Vorschau und Vorfreude: Heute hat das Badische Staatstheater das Theatermagazin Nr. 8 ins Internet gestellt. Das 6,3 MB große pdf-Dokument ist hier zu finden.
Wir sind Rekord
Unfreiwillig komisch ist mal wieder die Wortwahl. Die Zuschauerzahlen haben sich letzte Saison normalisiert, u.a. durch verstärkte Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich hat man stärker hinzugewonnen, als in den Jahren zuvor. Die Akzeptanz und das Interesse des Karlsruher Publikums sind also ungebrochen. Peter Spuhler deutet diesen schönen Erfolg als etwas lokal Einzigartiges: "Ein Rekord" - na ja, zutreffend ist das ja nicht und Spuhler schränkt ein: "Ein Rekord, den es so schon Jahre nicht mehr gab." Wie schön, daß man am Badischen Staatstheater wieder "Rekorde" erzielt,
die allerdings in der Vergangenheit schon höher ausfielen. Man kann freudig gespannt sein, was die Karlsruher "Rekordintendanz" an weiteren überraschenden Einsichten zur Selbstbelobigung produzieren wird.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
@VK
AntwortenLöschenVielen Dank! Ja, allerdings macht der Ton die Musik. Auch bei meinen Texten. Wenn ich über das Schauspiel schreibe, dann ist mein Tonfall eine Mischung aus Unverständnis, Langeweile und Enttäuschung über das abgemagerte und unoriginelle Bühnengeschehen.
Die Selbstdarstellung des Staatstheaters nehme ich hingegen als etwas Komisches wahr. Ich glaube, diese bin ich einfach noch nicht gewohnt. Bisher gab es nur Intendanten, die ihre Karriere hier beendeten und im Auftreten selbstsicher waren und sich nichts beweisen mussten. Nun geht es heute aber bereits um die berufliche Zukunft und die nächste Position. Intendanz und Leitung müssen sich also schönen und ins Rampenlicht stellen. Das hat etwas latent Eitles und Lächerliches, da es so ungeschickt und oft in Superlativen ("Bestes Programm", "Rekord") passiert. Es fällt mir schwer, dabei ernst zu bleiben.
Signore Honigsammler,
AntwortenLöschenSie sprechen die Wahrheit mehr als trefflich aus.
Sie haben einen AWARD verdinet !!! :-)
Gruß
Klaus
Vielen Dank :-) Übrigens, wer sich so für Preise interessiert wie das Badische Staatstheater, wird enttäuscht sein vom Rückblick der Fachzeitschrift „Die Deutsche Bühne“
LöschenDiese wählte das Karlsruher Staatstheater 2011/12 zum drittbesten Theater Deutschlands (Slogan: Danke für Bronze). Für 2012/13 sieht es anders aus. Bei den Kritikern liegen Stuttgart, Freiburg und Heidelberg deutlich vor Karlsruhe. Heidelberg scheint der Intendanzwechsel gut getan zu haben.
Kurzer Überblick hier: http://www.die-deutsche-buehne.de/Magazin/Leseprobe/Saisonbilanz%202012-13