz auf Gängen, im Pausenbereich und in den Foyers grundsätzlich notwendig."
Hier der Pressebericht
, die Zusammenfassung der Studie als pdf befindet sich aktuell hier.

Die Tageszeitung Die Welt stellt ebenfalls fest: "Offene Theater sind möglich. Konzerthäuser und Theater, zeigen zwei neue Studien, sind keine Infektionsorte! Das Mantra aller Kulturschaffenden kann so wieder angestimmt werden. Doch es stößt offenbar auf taube Ohren. Der Politik sind Unmut, Verbitterung und weitere Millionenverluste lieber. Obwohl man hier so einfach und psychologisch ratsam ein endlich einmal positives Zeichen setzen könnte."

Aktuell sollen die Staatstheater in Baden-W. wohl bis Ende März geschlossen bleiben.

7 Kommentare:

  1. Na ist doch super, wenn kulturhungrige Zuschauer nicht in Gefahr sind. Aber was ist mit den Mitarbeitern hinter den Kulissen? Die, die so eine Vorstellung erst möglich machen. Die, die nicht im gutgelüfteten, aerosolüberprüften Zuschauerraum sitzen, sondern Tage davor und danach Bühnenbilder montieren, vollgetrielte Posaunenpodeste anfassen, Sänger und Schauspieler schminken,frisieren und einkleiden ihre Bereitschaftszeiten in viel zu kleinen Aufenthaltsräumen verbringen müssen. Wer denkt mal über die nach? Herr Spuhler mit Sicherheit nicht, der ist krank geschrieben, seit er weiss das er Mist gebaut hat.

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    1. Vielen Dank für den Hinweis. Dafür braucht es dann die entsprechenden kleineren Formate und Konzepte, ggf. Schnelltests etc. Überall wird in Büros und Fabriken gearbeitet, ich sitze auch trotz Corona im Büro mit anderen Kollegen, fasse Drucker, Schränke, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Kühlschrank, Türen etc. an und ziehe einen Mundschutz über, wenn ich mich erhebe. Kleinere Formate mit vertretbarer Bühne, Kostüme etc. sollten möglich sein, wenn die Infektionszahlen es wieder zulassen.

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  2. Ja, kleinere Formate wären beim aktuellen Indzidenzwert von 90 tatsächlich möglich in Form konzertanter Darbietungen mit reduziertem Orchester - eventuell ausschließlich einem Pianisten. Das Problem ist aber die Umsetzung des "Hygienekonzepts", für mich das Unwort des letzten Jahres. Denn ein Konzept ist nur so gut wie seine Umsetzung und die Kombination ignoranter Zuschauer/laxer Saaldienst habe ich immer wieder erleben müssen.

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    1. Vielen Dank Herr Kaspar. Die Konzepte sind m.E. ausreichend, der Saaldienst ist kein Ordnungsdienst, gegen Ignoranz oder Rücksichtslosigkeit ist nichts zu machen. Ich habe mich ausreichend geschützt gefühlt bei den Vorstellungen zu Beginn der Spielzeit. Ich würde mir bei einem Theaterbesuch, aber auch beim Shoppen oder beim Restaurantbesuch aktuell keine Sorgen machen. Der Inzidenzwert in Karlsruhe-Stadt liegt unter 100, heute bei 82. Nun ja, das Theater wird nun mindestens 5 Monate am Stück geschlossen bleiben, man erwartet wohl trotz oder wegen der halbherzigen und deshalb desaströsen Maßnahmen keine Senkung der Inzidenzwerte unter 50.

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  3. Ihre Gefühle in Ehren, aber Viren nehmen auf Gefühle leider herzlich wenig Rücksicht. Ich kenne ausreichend Leute, die sich sicher gefühlt haben und dennoch an Corona erkrankt sind. (Beim Karlsruher "Spotlight Don Giovanni" hat eine Zuschauerin ohne Maske derart vehement und kontinuierlich gehustet und geniest, dass ich mich umgesetzt habe. Beides eigentlich untersagt, beides ohne Konsequenzen. Da war das Potenzial zum Super-Spreader-Event gegeben.)

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  4. Als Zuschauer :
    Konzept vorhanden,kann tatsächlich in kontrolliertem Maß statt finden.
    Als Mitarbeiter :
    Konzept = Maske tragen
    ?? aha,ok,das ist zwar eine Schutzmaßnahme,aber kein Konzept!
    Nix,gibt für Mitarbeiter kein Konzept
    Für Zuschauer schon,kein Ding.
    Gehören aber beide Seiten dazu,oder?

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  5. Wer nicht mobil arbeiten kann, der kennt das m.W. einzige Konzept: Maske tragen, Abstand halten, nicht länger als wenige Minuten in engeren Räumen zusammen sein (10qm/Person), Hände waschen, Zimmer lüften, Risikokollegen abschirmen und wer sich nicht gut fühlt oder Kontakt zu einem Infizierten hatte, macht einen Test. Ich habe regelmäßig persönlichen Kontakt zu Kollegen und in knapp 11 Monaten hat sich in meinem beruflichen Umfeld niemand bei der Arbeit infiziert. In Karlsruhe nähert sich die Inzidenz dem Grenzwert von 50, wenn es die Infektionslage zuläßt, kann man die Theater (sowie vieles andere) wieder öffnen. Gespielt kann allerdings nur das werden, was den Mitarbeitern Abstand ermöglicht. Es liegt also im Bereich des Realistischen, daß beide Seiten -Mitarbeiter und Zuschauer- zum Vorstellungsbetrieb zurückkehren können.

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