tag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post1786349798850384637..comments2024-02-25T23:25:51.846+01:00Comments on Gestern im Badischen Staatstheater in Karlsruhe: Shakespeare - Viel Lärm um nichts, 31.01.2019Honigsammlerhttp://www.blogger.com/profile/16696917665460258461noreply@blogger.comBlogger8125tag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-14108940652057286852019-02-12T14:40:45.711+01:002019-02-12T14:40:45.711+01:00Vielen Dank für den Link. Ein Pseudo-"Intervi...Vielen Dank für den Link. Ein Pseudo-"Interview" bei dem Frau Bergmann Stichworte geliefert werden, um sich dann selber darzustellen. Schade, daß so etwas ohne kritisches Hinterfragen erfolgt. Zumindest kann man vermuten, daß ihre verklemmte erste Spielzeit bedauerlicherweise aus negativen persönlichen Erfahrungen gespeist wird. Die Theaterbranche scheint nicht nur durch Spießigkeit und Konformismus geprägt, sondern auch durch reaktionäre männliche Charaktere in Führungspositionen. <br /> <br />Der (Quoten-)Feminismus hat ein ernsthaftes Image-Problem, nicht nur inhaltlich, sondern auch ästhetisch, und zwar bei Männern und Frauen und das seit Jahrzehnten. In der Frühphase schien der damalige Emanzen-Feminismus verknittert, vertrocknet und welk, dem neuen Prinzessinnen-Feminismus hingegen geht es nur noch um Aufmerksamkeit, Entrüstung und Diffamierung zum Zwecke der Vorteilsbeschaffung. Frauen, die gerne Alphaweibchen wären, quengeln angesäuert aufgrund einer falschen Erwartungshaltung, stehen vor dem Gebäude und beschweren sich, daß man ihnen nicht die Tür aufhält, den Fahrstuhl ruft und ihnen ohne Kompetenzbeweis Bevorzugungen zukommen läßt. Seitdem die Gleichberechtigung juristisch erreicht ist, wirkt der moderne Feminismus wie eine zunehmend hysterisch wirkende Inszenierung, die verzweifelt Feindbilder benötigt. Die Forderung nach Frauenquoten zur Vorteilsbeschaffung hat bspw. inzwischen lächerliche Ausmaße angenommen, wie ein Blick auf den Bundestag zeigt. Selbst bei den Grünen sind weniger als 4 von 10 Parteimitgliedern Frauen. Der Frauenanteil im Bundestag beträgt in der aktuellen Legislaturperiode ca. 31% und spiegelt damit das Geschlechterverhältnis beim politischen Engagement ziemlich gut wieder. Bereits die Jugendorganisationen aller Parteien sind a) männlich und b) von Studenten dominiert. Wenn nun Politiker sich darüber beschweren und eine paritätische Geschlechterquote wollen, fordert man damit, daß nicht Kompetenz ausschlaggebend sein soll, sondern unabhängig vom Engagement Frauen bevorzugt werden - der Parlamentarismus soll wieder zu einer Art Ständegesellschaft werden. Das Bundesverfassungsgericht wird diesen Unsinn verhindern und es wird Zeit, daß auch im Karlsruher Theater wieder Vernunft und Ausgleich anstelle von Polarisierungen treten und es zukünftig wieder um das Bühnengeschehen geht, nicht um Selbstdarstellung des Führungspersonals.Honigsammlerhttps://www.blogger.com/profile/16696917665460258461noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-10082184969301874812019-02-11T21:41:12.935+01:002019-02-11T21:41:12.935+01:00Hier ist ein etwas törichtes und erwartbares Inter...Hier ist ein etwas törichtes und erwartbares Interview mit Frau Bergmann: https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=16385%3Ainterview-mit-der-regisseurin-und-karlsruher-schauspieldirektorin-anna-bergmann-ueber-geschlechtergerechtigkeit-und-die-frauenquote-im-theater&catid=53&Itemid=83&fbclid=IwAR24xwLDBfJt3Devl4OGoiQfP8KnDEedCGDcLmAH2hOoJvIxTlYnWSUJnaUAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-87266769197348297772019-02-05T10:54:11.647+01:002019-02-05T10:54:11.647+01:00Vielen Dank für die Anmerkungen. Anna Bergmann koc...Vielen Dank für die Anmerkungen. Anna Bergmann kocht auch nur mit Wasser (keine Überraschung), leider bisher auch nur mit lauwarmen (bedauerlich). <br />Mit Peter Spuhler, Jan Linders, Anna Bergmann und anderen ist man in Karlsruhe in die Ära der Selfie-Theatermacher eingetreten, die nur sich selber und ihr weltanschauliches Erbsenpüree inszenieren. Jede Inszenierung soll möglichst als Selfie-Hintergrund die eigene Persönlichkeit in Szene setzen. Das affirmative Publikum applaudiert dann nicht nur den Künstlern, sondern auch dem Ego des Führungsgteam. Hier wird Theater nicht mehr aus Freude und Neugier gemacht, sondern aus Rechthaberei, Selbstdarstellung und Wichtigtuerei. <br />Sie nennen das zu Recht "urkomisch", ich empfinde es auch als Farce und lächerliche Selbstentblößung.<br />Daß Bergmann nun auch auf Ressentiments setzt, Männerrollen oft als Bösewichte und Klischees interpretieren will, ist quasi die hetzende Version des Theatermachens, die wieder Feindbilder im Kopf hat. Man sollte das auf keine Fall verharmlosen oder ignorieren: das Theater wird von dieser Intendanz instrumentalisiert, um politisch antworten zu geben, zu bevormunden und auszugrenzen, was nicht ins das eigene Bild paßt. Ich rieche da inzwischen deutlich DDR-Mief.Honigsammlerhttps://www.blogger.com/profile/16696917665460258461noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-13061478505873995602019-02-04T18:14:30.802+01:002019-02-04T18:14:30.802+01:00Man kann sich bei dem Gedanken trösten, dass die „...Man kann sich bei dem Gedanken trösten, dass die „neuen Frauen“ keine bessere Inszenierung hinbekommen als viele ihrer männlichen Vorgänger in Karlsruhe. Entstellende Textkürzungen, verzerrende Rollenbilder und missratene „Aktualisierungen“ gehören doch schon zum Standard des Badischen Staatstheaters seit Linders / Spuhler.<br /><br />Die „Genderifizierung“ des Hauses bietet ersatzweise dafür urkomische Blüten: Es werden „Spezialist*innen gesucht: Damen, die gerne singen für Ladies First, Menschen, die sich über ihre Beerdigung Gedanken machen…“<br />[Quelle: Sonderveröffentlichung 300 Jahre Staatstheater, S. 3]<br />Pucknoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-25956749307482054332019-02-03T22:47:35.392+01:002019-02-03T22:47:35.392+01:00Vielen Dank für den treffenden Kommentar! Ich bin ...Vielen Dank für den treffenden Kommentar! Ich bin großer Shakespeare-Fan, wann immer ich irgendwo die Möglichkeit habe, schau ich mir die Stücke oder Verfilmungen an. Shakespeare wollte mit seinen Komödien ein sehr breites Publikum ansprechen, Holzapfel und Schlehwein sind die beiden volkstümlichen komischen Figuren und durchaus zeitgemäß aktualisierbar. Diese Figuren zu streichen und durch zwei neue Figuren zu ersetzen ergab keine Vorteile - niemand lachte über sie. Ein gescheitertes Experiment oder um es mit ihren Worten zu wiederholen - auch mir blieb es rätselhaft. Wer bei den Proben nicht erkennt, daß das nicht lustig wird, hat nicht unbedingt den richtigen (Inszenierungs-)Job übernommen. Daß Borachio sang, hatte für mich allerdings nachvollziehbare dramaturgische Gründe - hier war immerhin das schlechte Gewissen des Intriganten entlarvend, nicht -wie im Original- das von den Wachen belauschte Gespräch.<br />Zu ihrer Aussage: " Nun ja, nicht mein Humor." Weder in der offenen Probe noch in der Premiere hat sich jemand beim Lachen verausgabt - Humor und Zauber gab es doch kaum. Honigsammlerhttps://www.blogger.com/profile/16696917665460258461noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-90491932091553351942019-02-03T22:30:15.665+01:002019-02-03T22:30:15.665+01:00Vielen Dank für den Hinweis. Die Programmhefte des...Vielen Dank für den Hinweis. Die Programmhefte des Schauspiels lese ich mir in den letzten Jahren kaum noch durch, in der Regel lohnt das abgesehen von den Aussagen des Regisseurs nicht. Dramaturgin Marlies Kink hatte offensichtlich wenig Zeit, um das Programmheft zu schreiben, da kann das schon mal vorkommen. Dafür gibt es eigentlich das 4-Augen-Prinzip zur Qualitätssicherung. Eklatant ist allerdings, daß das Lektorat des Chefdramaturgen Jan Linders zu keiner Korrektur führte. So offensichtlich leichte Fehler wirken dann doch etwas schlampig und lieblos.Honigsammlerhttps://www.blogger.com/profile/16696917665460258461noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-91251751647284204592019-02-03T11:24:35.144+01:002019-02-03T11:24:35.144+01:00Im Kommentar zu meiner alten Graf Baudissin Überse...Im Kommentar zu meiner alten Graf Baudissin Übersetzung steht, dass die beiden Gerichtsdiener Holzapfel und Schlehwein zu den gelungensten komischen Figuren zählen, die Shakespeare geschaffen hat. Warum sie gestrichen wurden und dann doch wieder durch die Hintertüre als Rita/Rebecca und Adrian mit wenig Witz und Sinn eingeführt werden ist mir ein Rätsel. Statt des überaus abstrusen witzigen Wortgekräuses der beiden Diener wird dann noch Zettel aus dem Sommernachtstraum zitiert, als ob das Original nicht genügend Stoff hergäbe. Die Diener tragen einen Gutteil zur Handlung bei und bilden einen wunderbaren Kontrast zu dem geistreiche Wortwitz von Betrice und Benedict. Gesungen wird übrigens im Original auch, aber von Benedikt, und sein Gesang wird von Pedro/ Claudio etc kommentiert und steht nicht so im leeren Raum wie der Gesang Borachios, den ich eher etwas peinlich fand. Die Schüler, die in meiner Nähe saßen, haben sich dabei halb totgelacht und natürlich auch bei so was wie "fuck you". Nun ja, nicht mein Humor. Nora Barnaclenoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3211005745307013193.post-40392287197189621862019-02-02T18:26:29.762+01:002019-02-02T18:26:29.762+01:00Im Programmheft steht, Shakespeare sei 1564 gebore...Im Programmheft steht, Shakespeare sei 1564 geboren und habe 1482, also 80 Jahre vorher, geheiratet, 1483 und 1485 seine Kinder taufen lassen. 1492 ist er in London nachweisbar. Mehr als 100 Jahre später, 1593, schrieb er sein Versepos "Venus und Adonis".Anonymousnoreply@blogger.com