Heiner Kondschak moderierte auf seine gewohnt amüsante Art die Vorstellung des Schauspiels. Dabei ergaben sich folgende Erkenntnisse:
- Das Musical Alice wird skurril und bietet ungewöhnliche Kostüme, Musik und Musikinstrumente. Premiere ist am 27.09.
- Es wird eine weitere Komödie geben: das französische Stück Der Vorname von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière, das am 04.11.12 seine deutsche Erstaufführung in Hamburg erlebt und am 16.12. in Karlsruhe im Studio inszeniert wird. Die Konstellation erinnert an Yasmin Rezas Stücke (z.B. an Der Gott des Gemetzels).
- Timo Tank ist (bekanntermaßen) einfach ein großartiger Schauspieler: in kurzer Zeit präsentierte er sich gestern als Robbespierre in Dantons Tod (Premiere 22.11.) und in einem Ausschnitt aus My Secret Garden (Premiere 03.10.). Der Vorteil, wenn man einen so guten Schauspieler wie Tank im Ensemble hat, ist, daß es egal ist, was gespielt wird - Timo Tank macht aus jeder Rolle etwas Sehenswertes.
Durch das Ballettprogramm führte Intendant Peter Spuhler. Im Zentrum standen zwei Pas de deux: aus Siegfried und eine extra einstudierte klassische Choreographie von Petipa: Satanella, in der zwei neue Tänzer debütierten: Die Japanerin Moeka Katsuki (sieht aus wie die jüngere Schwester von Lucy Liu) und der Brasilianer Pablo dos Santos (sieht aus wie eine Mischung aus Diego de Paula und Jean-Pierre Belmondo) wurden vom Publikum herzlich willkommen geheißen. Eingerahmt wurde die Ballettpräsentation zu Beginn durch Barbara Blanches Choregraphie Hörst du die Steine blühen und zum Abschluß durch Two 4 one von Arman Aslizadyan und Reginaldo Oliveira. Beide Stücke waren die Höhepunkte des Abends, bekamen vom Publikum spartenübergreifend den meisten Applaus und bewiesen, daß die Stücke aus Birgit Keils Ballettreihe Choreographen stellen sich vor länger im Repertoire bleiben sollten.
Operndirektor Joscha Schaback präsentierte die Übersicht im Musiktheater an diesem Abend etwas zu eintönig. Ein Typ wie Heiner Kondschak an Schabacks Seite und ein etwas dickerer roter Faden hätten der Präsentation gut getan. Aber es gab einige spannende Momente. Barbara Dobrzanska machte neugierig auf La Vestale, Stefania Dovhan sang auf russisch eine sehr schöne, elegische Arie aus Die Passagierin und Ina Schlingensiepen bekam den meisten Applaus für eine Arie aus Donizettis Regimentstochter. Dazu gab es launige Duette und Ensembles, z.B. aus der Zauberflöte und Carmen. Casting-Direktor John Parr machte Werbung für die Liederabende - eine Reihe, bei der er alles richtig macht, aber doch nur ein geringes Publikum anspricht. Liederabende scheinen aktuell nicht in Mode zu sein ...
Fazit: Das Ballett wurde umjubelt, die Oper präsentierte sich etwas unter Wert und beim Schauspiel hofft man auf den Durchbruch und mehr Publikumsakzeptanz. Spuhler bat um Vertrauen und Engagement, auch finanziell für das Kinder- und Jugendtheater.
PS: die Oper Wallenberg steht nur noch vier mal auf dem Programm
Die Präsentation der Oper durch den äußerst befähigten Chefdramaturgen Dr. Feuchtner wäre
AntwortenLöschenein großer Gewinn und ein großes Plus gewesen.
Da kann ich Ihnen Recht geben: am Montag moderierte Dr. Feuchtner mal wieder auf kompetente und informative Weise die Vorstellung des Symphonieprogramms.
Löschen