Die zweite Vorstellung von Tolomeo gelang noch runder als die Premiere und brachte Sängern und Musikern viel Applaus und Bravos vom Publikum.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Montag, 17. Februar 2020
Samstag, 15. Februar 2020
Händel - Tolomeo, 14.02.2020
Zwischen gepflegter Langsamkeit, zelebrierter Schönheit und szenischer Ereignislosigkeit
Die 43. Händel-Festspiele eröffneten gestern mit der Premiere von Händels 25. Oper Tolomeo, einer Oper mit vielen eindrucksvollen Arien und wenig Handlung, der Regisseur Benjamin Lazar dadurch zu entsprechen versucht, indem er Einsamkeit, Verlassenheit und Erschöpfung als Grunderlebnisse dieses Werks identifiziert und inszeniert. Die beiden Hauptfiguren "gleichen zwei Geistern, die sich im Tod treffen und die Welt gemeinsam verlassen wollen", erläutert das Programmheft. Auf der Bühne passiert fast nichts, das kann ermüden, das gibt aber auch Musik und Gesang Platz, um sich zu entfalten und die fünf Sänger nutzten die Chance und zelebrierten Händels Tolomeo als Stimmungsoper.
Die 43. Händel-Festspiele eröffneten gestern mit der Premiere von Händels 25. Oper Tolomeo, einer Oper mit vielen eindrucksvollen Arien und wenig Handlung, der Regisseur Benjamin Lazar dadurch zu entsprechen versucht, indem er Einsamkeit, Verlassenheit und Erschöpfung als Grunderlebnisse dieses Werks identifiziert und inszeniert. Die beiden Hauptfiguren "gleichen zwei Geistern, die sich im Tod treffen und die Welt gemeinsam verlassen wollen", erläutert das Programmheft. Auf der Bühne passiert fast nichts, das kann ermüden, das gibt aber auch Musik und Gesang Platz, um sich zu entfalten und die fünf Sänger nutzten die Chance und zelebrierten Händels Tolomeo als Stimmungsoper.
Dienstag, 11. Februar 2020
4. Symphoniekonzert, 10.02.2020
Das 4. Symphoniekonzert versprach bereits im Vorfeld ein Höhepunkt der Konzertsaison zu werden, denn die drei gespielten Werke erfordern eine schwereloses Musizieren. Und das gelang gestern bemerkenswert schön und gelöst.
Sonntag, 9. Februar 2020
Kleist - Penthesilea, 09.02.2020
Inspirationslose Kleist-Bearbeitung
Penthesilea ist kein Stück für Pazifisten. Es geht um den trojanischen Krieg, Kleist wählte den Mythos, um die Fallhöhe zu maximieren. Mythologische Krieger und Helden werden in ein neues Spannungsverhältnis zueinander gesetzt, die beiden Hauptfiguren kommen zu Fall, und zwar durch ihre Begierde füreinander. Das Ungeheuerliche eines mörderischen Gewaltexzesses im rauschhaften Affekt macht Penthesilea zu einem der außerordentlichsten Theaterstücke deutscher Sprache. Schade nur, daß das Karlsruher Schauspiel nichts damit anzufangen weiß. Das Ungeheuerliche ist der Regie nicht geheuer, wo Tragik sein sollte, bleibt harmloser Beziehungsstreß, statt einem eskalierenden Ende, gibt es lauwarmen Weichspühlgang. Von Heinrich von Kleist bleibt nicht viel übrig, die Regisseurin streicht sieben von neun Figuren und läßt ihre Inszenierung ins Leere laufen. Aber es gibt auch zwei positive Aspekte: die stark gekürzte Penthesilea benötigt nur 65 Minuten und mit Claudia Hübschmann und Jannek Petri hat man die richtige Besetzung gewählt.
Penthesilea ist kein Stück für Pazifisten. Es geht um den trojanischen Krieg, Kleist wählte den Mythos, um die Fallhöhe zu maximieren. Mythologische Krieger und Helden werden in ein neues Spannungsverhältnis zueinander gesetzt, die beiden Hauptfiguren kommen zu Fall, und zwar durch ihre Begierde füreinander. Das Ungeheuerliche eines mörderischen Gewaltexzesses im rauschhaften Affekt macht Penthesilea zu einem der außerordentlichsten Theaterstücke deutscher Sprache. Schade nur, daß das Karlsruher Schauspiel nichts damit anzufangen weiß. Das Ungeheuerliche ist der Regie nicht geheuer, wo Tragik sein sollte, bleibt harmloser Beziehungsstreß, statt einem eskalierenden Ende, gibt es lauwarmen Weichspühlgang. Von Heinrich von Kleist bleibt nicht viel übrig, die Regisseurin streicht sieben von neun Figuren und läßt ihre Inszenierung ins Leere laufen. Aber es gibt auch zwei positive Aspekte: die stark gekürzte Penthesilea benötigt nur 65 Minuten und mit Claudia Hübschmann und Jannek Petri hat man die richtige Besetzung gewählt.
Dienstag, 4. Februar 2020
Vorschau: Händel-Festspiele 2021
2021 ist mal wieder ein englisch gesungenes Oratorium dran: Hercules, und zwar am 19.02./21.02/24.02/27.02 und 03.03.2021. Regie soll Floris Visser führen, der bereits eine sehr schöne Semele gezeigt hat und auch Hoffmanns Erzählungen und Don Giovanni inszenierte. Bühne und Kostüme steuert Gideon Davey bei, dirigieren wird Lars Ulrik Mortensen. Singen sollen u.a. Ann Hallenberg, Brandon Cedel, Sophie Junker, Moritz Kallenberg und Cameron Shahbazi.
Als Wiederaufnahme gibt es Tolomeo am 26.02./28.02. und 02.03.2021. in gleicher Besetzung wie 2020.
Als Wiederaufnahme gibt es Tolomeo am 26.02./28.02. und 02.03.2021. in gleicher Besetzung wie 2020.
Montag, 3. Februar 2020
Wagner - Tristan und Isolde, 02.02.2020
Grandiose Vorstellung zum Schwärmen
Der Abschied von Justin Brown als Generalmusikdirektor rückt näher, gestern gab es Browns letztes Wagnerdirigat bei einem seiner Paradestücke. Die letzte von fünf Aufführungen von Tristan und Isolde (mehr zur Premiere hier) war noch mal ein Beweis der Kompetenz des Briten und eine außergewöhnlich gelungene Aufführung aller Beteiligten.
Der Abschied von Justin Brown als Generalmusikdirektor rückt näher, gestern gab es Browns letztes Wagnerdirigat bei einem seiner Paradestücke. Die letzte von fünf Aufführungen von Tristan und Isolde (mehr zur Premiere hier) war noch mal ein Beweis der Kompetenz des Briten und eine außergewöhnlich gelungene Aufführung aller Beteiligten.
Abonnieren
Posts (Atom)